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1. Die politische Geographie - S. 347

1845 - Eßlingen : Dannheimer
U7 gang zwischen den ober- und nieder-deutschen Mundarten bilden das Ober- Sächsische und Niederrheinische, a. Die obersachsi > che Mundart herricht mit Ausnahme des Voigtlandes und des hohen Erzgebirges im ganzen thü- ringischen und sächsischen Berglande, in der Ober-Lausitz, in Schlesien und im No. Böhmen, tr. Die niederrheinische Mundart wird in den User- landschaften des Rhein, von der Mosel-Mündung abwärts, gesprochen, o. Die w est p h ä l i sch e M u n d ar t von dein Rhein bis zur Weser und von der Sieg bis zur friesischen Küste/ Im O. der Weser geht sie allmählig über d. in die nieder-sächsisch e Mundart, welche in das hannoversche und braun- schweigische, holsteinische und mecklenburgische, vor- und hinter-pommersche, märkische und magdeburgische Idiom und viele andere Dialekte zerfällt. 6. Die bol ländische Mundart in der Gegend von Kleve und Emmerich, in Ost-Friesland, Meppen und Diepholz, f. Die friesische Mundart an den Küsten der Nord-See von der Mündungsgegend der Eins bis zu der der Elbe. 2. V« oder 6 Millionen der Bevölkerung Deutschlands gehören dem slavischen Stamme an. Sie bewohnen nur die O. Grenzländer. Ihre vorzüglichsten Stämme und Zweige sind: Winden und Slowenen in den O. Theilen der krainer, karnische« und steyrischen Alpen; Slowaken, Han- naken, Horaken u. a. in Mähren; Polen (sogenannte Wasser-Polaken) in Ober-Schlesien auf dem rechten Oder-Ufer und im No. Mähren; Cz eche n in Böhmen und Mähren; Sorben und Wenden an der obern und mitt- lern Spree; Kassuben an der Leba. Außer diesen gibt es noch eine tveit größere Anzahl slavischer Abkömmlinge, welche theils, nach mancherlei Ver- mischung mit dnzjschcm Blute, Sprache uitd Sitte der Deutschen angenommen haben, theils noch die eigenthümliche Tracht und Sitte, aber nicht die Sprache der Voreltern bewahrt haben, wie die slavischen Kolonisten an der obern Egcr, im Altenburgischen, die sogenannten Halloren zu Halle a. d. S-, die O. An- wohnerder lüneburger Haide und die N. Anwohner des Drömlings. Auch die latisitzer Wenden (245,000 an der Zahl) und die hinter-pommerschen Kassuben sind in der Germanisirung begriffen. 3. 300,000 Bewohner französischer und Wallonischer Abstammung. Erstere sind entweder, in Folge der Aus- hebung des Edikts von Nantes, als Kolonisten des N. und W. Deutschland angesiedelt und dort mehr oder weniger germanisirt, oder sie bewohnen, mit Bewahrung ihrer Sprache und Sitte, die Grenzgegenden an der unteren Saar. Die letzteren sind in Folge der niederländischen Religionskriege eingewandert oder sie finden sich in größerer Anzahl in den W. Gegenden der Eifel. 4. Die italienischen Bewohner Deutschlands belaufen sich etwa auf 200,000. Sie leben im S. Tyrol, in Friaul und Istrien. 5. Hier und in den Nach- barländern Oesterreichs finden sich an 5000 Griechen lmd Arnienier. 6. Gegen 500 Zigeuner durchziehen ganz Deutschland, besonders die So. Landschaften. 7. Gegen 400,000 Juden sind in Deutschland zerstreut. Be- sonders haben sie sich concentrirt in Frankfurt a. M., Fürth und einigen an- deren Punkten Süd-Deutschlands. 111. Die Ständeverhältnisse. Die Bevölkerung Deutschlands spaltet sich in 3 Stände: in den Adel, B-ür- ger- und Bauernstand. Der Adel zerfällt in den hohen Adel (fürstliche und gräfliche Familien, welche einst unmittelbare Reichsstände und Reichs- angehörige waren) und in den niedern Adel. Am zahlreichsten ist der hohe Adel in Baiern, Wirtemberg, Baden und im Großherzogthum Hessen. In Baiern sind es 11 fürstliche und 13 gräfliche Häuser, die im Ganzen ein Ge- biet von 70 Qm. mit 190,000 E. besitzen; in Wirtemberg belauft sich die Zahl der fürstlichen und gräflichen Standesyerrschaften auf 44; in Baden be- sitzen 7 Fürsten und 2 Grafen 67 Qm. mit '/4 Will. E.; im Großherzog- thum Hessen finden sich 17 standesherrliche Häuser. Iv. Die kirchlichen Verhältnisse. Die Bewohner Deutschlands bekeitneü sich, mit Ausnahme
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