1844 -
Eßlingen
: Dannheimer
- Autor: Völter, Daniel
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Bahn zu eben demselben wieder zurückzukehren. Seine Dauer beträgt 27 Tage
5 Stunden 1'. D er bürgerliche Mond mon at kann den Bedürfnissen
des gemeinen Lebens gemäß nur aus ganzen Tagen bestehen, und halt bei den
meisten Völkern, die sich seiner bedienen, abwechselnd 30 und 29 Tage, da
der ihn bestimmende synodische Monat 29'/2 Tage lang ist. Der Sonnen-
monat theilt sich gleichfalls in den ast r 0 n0 misch e n und in
den bürgerlichen Sonnenmonat. Der astronomische Sonnen-
monat ist die Zeit, welche die Sonne in jedem Zeichen der Ekliptik verweilt,
im Mittel 30 Tage 10 Stunden 29" 4". Die bürgerlichen Sonnen-
monate bestehen aus einer Anzahl ganzer Tage, die bei jeder Nation durch
Gesetze und Institute bestimmt ist.
Was die Monate der christlichen Völker betrifft, so be-
halten sie, in 11 Ausnahme d e r koptischen und abesst irischen
Christen, ganz die von Julius Cäsar angeordnete Form der-
selben bei. Nach derselben werden auf den Januar, März, Mai, Julius,
August, Oktober und December 31, auf den April, Junius, September und
November 30 und auf den Februar im Gemeinjahr 28, im Schaltjahr 29 Tage
gerechnet. Auch die Namen, welche die Monate in den heutigen europäischen
Sprachen führen, sind meistens die mehr oder weniger entstellten römischen;
doch kommen auch, besonders bei den germanischen und slavischen Völkern, eigen-
thümliche Benennungen vor. Von den deutschen Monatsnamen, welche Karl
der Große eingeführt hat, stnd mehrere noch in Gebrauch.
Die beiden Mondperioden. Da 223 synodische Monate, welche einen
Zeitraum von 6585 Tagen 7 Stunden 43" oder von 18 Jahren zu 36574 Tagen
und etwa 11 Tage umfassen, nahe 239 anomalistische und 242 drakonitische Monate
geben, und da die Ungleichheiten des Mondes hauptsächlich durch sein Verhältniß zu
den Absiden und Knoten bedingt werden, so müssen sich nach Ablauf dieser Zeit
die Ungleichheiten sehr nahe in derselben Ordnung erneuern. Schon die Chal-
däer haben diese Periode mit Hülfe der Mondfinsternisse entdeckt, indem sie
fanden, daß dieselben nach 223 Mondwechseln in gleicher Größe und Ordnung
wiederkehrten. Man nennt sie daher die chaldaische Periode oder die
der Finsternisse. Eine andere merkwürdige Mondperiode ist die von 235
synodischen Monaten oder 6939 Tagen 16 Stunden 31" 45"", die nur um 2
Stunden 4" 33"" länger als 19 tropische Jahre sind, so daß sich nach Verlauf
derselben die Neumonde wieder an denselben Tagen des Sonnenjahrs ereignen.
Diese Periode von 19 Jahren, welche man den Mondcirkel nennt, ist von
den Völkern gebraucht worden, welche sich bei der Eintheilung der Zeit zugleich
nach Sonne und Mond gerichtet haben. Sie wurde z. V. bei den olympischen
Spielen von dem Astronomen Meton, nach welchen sie auch die metonsche
heißt, in Vorschlag gebracht, und von den Griechen mit solchem Enthusiasmus
aufgenommen, daß man befahl, sie mit Gold einzutragen. Daher heißt das
jedesmalige Jahr derselben goldene Zahl.
§. 25.
Das Jahr und die drei wichtigsten Zeitkreise.
D i e Z e i t, i n w e l ch e r d i e S 0 n n e z u d e m P u n k t e d e s H i m-
m e l s, von welchem sie ausgegangen ist, zurückkehrt, wird ein
Sonnenjahr oder Jahr genannt. Das diesen Begriff bezeichnende
Wort bedeutet in fast allen Sprachen einen Kreislauf, eine Wiederkehr in sich
selbst , z. B. iviavroq, annus (annulus). Das deutsche Jahr und englische
^ear steht vermuthlich mit dem altdeutschen, noch im Schwedischen gebräuch-
lichen yra, kreisen, griechisch yvqovv in Verbindung.