1844 -
Eßlingen
: Dannheimer
- Autor: Völter, Daniel
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
ihre Oberfläche 111 Mili. Q.m. unv ihr Raum 3500 Billionen Km.
Der Sonnendurchmesser ist 3100 Mal so groß, als der Durchmesser der
Vesta. 30,000 Millionen Kugeln wie Vesta würden einen Körper bilden,
an Größe der Sonne gleich. Der Sonnendurchmesser ist 113 Mal so groß
als der Erddurchmesser. 1,400,000 Erdkugeln würden die Sonnenkugel füllen.
Alle Planeten zusammen würden noch nicht den 560sten Theil der Sonnenkugel
ausmachen. Ein Reisender, der täglich 10 Meilen machte, würde in 59,160
Tagen oder in 160 Jahren ihren Aeguator umreisen; zu einer solchen Reise
um den Erdäquator bedürfte er nur 540 Tage.
Die Sonne hat nur V» der Dichtigkeit der Erde, welch' letztere etwa
5 Mal so dicht ist, als reines Wasser. Die Sonne ist also nach Verhältniß
ein lockerer Körper, hat im Durchschnitt die Dichtigkeit des Bernsteins.
35,500 Erdkugeln würden so viel wägen als der Sonnenkörper. An der Ober-
fläche der Sonne fällt ein Körper in der ersten Sekunde 430', in der zweiten
3 Mal, in der dritten 5 Mal 430' u. s. w. Die Geschwindigkeit ist also
von Anfang an — 29 Mal so groß, als auf der Erde. Ein> Körper,
welcher auf der Erde 1 Eentner wiegt, würde auf/ der Sonne 29 Centner
wiegen, ein Mensch mit 150 Pfund Gewicht würde auf der Sonne 4350 Pfund
zu tragen haben.
Das Licht bewegt sich nach den Entdeckungen desdänenolof Römer
von der Sonne zur Erde in 8 Minuten, oder es legt in 'einer Sekunde 42,000
Meilen zurück. Dieses ist die größte uns bekannte Geschwindigkeit. Sie
scheint durch die Expansiv kraft des Lichtes oder durch die Abstoßungskraft des
leuchtenden Körpers hervorgebracht zu werden. Ungeachtet dieser ungeheuren
Geschwindigkeit trifft das Licht unser Auge ohne Stoß; folglich muß es, wenn
es anders eine Materie ist, eine sehr feine Materie sein. Man rechnet es zu
den unwägbaren Substanzen. Ob es in Strahlen von der Sonne ausströmt,
oder ob es in Schwingungen besteht, welche durch leuchtende Körper hervor-
gerufen werden, etwa wie Luftschwingungen durch einen tönenden Körper,
wissen wir nicht mit Sicherheit. Das Sonnenlicht erscheint ungebrochen oder
unzertheift, weiß; durch die Regentropfen imd ein Glasprisma wird es in die
7 Farben des Regenbogens: roth, hell- oder orangegelb, dunkelgelb, grün,
hellblau, dunkelblau und violett zerlegt. Das weiße Sonnenlicht ist folglich
aus verschiedenfarbigen Strahlen zusammengesetzt. Dieser Eigenschaft verdanken
wir die Farben, in welchen die Körper strahlen. Ohne diese Eigenschaft des
Sonnenlichtes würde alles ein graues, aschfarbiges Ansehen haben.
Das Sonnenlicht weckt die Wärme in den Körpern der Erde. Ob es selbst
warm ist, wissen wir nicht genau. Wahrscheinlich ruft cs nur die Wärnie hervor,
und zwar ani stärksten, wenn cs feie Oberfläche eines Körpers senkrecht trifft;
je schiefer, desto schwächer ist die erwärmende Kraft. Geht der Lichtstrahl aus
einem dünneren Körper oder Mittel in ein dichteres über, z. B. aus Luft in
Wasser, aus Luft in Glas, und trifft er die Oberflächen derselben schief, so
geht er nicht in der Richtung, die er hatte, fort sondern er wird von seinem
Wege abgelenkt oder gebrochen, und zwar nähert er sich dem Einfallsloth, d. h.
der auf der Oberfläche des dichteren Mittels in dem Punkte, in welchem der
Lichtstrahl eintritt, senkrecht errichteten geraden Linie. Dasselbefindet nun auch
bei den Himmelskörpern Statt, deren Licht die Atmosphäre der Erde schief trifft.
Denn die Lust Ist dichter als der in dem Universum wahrscheinlich verbreitete
Aether, wenigstens sind die der Erdoberfläche nächsten Luftschichten dichter als
die entfernteren. Die Brechung der Lichtstrahlen in der Atmosphäre, welche
nicht aus dem Zenith kommen, bewirkt eine scheinbare Erhöhung der leuchtenden
Himmelskörper. Wir sehen sie höher, als sie stehen. Nur der die Atmo-
sphäre senkrecht treffende Strahl geht ununterbrochen durch. Darum sehen wir