1844 -
Eßlingen
: Dannheimer
- Autor: Völter, Daniel
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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§. 154.
D i e kontinentalen Ströme des vorder-asiatischen
Tafellandes.
A Das Stronisystein des Hilm end. Er entspringt im Paropami-
sus und endet im bittern Wasser des Zahreh-Sees, der zu gewissen Zeiten
16 bis 18 M. l., 6 bis 8 M. br., sonst nur 6 M. l., 2 M. br.
ist. Vielleicht ist das 200 M. lange Bett eines trockenen Flusses, das ganz
Beludschistan bis zum Meere durchzieht, eine ehemalige Fortsetzung des Hilmend.
8. Der See von Nr mi a in Adjerbidschan ist 18 M. l., 7 M. br. und
liegt in einer bassinartigen Einsenkung ohne Abfluß zum Meere. Viele Ge-
birgswasser eilen seinen salzigen Fluthen zu.
C. Der See von Wan auf dem Plateau von Armenien hat gleichfalls
bitteres und salziges Wasser. Auch er liegt in einer bassinartigen Eiuseukuiig
ohne Abfluß zum Meere.
§. 155. .
D-aö Gebiet des todten Meeres.
A. Das todte Meer (Salzmeer, Meer am Gefilde, Meer gegen
Morgen, Birket Luth (d. h. Loths Meer) füllt ein kraterförmige Eiiisenkung aus.
Dieselbe ist das Resultat einer gewaltsamen vulkanischen Revolution (vgl.
1. Mos. 19, 1 bis 30), wodurch das ganze Terrain sich unter die Fläche
des Oceans senkte. Denn das todte Meer, welches 20 St. l., 6 bis 7 St. br.
ist, liegt 1387' tiefer, als der Spiegel des mittelländischen Meeres. Auch die
hohen, steilen und kahlen Berge, welche es im O. und W. umgeben, und der
Jura- uno Kreide-Formation angehören, tragen die unverkennbarsten Merkmale
vulkanischer Wirkungen, gewaltiger Erderschülterungen an stch. Daß die unter-
irdische vulkanische Th.tigkeit noch immer fortdauert, davon geben die fort-
währenden Erdbeben, die heißen Quellen und die Bildung des Asphaltes an
den Küstenbergen des todten Meeres den klarsten Beweis. Das Wasser des
Sees ist meist ruhig, klar und hell, aber reichlich gesättigt mit bitteren Salzen.
8. Die Zuflüsse des todten Meeres. I. Von S. kommen der
Wady el Dfcheib, welcher un er andern den Wady el Dschcrafe auf-
nimmt, durch den ein großer Theil der Gewässer der siuaitischen Halbinsel
gesammelt wird. Ii. Von O. kommen 1. Der Wady el Kura hy; 2. der
Kerak; 3. der Arn o n; 4. der Zerka. Iii. Von W. kommt der Kidrou.
Iv. Von N. ergießt sich der Jordan in den See. Die 3 Quellflüsse desselben
entspringen im Antilibanon und heißen Rahr Hasbeiya, Banias und
Dan. Er durchfließt zivei Seebecken, den See Merom (d. b. oberstes Wasser),
(2vr St. l. uno 1 St. br. und das galil äische Meer See von Tiberias),
2 M. l., 3/4 M. br., 535' unter dem Spiegel des Oceans und mündet in
das todte Meer (Salzmeer). Auch das Wasser des galiläischen Meeres
schmeckt etwas salzig, und füllt, eben so wie das todte Meer, eine kratersor-
mige Einsenkung aus, welche wahrscheinlich auf dieselbe Weise entstanden ist,
wie die des todten Meeres.
%. 156.
Das Gebiet des Aral-Sees.
Ter Aral-See ist 45 M. l., 30 M. br. und liegt 109,7' über
dem Spiegel des kaspischen Sees oder 15'über der Meeresfläche. Sein salziges
Wasser nimmt das Stromsystem des Sir- und Amu-Dar ja auf.