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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 27

1878 - Berlin : Nauck
3. Kapitel. Johann Siegismund und Georg Wilhelm. 27 Kurfürst Christian Ii. von Sachsen sich geltend zu machen, da Kaiser Friedrich Iii. an das Herzogthum Sachsen die Anwart-schast auf Jlich, Berg und Ravensberg (1483) ertheilt und Kaiser Maximilian I. dieses Recht auch an Kursachsen bertragen hatte. Als nun Johann Siegismund Besitz von der Erbschaft ergriff, erhob Wolfgang Wilhelm Einspruch und Christian Ii. wandte sich um Hlfe an den Kaiser Rudolph Ii., der die Ver-greruug der protestantischen Macht Brandenburg verhindern wollte und deshalb die Besitznahme durch Brandenburg unter-sagte. Deshalb einigten sich Brandenburg und Neuburg in dem Vertrage zu Dortmund (1609) dahin, da beide, vor-behaltlich ihrer besonderen Erbrechte, das ganze Land bis zur endgltigen Entscheidung der Sache gemeinschaftlich verwalten wollten. Der Kaiser aber schickte den Erzherzog Leopold, Bischof von Straburg und Passau, mit einem Heere in das Land, der die Stadt Jlich besetzte. Der Kurfürst Johann Siegismund rstete sich zum Kriege und König Heinrich Iv. von Frankreich schickte ein Heer, das Leopold mit seinem paff attischen Kriegsvolke zwang, das Land zu verlassen. Als nun der Kaiser an Sachsen die Belehnung mit Cleve ertheilte, suchten sich Brandenburg und Neuburg der die Theilnng des Erbes zu einigen. Eine Ver-mahlnng des jungen Pfalzgrafen mit der Tochter des Kurfrsten sollte die Einigung erleichtern und befestigen. Da aber der Pfalzgraf die ganze Erbschaft als Mitgift verlangte, trennte sich der Kurfürst im Zorn von ihm und der dadurch entstandene Bruch zwischen beiden erwies sich als unheilbar. Wolfgang Wilhelm vermhlte sich mit der Schwester des Herzogs Maximilian von Baiern, des Hauptes der katholischen Liga, trat zur katholischen Kirche der, besetzte mit dessen Hlse Dsseldorf und ein spanisches Heer unter Spiuola eilte aus den Niederlanden herbei und besetzte fr den Pfalzgrafen den grten Theil der Erbschaft. Der Kurfürst aber trat am 25. December 1613 in der Domkirche zu Berlin ffentlich zur reforrnirten Kirche der und gewann den Beistand der reforrnirten Hollnder, deren Feldherr Moritz von Oranien den anderen Theil der Erbschaft fr ihn besetzte. Erst 1614 kam ein Theilnngsvertrag zu Xanten zu Stande, nach welchem Brandenburg Cleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein, Neubttrg Jlich und Berg erhalten sollte. Da aber weder die Spanier noch die Hollnder aus dem Lande wichen, so kam er nicht zur Ausfhrung. Die bald darauf folgenden Zeiten des dreiigjhrigen Krieges gestat-teten ebenso wenig eine friedliche Besitzergreifung und so kam
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