1845 -
Eßlingen
: Dannheimer
- Autor: Völter, Daniel
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
baut, an der Stelle des alte» Martok, wo wahrscheinlich das römische Bo-
canuin Henierum stand; tm 12ten Jahrhundert über 700,000, jetzt 30,000
E. : zweite, befestigte Hauptstadt und gewöhnliche Residenz des Sultans.
6. Die Provinzen jenseits des Atlas. Agadir, auch
Santa Cruz, nur noch 500 C.; fast ganz ruinirt- Tarudant, 20,000
E. ; viel Gewerbe. Sudschelmesa, viel Handel. Ta fi l et, 10,000 E. ;
befestigt; Gewerbs- und Handelsstadt-
Drittes Kapitel
Die Völker im Biled-ul-Dscherid und in der Sahara.
$. 478.
Uebersicht.
Biled-ul-Dscherid (Dattelland oder Land der Palmenzweige) und
die Sahara sind überall, wo Wasser quillt und wo sich eine Oase findet,
von Menschen bewohnt. Zwei Völker haben aus dem genannten Landerraum
sich angesiedelt, »endlich die Mauren und die Berber oder Amazirghen,
welch' letztere in die Tuariks und Tibbos zerfallen. Diese Völker bilden
kleine Gemeinden, die unter der Leitung des Familien- oder Stammhauptes
stehen.
§, 479.
D i e Mauren.
Die Mauren sind entweder von unvermischter arabischer Abstammung
oder aber aus der Vereinigung der Berber mit Arabern entstanden. Sie spre-
chen den moghrebinischen Dialekt des Arabischen. Die zahlreichen Stämme
dep Mauren bewohnen die Westhälfte des Sandoceans. Ihr Reichthum besteht
in Kameelen, Schafen und Ziegen. Die Küstenstämme leben unter demokra-
tischer, die Wüstenstämme unter erblich-monarchischer oder patriarchalischer Ne-
gierungsform. Längs der atlantischen Küste finden sich feste Orte-; in der
Wüste leben die Mauren unter Zelten.
§. 480. '
D i e Tuariks.
Das mächtige Verbervolk der Tuariks bewohnt die Oasen, welche die
Mitte des Oceans durchziehen. Sie wohnen zum Theil in ummauerten Städ-
ten, andere ziehen als Zeltbewohner auf ihren zahlreichen Weiden umher. Noch
jetzt sind die Tuariks, wie zu den. Zeiten der Karthager und Römer, Begleiter
der Karawanen, denen sie zur Bedeckung dienen, sind Mäkler, treiben einen
lebhaften und regelmäßigen Handel, der seit den ältesten Zeiten zwischen dem
nördlichen und mittleren Afrika im Gange ist, oder sind durch Treulosigkeit
und Grausamkeit berüchtigte Räuber. Die größte Oase ist As den mit dem
Hauptort A g a d e s. Der Sultan dieser Oase gilt für das Oberhaupt aller
Tuariks. *» -
8- 481.
D i e Tibbos.
Die Tibbos sind der andere Zweig der Amazirghen. Die zahlreichen
Stämme derselben wohnen östl. von den Tuariks bis zu den Nilländern. Die
größte der von ihnen besetzten Oasen ist Kawas mit dem Hauptort Bilma.
In Kawas leben unter den Tibbos viele Schwarze.