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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 28

1878 - Berlin : Nauck
28 Iv. Abschnitt. Die Mark Brandenburg. Von 15351640. jener Theilungsvertrag erst unter dem groen Kurfrsten zur Ausfhrung. Der Uebertritt des Kurfrsten zur reformirten Kirche erregte im Lande groe Unruhe und Besorgni, obwohl er erklrt hatte, jeden seiner Unterthanen in der freien Ausbung seines religisen Bekenntnisses schtzen zu wollen und diesen Schritt nur aus innerster Ueberzeugung gethan zu haben. Die Herrschaften Schwedt und Bierraden, die einst Albrecht Achilles an die Grafen von Hohenstein verliehen, kamen zur Erledigung und wurden eingezogen. Schon am 22. November 1619 bergab der Kurfürst seinem Sohne Georg Wilhelm die Regierung und starb am 23. December, erst 47 Jahre alt. . 19. Georg Wilhelm (16191640). Seine Regierungszeit ist eine der unglckseligsten, die je der Brandenburg gekommen sind. Dies war ebenso sehr eine Folge seiner Unentschiedenheit, die ihn in schwerer Zeit einen krftigen Entschlu nicht fassen lie, als auch des dreiigjhrigen Krieges, der nicht blos Brandenburg, sondern ganz Deutschland verwstete. Schon beim Antritt ferner Regierung hatte er mit groen Schwierigkeiten zu kmpfen. Die lutherisch gesinnten Stnde Preuens wollten ihm als Reformisten nicht huldigen; der Polenknig Sigismund verweigerte ihm die Belehnung mit Preußen, da seine Schwester, Marie Eleonore, mit dem Schwedenknig Gustav Adolf sich vermhlt habe, mit welchem Polen damals Krieg fhrte, und erst mit vielen Kosten erlangte er sie 1621. Die Landstnde waren widerwillig, Gelder zur Anwerbung von Truppen zu bewilligen, um die Spanier aus Cleve zu vertreiben und eine geachtete Stellung beim Ausbruch des dreiigjhrigen Krieges einzunehmen. Obgleich sich der Kurfürst fr neutral erklrt hatte, fo zogen doch die fremden Kriegsvlker durch sein Land, raubten und plnderten und bten jeglichen Frevel. Alle Vorstellungen des Kurfrsten beim Kaiser, das Land von den unertrglichen Kriegslasten zu befreien, fruchteten nichts. Erst als der Schweden-knig Gustav Adolf in die Mark einbrach, wurde das Land von den kaiserlichen Kriegsvlkern befreit, der Kurfürst aber von seinem Schwager genthigt, ihm Spandau zu bergeben und auf seinem Zuge zur Entsetzung Magdeburgs Hlse zu leisten. Nach dem Falle Magdeburgs verlangte nun der Kurfürst Span-dan zurck. Der König aber zog vor Berlin, bedrohte die Stadt und zwang den Kurfrsten, mit ihm ein Bndni zu schlieen, monatlich 30,000 Thaler Kriegssteuern zu zahlen und ebenso
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