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1. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 42

1844 - Eßlingen : Dannheimer
42 Länge pon 16 Meilen. Eben so lang sind die Durchmesser der kalten Zonen. Die genräßigten Zonen nehmen also ans dem Monde bei weitem den meisten Raum ein. Weil der Aegnator des Mondes ge gen seine Bahn nur 6 und gegen die Erdbahn nur 1v2° geneigt ist, so enfernt sich die Sonne nur wenig vom A e q u a t o r; sie erscheint demselben Orte das ganze Jahr hindurch fast in d e r se lben H öh e; die Jah- reszeiten müssen sehr wenig verschieden sein. Die Orte unter dem Aequator werden immer Sommer, die unter den Polen beständig Winter haben. Die den Polen nahe liegenden Gegenden werden die Sonne immer nur wenig über oder unter dem Horizont sehen. Die Erde wird nur von der der Erde zugekehrten Hälfte der Mondoberfläche gesehen. Wie wir die andere Hälfte des Mondes nicht sehen, so sieht man auf derselben auch die Erde nie. Die Erde geht also keinem der Mondorte auf, keinem unter. Denen sie aufgegangen ist, bleibt sie aufgegangen. Und zwar sieht ein Ort des Mondes die Erde immer an denselben Stellen des Himmels. Die Orte, welche gerade in der Mitte der uns zugekehrten Scheibe liegen, haben die Erde immer in ihrem Scheitel; die am Rande dieser Scheibe liegenden, haben sie immer im Horizonte; die Orte, welche zwischen diesem Rande und der Mitte liegen, haben die Erde in gleicher Höhe über dem Horizonte, um so höher, se näher sie der Mitte jener Scheibe sind. Wie der Mond der Erde, so erscheint die Erde dem Monde in Lichtphasen. Wenn wir Neumond haben, also der Mond zwischen Sonne und Erde steht, so steht man auf dem Mond die Erde der Sonne gegenüber und die dem Monde zugekehrte Seite der Erde ganz beleuchtet; der Mond hat Vollerde. Umgekehrt hat der Mond Neuerde zur Zeit des Vollmondes, und erstes Viertel der Erde, wenn wir letztes Viertel des Mondes haben. Die Erde erscheint dem Monde als Vollerde 13 Mal so groß als uns der Mond zur Zeit des Vollmondes. Das Erdlicht mag die 1434 Tage lange Nacht sehr schön erleuchten. Außer den Lichtpbasen der Erde wird man vom Monde aus die Erdmeere als dunklere, die Erdtheile als hellere Stellen erken- nen, die Gebirge, Ebenen, Inseln werden in verschiedenen Farben erscheinen. Zugleich wird man auf dem Monde, da die Erde sich in 24 Stunden um die Achse dreht, das schöne Schauspiel der verhältnißmaßig sehr schnellen Erschei- nung aller Theile der Erdoberfläche haben. Mit unsern Augen und unsern, Fernröhren kann man vom Monde aus nicht blos unsere Gebirge und Flüsse, sondern auch unsere größten Städte sehen. Der Mond hat keine Atmosphäre; jedenfalls ist sie so gering, daß ihre strahlenbrechenden und lichtschwächenden Wirkungen für uns unbemerk- bar sind. Folglich hat der Mond auch kein Wasser, keine Meere, keine Ströme. Die Mannigfaltigkeit der Formen auf der Mondsober- fläche ist sehr groß. Mit bloßen Augen sehen wir im Monde hellere und dunklere Stellen. Die großen, meist grauen Flecken hat man Meere genannt, was sie aber nicht sind. Mit guten Fernröhren erkennt man in jenen helleren und dunkleren Stellen Höhen und Tiefen, Berge und Thäler. Die Höhe der Berge betragt oft mehr als 25,000'; sie sind tut Verhältniß zu der Länge des Monddurchmessers 4 Mal so hoch, als die Berge der Erde. Die Berge des Mondes erscheinen meist als Ringgebirge oder als Bergketten. Die großen Ringgebirge haben innere Vertiefungen, in welchen wieder Höben wahrgenommen werden. Man glaubt, daß die Ringgebirge dtirch ungeheure Vulkane entstanden sind. Die ganze Mondoberfläche sieht überhaupt aus wie ein durch außerordentliche Revolutionen zerklüftetes, verwüstetes Erdreich. Zwi- schen manchen Ringgebirgen entdeckt man einzelne, zttnr Theil gerade auslaufende
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