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1. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 77

1844 - Eßlingen : Dannheimer
77 zusammendrängten Fluthwaffer auf submarine K tippen oder sehr schmale Ausgänge, so veranlassen sie wirbelnde Strömungen oder Me er esstrude l. Solche Meeres- sirudel sind die Scylla und Charybdis ln der Meerenge von Messina, der cha lcid ische Strudel in der Meerenge zwischen Ncgroponte und dem festen Lande von Griechenland, der Mal- oder Mosköe-Strom in den Loffodden, Ver heftige Wirbel am Felsen Stamböe-Mönch auf den Far-Oeern, die Strudel im bothnischen Meerbusen, im Long Island Sunde u.a.o.^ Binnen- meere, welche mit dem Ocean nur durch eine schmale Oeffnung in Verbindung stehen, haben entweder gar keine oder doch nur eine sehr geringe Ebbe und Fluth, weil sie der Anziehungskraft des Mondes und der Sonne nicht Flache genug dar- bieten. So hat die Ost-See und das schwarze Meer gar keine Gezeiten im mittelländischen Meere steigt die Fluth an manchen Stellen nur bis 2‘. B. Die Wellen-B ewegung des Meeres besteht in einem pendel- artigen Schwingen des Wassers, welches durch die Einwirkung des Windes auf die Oberfläche desselben hervorgebracht wird. Die Größe der Wellen oder der Unterschied zwischen der Vertiefung, dem Wellenthale, und der Erhöhung, dem Wellenberge, hängt von der Stärke des Windes ab, und soll bei heftigen Strömen auf 20', 30' ja 60' steigen. In einer Tiefe von 90' spuren die Taucher auch Bei der größten Unruhe des Meeres keine Be- wegung mehr. Die Gestalt und Größe der Meereswellen wechselt nach der Tiefe des Meeres und nach der Größe der in Bewegung versetzten Fläche. Wo das Wasser vielen Widerstand findet, und die geringe Tiefe und Ausdehnung ein Stoßen desselben auf dem Grunde oder an der Küste veranlaßt, wird die Form der Wellen kurz gebrochen und unregelmäßig sein, in tiefen großen Meeren dagegen sind die Wellen lang und breit, und folgen in regelmäßigem Anschwellen und Niedersinken. 'Diese letztere Form ist daher den Seefahrern die angenehmste', weil sie dem Schiffe eine gleichförmig schaukelnde Bewegung ertheilt ; die erstere dagegen veranlaßt ein unangenehmes und gefährliches Nütteln. Wo das Meer gegen eine flache Küste stößt, da wird die Kraft der Wellen ge- brochen; wo aber der Anstoß gegen steile Wände und Klippen geschieht, werden die Wellen mit Heftigkeit emporgeschleudert und veranlassen die gefährlichen Brandungen. Am furchtbarsten ist aber die Kraft der Wellen, wenn das Tobey des Sturmes aufgehört hat. Die Wassermasse verweilt in diesem Falle oft Tage lang in den ihr mitgetheilten Schwankungen, und da der Wind die Höhe der kleinen Wasserberge nicht mehr niederdrücken kann, so erheben sie sich höher und mit spitzeren Gipfeln als vorher; es entsteht ein unregelmäßiges heftiges Schwanken, von den Schiffern hohle See oder Dein in ge genannt, das die Schiffe so furchtbar schüttelt, daß Alles aus seinen Fugen gerissen würde, wenn es lange Zeit anhalten würde. Um die Wellenbewegung des Meeres zu unterdrücken, hat man schon seit alter Zeit das Ausgießen von Oel mit Er« folg angewendet. C. Di e Meeresströmung en. I. Die Strombewegungen des Meeres können hervorgebracht werden durch einen äußern Druck, durch eine Verschiedenheit in der Wärme und dem Salzgehalt der oceanischen Wasser, durch das periodische Schmelzen des Polareises, und durch eine unter verschie- denen Breiten ungleich erfolgende Ausdünstung. Alle diese Ursachen haben aber ihren letzten Grund in den Wärmedifferenzen verschiedener Gegenden, da- her man sagen kann: die Strömungen des Meeres find im Allgemeinen durch Wärme-Verschiedenheiten bedingt. Ii. Der Richtung nach unterscheidet man zwei Hauptarten von Meeresströmungen die Pvl a rströmun ge n und die Ae qu atorial- Str ö mun gen. 1. Die Polarströmungen fließen von den Polen gegen den Aequator, also von N. nach S. oder von S. nach N. in der Richtung der Meridiane. Sie entstehen dadurch, daß das kältere Wasser der Polar-Gegenden nach dem Aequator strömt, um den durch die stärkere Verdanlpfung in den niedern Breiten entstandenen Wasserverlust wieder zu ersetzen.
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