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1. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 45

1844 - Eßlingen : Dannheimer
45 Die Wochentage haben ihren Namen von den Körpern, welche nach der Meinung der Alten sich u m die Erde d r eh te n: Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Me r c u r und Mond. Nach per Meinung der Sterndeuter (Astrologen) beherrschen sie in dieser Reihen- folge nach einander die Stunden des Tages; derjenige, welcher in der ersten Stunde eines Tages herrscht, ist der Hauptregent des Tages, und dieser be- kommt nach ihm den Namen. Da man ehemals die Woche mit dem Sonnabend anfing, und Saturn als der äußerste Planet die erste Stunde dieses Tages beherrschte, so bekam der Sonnabend den Namen Saturnstag (dies saturni). Es herrscht also Saturn in der Isten, 8ten, 15ten, 22sten Stunde des Sonnabends, in der 23sten Jupiter, in der 24sten Mars, in der Isten des folgenden Tages, also die Sonne, der demnach Sonntag heißt. Setzt man diese Berechnung fort, so findet man den Grund der alten Benennungen. Die ger- manischen Völker haben die Woche erst mit dem Christenthum erhalten und nun die römischen Nanren di68 Martis^ Mèrcurii y Jovis und Veneris mit einheimischen > vertauscht. Daß die englischen Benennungen Tuesday^ Wednesday und Thursday (bei den Schweden Tisdag, Onsdag und Tors- dag), für Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, von Tuu, Tue, Tüg, dem Kriegs- gott, von Wodan oder Odin, dem Mercur, und von Thor, dem Jupiter oder Donnergott entlehnt sind, leidet keinen Zweifel. Auch das englische Friday^ schwedisch Fredag, unser Freitag, hängt wohl mit Frea oder Friga, der Venus der Germanen, zusammen. Sonntag und Montag sind Uebersetzungen von dies 8oiis und Lunae. Sonnabend ist aus Sonntag-Abend, d. i. Tag vor Sonntag, entstanden. Das oberdeutsche Samstag ist das zusammengezogene Sabbathstag, und das englische 8aturday das römische dies 8aturni. §. 24. Der Monat und die beiden Mondsperioden. So wie die Sonne das Jahr macht, so bestimnrt der Mond den Monat. Daher bezeichnen auch die Hebräer, Perser, Tartarei: und mehrere andere Völker den Mond und den Monat mit einerlei Worte. Auch lehrt der Zusammenhang der Wörter Mond und Monat in allen germanischen Sprachen, daß die alten Deutschen ihre Zeit nach dem Monde gerechnet haben. Die Monate sino bei den Völkern, die noch auf einer niedrigen Stufe der Kultur stehen, gewöhnlich von schwankender, durch die jedesmaligen Erschei- nungen des Mondes gegebener Dauer. Erst mit dem Fortgange der Kultur, wenn das Bedürfniß des Datirens fühlbar wird, werden sie nach ganzen Tagen genau bestimmt, entweder unabhängig von der Sonne oder mit Berücksichtignng des Laufes derselben. Wir haben demnach zweierlei Monate : Mondmonate und S o nn en m o n at e. Der Mond monat wird in den astrono- mischen und in den bürgerlichen Monat eingetheilt. Die astronomischenmond-Monate sinddersynodische, periodische, a n o m a l i st i s ch e und d r a k o n i t i sch e. Der Mond rückt täglich um etwa 13° von W. gegen O. am Himmel fort, und ist nach etwa mehr als 27 Tagen tvieder bei demselben Stern. Diesen Zeitraum nennt man einen periodischen Monat. Inzwischen ist die Sonne um etwa 27° fortgerückt, und es ver- fließt noch einige Zeit, ehe sie der Mond wieder einholt. Darum ist die Zeit von einem Neumonde zum andern, der syno dische Monat, größer als der periodische. Die Dauer des periodischen Monats beträgt 27 Tage 7 Stunden 43' 5" ; die Dauer des synodischen Monats 29 Tage 12 Stunden 44' 3". Die Zeit, :velche der Mond von einer Erdferne oder Erdnähe bis zur andern braucht, heißt ein a n o m a l i st i s ch e r Monat. Seine Dauer beträgt 27 Tage 13 Stunden 19'. Ein drakonitischer Monat ist die Zeit, welche der Mond braucht, um von dem aufsteigenden oder niedersteigenden Knoten seiner
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