1844 -
Eßlingen
: Dannheimer
- Autor: Völter, Daniel
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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B. Der Mittelpunkt des arabischen Erdbebenkreises
scheint der ruhende Vulkan bei Medina zu sein. Zu demselben gehört der
ganze Westrand Arabiens, der noch thätige Centralvulkan der Insel Dschebel
Darr und die vulkanischen Sabugar-Jnseln im rothen Meere, die vulkanische
Insel Perim in der Straße Bab el Mandeb und Habesch (s. §. 106 B. S. 132).
C. D i e E r d b e b e n z o n e des T h i a n - S ch a n und der Dsungarei
ist reich an vulkanischen Erscheinungen. Der Hauptsitz der vulkanischen Wir-
kungen scheint der Thian-Schan zu sein, in dem vielleicht der drelgipflige
Bogbo-Oola ein Trachytberg ist. Andere vulkanische Punkte sind: der ruhende
Pe-Schan (d. h. weißer Berg), der thätige Vulkan von Hotfcheou (d. h.
Vulkan der Feuerstadt), die Solsatora von Bischbalik oder Urumtsi, der Jsse-
Kul See, der Alak-Kul (d. h. bunter See) mit dem ruhenden Kegelberg Aral-
tübe. Heiße Quellen und Erdbeben sind sehr häufig und letztere enden in
den vulkanischen Punkten bei Ridderski im W. Altai. Diese Punkte empfangen
auch Stöße
v. von der Erdbebenzone des Altai, dessen Mittelpunkt die
Einsenkung des Baikal-Sees bildet. Es würden sich also an den obgenannten
Punkten zwei Erschütterungskreise schneiden.
E. Die übrigen Gebiete Asiens sind gleichfalls reich an vulka-
nischen Erscheinungen. Der Westrand des hinter-asiatifchen Hochlandes, der
Hindu-Kusch, der Himülaya, das Tiefland des Indus und Ganges, besonders
der vulkanische Boden des Halb-Jnsellandes Kutsch und Dekans werden öfters
von starken und weitverbreiteten Erdbeben heimgesucht. Auch China, besonders
das Tiefland wird von häufigen Erdbeben heimgesucht. Von thätigen Vulka-
nen in diesen Gebieten wird nichts berichtet, aber beiße Quellen finden sie in
den genannten Ländern. Auch finden sich in verschiedenen Gegenden des chine-
sischen Alpenlandes und des Nan ling Feuerbrunnen (Ho tsing) und leuchtende
Berge (Ho schau), welche aber wahrscheinlich von Erdbränden, von in Brand
gerathenen Kohlenlagern herrühren Ob nun die vulkanischen Punkte der genannten
Länder einem oder mehreren Erschütterungskreisen angehören, ist noch ungewiß.
F. Auch sann'man noch nicht bestimmt darüber entscheiden, zu welcher
Erdbebenzone die Reihenvulkane der südost- und ost-asiatischen
Inselkette gehören, auf welchen sich so viele thätige und erloschene Vulkane
befinden, welche so oft von den furchtbarsten Erdbeben heimgestlcht werden.
§. 147.
Die Verbreitung der Fossilien.
Asien ist sehr reich an Fossilien aller Art; die Verbreitung derselben ist
aber noch nicht genau ermittelt.
A. Die Metalle: Gissd aus Nord-Asien 21,592, aus Süd-Asien
51,000 Köln. Mark; Silber aus Nord-Asien 85,224, aus Süd-Asien 107,000
K. M.; Platina im Ural; Zinn besonders in Hinter-Iudien; Quecksilber;
Kupfer; Eisen; Blei.
B. D ie erdigen Fossilien: Spinell, Ceylonit, Amethyst, Chryso-
beryll, Rubin, Smaragd, Topas, Saphir, Diamant im Dekan und im Ural,
Opal, Bergkrystall, Milchquarz, Chrysopras, Chaleedon, Onyr, Sardonyr,
Carneol, Katzenauge, Achat, Jaspis, Chrysolith, Turmalin Granaten, Hya-
zinthen.
C. D i e salzigen Fossilien: Salz, Salpeter, Vorar, Soda.
v. Die brennbaren Fossilien: Steinkohlen besonders in Vorder-
Jndien und China,'Schwefel, Erdöl oder Naphta, Asphalt, Bernstein.