1844 -
Eßlingen
: Dannheimer
- Autor: Völter, Daniel
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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tinge auf die schweizerische Hochebene und in den Iura gekommen. Von dell
Bildungen des Alluviums sind hauptsächlich zu nennen der Raseneisenstein in
den Niederungen von Deutschland, die unterirdiicben Wälder au der Meeres-
küste von Frankreich und Deutschland, die Torfmoore im Innern der Tief-
länder und Gebirgsländer des kontinentalen Dreieckes. 'Aus dem altern und
jüngern Schuttland treten aber auch an vielen Punkten anstehende Felsarten
hervor. Das Urgebirge zeigt sich im untern Stufenlande der Loire und
in der podolischen und ukrainischen Landhöhe. Vulkanische Gebirgsar-
t e n haben- in den Eugenäen und in den berieischen Hügeln die Schuttebenen
der Lombardei, durchbrochen. Das U ebergan gsg ebirge ist im slavischen
Tiefland verbreitet und bildet den höchsten Theil der polnischen Landhöhe, die
Küste des finnischen Meerbusens und umgibt den Ladoga- und Onoga-See im
S., W. und 9i. Eben so tritt die Ste in k o h l e n - G ru pp e im slavischen
Tiefland an mehreren Punkten auf. Einzelne Glieder der Gruppe des
bunten Sandsteins und der Oolithe finden sich in der polnischen Land-
höhe und tauchen an mehreren Orten aus den Alluvionen Rußlands auf.
Sehr verbreitet ist die Kreide-Gruppe. Jur französischen Tiefland ist das
große Bassin zwischen dem französischen und englischen Jurakalk von dieser
Formation ausgefüllt, welche hier noch mit einer sehr merkwürdigen Süßwasser-
bildung, dem Wälderthon und Eisensand, vergesellschaftet ist. Im deutschen
Tiefland erheben sich an mehreren Punkten Kreidehügel, und in den slavischen
Ebenen finden sich Kreidebildungen in der polnischen, galizischen und podolischen
Landhöhe. Die tertiären Bildungen nehmen besonders im französischen
und slavischen Tiefland große Landstriche ein.
8- 187.
Die geognoftische Beschaffenheit der Halbinseln.
"I. Während sich Skandinavien, die Halbinsel Kola und Finn-
land als ein ungeheurer, aus primitiven Gebirgsarten bestehender Felsen dar-
gestellt, wo in Skandinavien die Porphyrformation nur an wenigen Stellen
Kegelberge bildet, das Uebergangsgebirge eine geringere Verbreitung zeigt,
tertiäre Gebilde sich nur an der Südspitze Schwedens und um den Mälarn-
See finden, und beinahe alle andere Glieder der neptuniscben Gesteine fehlen,
während ll. die jütische Halbinsel und der dänische Archipelagus
fast blos aus den Gebilden des Diluviums und.alluviums besteht, und nur auf
einigen Inseln des letztern Kreidebildungen sich zeigen, treten dagegen auf den übri-
gen Halbinseln die Felsarten in größerer Mannigfaltigkeit auf. So besteht Iii. die
südliche Kette des Gebirges auf der Krimm, aus der Jura- und Lias-Forma-
tion, von Dioriten und Porphyren durchbrochen, die nördliche aus der Kreide,
das Tiefland Tauriens aus verschiedenen Gebilden des ältern und jüngern
Schwemmlandes. Iv. In der griechischen Halbinsel werden die llr-
gebirgsarten, die Gruppe der Oolithe sind der Kreide in großer Verbreitung
angetroffen. Vulkanische Gesteine bilden die astatischen und europäischen Küsten
des Bosporus und des Marmora-Meeres, dieselben findet man auch in Al-
banien, Livadien und auf Morea, besonders auf der Halbinsel Melhone.
V. Auf der italischen Halbinsel besteht der größte Theil des Hoch-
Apennin, mit Ausnahme des aus Urgebirgsarten gebildeten calabrischen Berg-
landes, aus Grobkalk und Kreide, und ist im nördlichen Drittheil voli Gabbro
und Serpentin durchbrochen. Die Hügel des Sub-Apennin aber gehören theils
der Kreideformation, theils tertiären Bildungen an. Ueber den kahlen Berg-
zügen desselben erheben sich konisch geformte Berge, aus vulkanischen Produkten
bestehend. Diese ausgebrannten oder nur periodisch erloschenen Krater sind zum
Theil mit Wasserspiegeln von großer Tiefe erfüllt. Es zeigt sich jedoch noch heute