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1. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 220

1844 - Eßlingen : Dannheimer
gegen 1000 M.; die Mitte desselben wird größtentheils von dem mittelländi- schen Meere mit seinen Inseln und von den in dasselbe vorspringenden Halb- inseln eingenommen. Aus der Südseite wird die Erdbebenzone von dem Hoch- lande der Berberei, dem Plateau von Barka und Marinarica umschlossen (S. §. 106. A. S. 132); die Ostseite derselben bilden das syrische Bergland, das mittlere und untere Stufenland des Euphrat und Tigris, der W. Theil des Hochlandes von Iran, Armenien, West-Kurdistan, Georgien und Klein- Asten (S. §. 146 A S. 163); die Glieder des N. Bogens bilden der Kau- kasus, Taurien, da? S. Rußland, die Karpathen, die Alpen, der S. Theil des französischen Mittelgebirges, die Pyrenäen und die Gebirge der iberischen Halbinsel; um diesen N. Bogen lagert sich noch ein kleinerer, welcher aus dem deutschen Mittelgebirge, der mittlern und nördlichen Gruppe des französischen Mittelgebirges besteht; die äußersten Westpunkte des Erdbebenkreises bezeichnen die Azoren, Madeira und die canarischen Inseln. Eine große - Anzahl von merkwürdigen Erscheinungen zeigt'deutlich, daß ein unterirdischer, wahrschein- lich in beträchtlicher Tiefe liegender Zusammenhang unter den Ursachen besteht, w'klche die vulkanischen Erscheinungen innerhalb des Erschütteruugskreises her- vorbringen. In der Mitte der Erdbebenzone zeigen sich an mehreren Orten permanent thätige Vulkane, wie der Centralvulkan Aetna, Vesuv, Stromboli und Vulkano, die Solfatare» der phlegräischen Felder, der Schlammvulkan Macaluba auf Sicilien. > An andern Punkten, die keine gewöhnlich thätigen Vulkane enthalten, erfolgen zuweilen vulkanische Ausbrüche, wie die Erhebun- gen neuer Inseln und Berge, (die im Jahre 1831 erfolgte Erhebung der w'ieder verschwundenen Insel Ferdinandea, die Erhebung zwischen den liparischen Inseln 187 v. C. G., des Monte Nuovo 1338, des Hügels bei Methone, die Erhebungen neuer Inseln bei Santorin zu verschiedenen Zeiten). An ver- schiedenen Punkten des N. Bogens findet man Spuren ehemaliger vul- kanischer Thätigkeit, in Produkten, welche denen der noch jetzt thätigen Vulkane vollkommen ähnlich sind. Aber es besteht keine Ueberlieferung von vulkanischen Ausbrüchen an diesen Punkten; man kennt daher die Zeit nicht, seit welcher dort die Vulkane ruhen oder erloschen sind. In der Mitte und in den derselben zunächst liegenden Gegenden des Erschütterungskreises ereignen sich nicht blos die Erdbeben sehr häufig, sondern sie sind sogar eine gewöhn- liche, dem Erdboden eigenthümliche Erscheinung. Je weiter aber die Gegenden von der Mitte der Erdbebenzonen entfernt sind. um so seltener und schwächer empfinden sie die Erdbeben. Die gegenseitige Beziehung zwischen den Erdbebeit und den vtilkanischen Ausbrüchen hat man in vielen Fällen erfahren, und die- ses nicht nur wie gewöhnlich in der Nähe eines bewegten Vulkans, sondern selbst auf sehr große Entfernungen von demselben. Und diese gegenseitige Be- ziehtlng zwischen Erdbeben und Vulkanen zeigt sich auch darin, daß während einer lang anhaltenden Ruhe der großen Vulkane die heftigsten Erdbeben erfolgt sind in den zwischen den Vulkanen nahe und ferne liegenden Landstrichen. Als eine dritte Aeußerung des vulkanischen Processes sind noch zu nennen die vie- len warmen Quellen unserer Zoire; sie folgen meistens den Gebirgen, welche aus Plutonischen oder vulkanischen Gesteinen bestehen. B. Der isländische Erschütterung s kreis begreift Island, die Färöer, den britischen Archipelagus, die Bretagne, Cotantin, die skandinavische Halbinsel, Kola, Finnland, die Insel Jan Mayen, Birds-Jsland und Grön- land. Ter Centralpunkt der Erdbebenzone ist Island, ein großer Central- vulkan, der durchaus mit vulkanischen Mündungen besetzt ist, von denen mehrere ununterbrochene Vulkane bilden. Jan Mayen trägt den Vulkan Bee- ren-Berg und auch Birds-Jsland scheint einen offenen Vulkan zu haben. Auch Erhebungen neuer Inseln und Berge an Punkten, welche keine gewöhnlich thätigen Vulkane besitzen, will man in dieser Zone beobachtet haben. Viel- leicht gehört hieher die merkwürdige Erscheinung, daß Skandinavien in einer
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