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1. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 245

1844 - Eßlingen : Dannheimer
245 chtrn, welche in diesem Gürtel auftreten und öfters den Rasen der Wälder verdrängen, gehören besonders diejenigen, welche eßbare Beeren tragen und wegen des Mangels an Obstbäumen eine besondere Wichtigkeit erlangen. Als ob die Natur den Bewohnern, welche im Sommer der Erfrischung bedürfen, einen Ersatz für das mangelnde Obst gewähren wollte, hat sie hier viele Beere tragende Sträucher geschaffen. Mehrere von diesen Sträuchern fehlen dem S. gänzlich, reichen nicht einmal in einzelnen Eremplaren bis in unsere Brei- ten, veranlassen aber im N. wegen des Wohlgeschmacks ihrer Beere sogar ei- nen einträglichen Handel. Dahin gehören besonders einige Rubu8-Arten, wie der Multebär (R. chamaemorus) und der Akkerbär (R. arcticus); die Himbeere (R. idaeus) dagegen ist weniger einträglich und die Brombeere (H caesius) bleibt schon im S. Norwegen zurück. Unter die Beere tragen- den Sträucher des hohen Nordens gehören auch einige R1ii68-Arten, beson- ders die Johannisbeere (R rubrum) und die Aalbeere (R nigrum) 5 die Stachelbeere (R. grossularia) dagegen scheint kaum die Polargrenze der Eiche zu überschreiten. Von andern wichtigen Beeren sind die Vaccinium - Arten zu nennen. Von ihnen tritt die bei uns so häufige Heidelbeere (V myrtillus) allmählich zurück; dagegen herrschen vor die Truukelbeere (V. uliginosum), die Preußelbeere ( V. vitis idaea) und die saure Moosbeere (V. Oxyeoccos). Unter den fr mit artigen Gewächsen, welche sich in den iwrdischen Wäl- dern besonders auszeichnen, ist besonders der charakteristische wilde Oleander (Lpilobium augu8ti5o!ium) zu nennen. Er ist der schönste der nordischen Blumen und erreicht mit seinen großen, rosenrothen Blüthenbüscheln einen sol- chen Grad von Ausbildung, daß er das-wahre Prachtgewächs des Nordens bildet und an die Blüthenpracht der südlichen Sträucher erinnert. Mit ihm wuchert eben so häufig und ausgebildet der krautartige Wiesen-Bocksbart (8piraea idmaria). Beide Pflanzen verschönern nicht nur die Wälder von Schweden, Norwegen und Lappland, sondern alle Reisenden nennen sie auch eine Zierde der russischen Wälder zwischen Petersburg und Moskau. R. Die Land wirthschaft beschäftigt sich in diesem Gürtel hauptsächlich mit dem Anbau der Pflanzen, welche zur N a h- rung dienen. Der Hafer reicht in Schottland bis zur nördlichsten Spitze, in Norwegen bis 65°, in Schweden bis 63'/2°' in Rußland bis 63°. Der Roggen geht in Norwegen bis 67", in Schweden bis 65° oder 66", in Ruß- land bis 62v2°. Die Gerste ist diejenige Getreideart, welche am weitesten ge- gen N. gebaut wird. Man findet Gerstenfelder bis zum äußersten Nord- ende Schottlands, auf den Orkaden, auf den She lands-Jnseln, auf den Fä- röern, auf Island gedeiht keine Gerste mehr, obgleich die Bewohner alles ge- than haben, um irgend eine Getreideart auf den Inseln einzuführen, im W. Lappland liegt ihre Polargrenze unter 70°, in Rußland, an den Gestaden des weißen Meeres, zieht sie zwischen 67° und 68° auf der Westseite und gegen 66» auf der Ostseite dicht bei Archangel vorüber. Die Polargrenze der Kar- toffel überschreitet sogar noch die der Gerste, und ist somit die Nahrungspflanze, welche sich dem Pol am meisten nähert; sogar in Island, wo die Gerste nicht mehr gedeihen will, konnte eine frühzeitige Gattung eingeführt werden. 8. 210. Der Gürtel der'mo ose und Sarifragen. Die Vegetation dieses Gürtels ist äußerst dürftig. Alle Bäume und Sträu- cher, ja selbst die Hauptsträucher fehlen; nur wenige Arten derselben treten als krautartige Gewächse auf. Die Kultur der Nahrungspflanzen bat aufgehört, denn die mittlere Temperatur liegt unter dem Gefrierpunkt, und meistens herrscht hier nur ein Sommer von 4 bis 6 Wochen. Ganze Gegenden sind wegen des
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