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1. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 238

1844 - Eßlingen : Dannheimer
238 in Dänemark -— Schweden -— dem östlichen Europa <8. 62° W. S. 77 W. N. 87 W. I" ganz Europa herrschen also Sw. und W. Winde vor; nur Finnland und Italien machen insofern eine Ausnahme, als in jenem Lande die Richtung, vielleicht wegen res bosnischen Meerbusens, mehr S. ist, in Italien aber dmch die von den Alpen herabstürzenden Winde mehr nach N. gekehrt wird. 1!. Die mittlere Luftströmung ist jedoch nur etwas durch Abstraktion Gefundenes. Die Sw. und W. beobachten nemlich nicht jene strenge Regel- mäßigkeit und Beständigkeit, durch welche die Winde der heißen Zone ausge- zeichnet sind, sondern sie sind veränderlich. Hat nemlich der Wind eine Zeit- lang aus Sw. oder W. geblasen, so nimmt die Zahl der Winde aus verschie- denen Richtungen auf beiden Seiten der Luftströmung wieder ab und erreicht an den meisten Orten ein zweites Marimum in No., seltener in N. oder O. Sonach müssen wir in Europa, wie überhaupt in der N. Halbkugel, zwei vor- herrschende Winde annehmen, den Sw. und den No. Wind. Der erstere ist der herabsinkende Passat; der No. Wind aber ist der in höheren Breiten vorherrschende Wind. (vgl. §. 58. B. Ii. S> 91). C. In manchen Gegenden Europas nehmen die Winde den Charakter von Glu th winden an. So weht in Andalusien der Solano, ein So. oder S. Wind, in Italien der Sirocco, der als Föhn bis ins Alpenland und in die Ebenen Ungarns eindringt; in den Steppenge- genden des S. Rußland erreichen die heißen Winde oft eine sehr große Stärke. A. Europa liegt in der Zone der b est an di g en Nied er sch lä g e; jedoch regnet es in Europa nicht gleich viel an allen Orten, l Die Regen-; menge nimmt von S. gegen N. ab. In Italien, am Fuß der Alpen, beträgt das jährliche Regenquantum 50"« bis 00", in England 20" bis 40", im Dl. Deutschland 25", in St. Petersburg nur 17". Ii Die Regen- menge nimmt ab von den Küsten gegen das Innere des Lan- des. Während die Regenmenge an den W. Küsten von Großbritanien, Frank- reich und Portugal jährlich 30" bis 35", an einigen Orten, wie zu Bergen in Norwegen 80" und zu Coimbra in Portugal sogar 111" beträgt, sinkt sie im Innern von Europa, von Mähren an durch Polen und Rußland auf 15" herab, und mißt an den Grenzen von Europa und Asien nur noch 14". Iii. Die Regenmenge nimmt im Ahlgemeinen von der Tiefe nach der Oöhe zu ab, wenn dieselbe aus wasserlosen, trockenen Hochebenen besteht, die von Randgebirgen chegrenzt sind. An den Küsten von Spanien und Portugal beträgt die jährliche Regenmenge 25" bis 35", auf dem Pla- teau von Alt- und Neu-Kastilien, das sich 2000' bis 2500' über d. M. er- hebt und den feuchten Winden durch die Randgebirge verschlossen wird, ist sie auf 10" herabgesunken. So beträgt die Regenmenge in Bergen 80", zu Stockholm aber, wo die feuchten Westwinde bereits als Landwinde erscheinen, indem sie schon längs der Westküste ihren Wassergehalt ausgegossen haben, nur 17 '/2". Iv. 'Die Regenmenge nimmt aber auch von der Tiefe zur Höhe zu, wenn die Höhe aus Gebirgen besteht. So ist der Einfluß der Alpen auf die Regenmenge sehr bedeutend. Während die jährliche Regenmenge im mittlern Rhein-Thal und auf der bairischen Hochebene nur 21" beträgt, ist sie am Fuß der Alpen, in Bern und Tegernsee fast noch mehr, als noch ein- mal so groß, nemlich 43", und beträgt auf dem St. Bernhard fast das Drei- fache; ja in dem O. Gebiet der Alpen steigt sie sogar bis auf 100". §. 204. Die wäßrigen Niederschläge.
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