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1. Die politische Geographie - S. 610

1845 - Eßlingen : Dannheimer
- 610 Viertes Kapitel Die muhamedanischen Völker des flachen und hohen Sudan und Senegambienö. §. 482. Die G r u n d m a ch t. A. Das . Gebiet der muhanledanischen Völker im Innern von Afrika umfaßt den flachen Sudan (S. §. 101. D. Hl. S. 4. 127) und das Tiefland von Senegam-ien bis zum Gambia; auch hat sich der Islam über einen großen Theil der Völker im Hochlande von Sudan ausgebreitet und ist im Unterlauf des Quorra fast bis zur Küste des Meerbusens von Guinea vorgedrungen; endlich sind die Vorstufen des süd-afrikanischen Tafellandes in Süd- Guinea von muhamedanischen Völkern besetzt. ü Die Bevölkerung.— !. Die Stammverschiedenheit. Die Bewohner des genannten Gebiets gehören größtentheils dem afrikanischen Stamm, theils dem M u l a t ten g esch l e ch te an."— 1. Zum afrikani- schen Sprachstamm gehören: a. Die Fulaher oder Pulen, im Sudan Fell ata Hs genannt, mit krausem, selbst wolligem Haar, aber mit einer loh- rothen oder kupfrigen Hautfarbe. Sie sollen durch die Saracenen aus den Kulturländern Nord-Asrika's verdrängt worden sein, und wohnen gegenwärtig vom Mittellauf des Gambia und des Senegal bis zum Tschad-See. Sie sind die wichtigste Nation unter den Negervölkern. b. Die Mandinger, auf dem nördl. Abhang von Hoch-Sudan, sind nach den Fulahern die mächtigste Nation in diesen Gegenden des innern Afrika. Sie sind schwarz, aber mit olivenfar- biger Schattirung. c• Die Zaloffen im Tieflande Senegambiens zwischen Senegal und Gambia. Sie haben wolliges Haar und sind die schwärzesten und schönsten Neger. <l. Die Foy- oder Ardrah-Neger längs der See- küste Nord - Guinea's, im Delta des Quorra und in dem benachbarten Kong- Gebirge. e. Die Negervölker des flachen Sudan sind fast ganz unbekannt; sie spalten sich in viele Zw'eige und scheinen 8 verschiedene Spra- chen zu reden. ■— 2. Vom Senegal his zum Cap Palmas wohnt ein ziemlich zahlreiches Mulatten-Geschlecht, welches durch Vermischung der Europäer, besonders der Portugiesen, mit Negerinnen entstanden ist. Die Mulatten nen- nen sich Portugiesen und reden ein verderbtes Portugiesisch. Viele verstehen auch Arabisch. — Ii. Die Ständeverschiedewheit. Unter den Neger- völkern gibt es 2 erbliche Stände: Freie und Sklaven. Die Sklaverei ist hier uralt. Der Sklavenhandel, welchen die Völker der Sahara und der Berberei auf der einen, die Europäer auf der andern Seite treiben, hat der Sklaverei eine sehr große Ausdehnung gegeben. — Iii Die Reli gions- verschiedenheit. Die Mulatten sind römisch-katholische Christen; in einigen Gegenden haben sie Kirchen und Priester- Die Negervölker sind größtentheils zum Islam bekehrt; jedoch finden sich unter den Negervölkern des nördl> Guinea noch Fetisch-Anbeter. , 8- 483. D i e Kultur. Die Negervölker treiben auf dem Lande Ackerbau und Viehzucht. Der Ackerbau beschäftigt sich nicht blos mit der Kultur der gewöhnlichen Nah- rungsmittel, sondern auch mit dem Anbau des Kaffeebaums. In verschiedenen Gegenden trifft man auch Bergbau auf edle Metalle. In den Städten wer- den Handwerke aller Art betrieben. Die Zierlichkeit und die Zweck- mäßigkeit der verfertigteir Manufakturen zeugt von dem Verstand und dem
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