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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 20

1878 - Berlin : Nauck
20 Iv. Abschnitt. Die Mark Brandenburg. Von 1535 1640 Geschichte Brandenburgs. Zwar hatte er wie sein Bruder Jo-Hann dem Vater das Versprechen gegeben, der alten Kirche treu zu bleiben, aber die traurigen Verhltnisse im Kirchenwesen forderten gebieterisch eine Wandelung. Johann war bald nach seinem Regierungsantritt zur evangelischen Kirche bergetreten; Joachim zgerte, weil er von einem schon oft verheienen Concil die Abstellung der kirchlichen Mibruche erwartete. Als dies aber nicht zu Stande kam, trat er endlich am 1. November 1539 zur evangelischen Kirche der, indem er zu Spandau, dem Wittwensitze seiner Mutter, mit dem Hose und einer zahlreichen Ritterschaft in der Nicolaikirche das Abendmahl unter beiderlei Gestalt aus den Hnden des Bischofs v. Brandenburg, Matthias v. Jagow, empfing, nachdem vorher der Propst vom Clner Dome Buchholtzer die Predigt gehalten hatte. Am 2. Nov. folgte der Rath der Städte Berlin und Clu mit einer zahl-reichen Brgerschaft in der Domkirche zu Clu dem Beispiele des Kurfrsten und deshalb feiern die Berliner Brger bis auf den heutigen Tag ihr Reformationsfest bei der jhrlichen Wieder-kehr dieses Tages. Eine im folgenden Jahre angeordnete Kirchen-Visitation fhrte die Reformation auch in den brigen Stdten und Drfern des Landes ein und der von Luther und den Stnden gebilligte Erla einer Kirchenordnung gaben der Kirche eine fr Brandenburg allgemein gltige Verfassung. Beim schmalkaldischen Kriege suchte er wie sein Bruder Johann, wenn auch vergeblich, den Frieden zwischen dem Kaiser und den pro-testantischen Stnden zu vermitteln und traten beim Ausbruch des Krieges auf Seite des Kaisers. Auch belagerte Joachim im Vereine mit Moritz v. Sachsen und Georg v. Mecklenburg die vom Kaiser in die Acht erklrte Stadt Magdeburg und nthigte sie, in der Capitnlation ihn, Moritz und das Domkapitel als ihre Oberherrn anzuerkennen. Bei dieser Belagerung war es, wo die Fürsten den Plan entwarfen, den Kurfrsten Johann Fried-rich v. Sachsen und den Landgrafen Philipp v. Hessen, die ehema-ligen Hupter des schmalkaldischen Bundes, die der Kaiser wider-rechtlich gefangen hielt, in Freiheit zu setzen und die durch den Kaiser-bedrohte freie Ausbung der evangelischen Religion (Augsburger Interim 1548) zu vertheidigeu. Fr die Freiheit Philipps hatten sich sogar Moritz und Joachim verbrgt und ihre Ehre verlangte, da sie ihr Wort einlsten. Moritz bersiiel den zum Krieg nicht vorbereiteten Kaiser zu Innsbruck und zwang ihn zun: Passauer Vertrage (1552), nach welchem die gefangenen Fürsten ihre Freiheit erhielten und die Evangelischen ihre Religion frei ausben durften. Der Augsburger Religionsfrieden (1555)
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