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1. Die politische Geographie - S. 667

1845 - Eßlingen : Dannheimer
667 § 573. Die Länder Narea, Kaffa und Hurrur. Die Galla's, zu denen auch die Somanli's gehören, sind theils Mu- tz amedaner, größtentheils aber Heiden- Sie haben nicht blos viele Provinzen Abyssiniens besetzt, sondern auch Hurrur und einen Theil von Narea. Kaffa dagegen und zum Theil Narea wird aber von einem christlichen Volke bewohnt, das mit der Hauptmasse der abyssinischen Bevölkerung einerlei ist und dem semitischen Sprachstanuu anzugehören scheint. Diese christlichen Völker bilden keine selbstständige Gemeinwesen, sondern stehen unter der Herrschaft muhamedanischer Galla's. Die Galla's zerfallen in eine Menge größerer oder kleinerer Gemeinwesen. Viele Gallastämme sind Hirten; andere sind Acker- bauer, wie die in Narea, welche sich hauptsächlich mit der Kultur des Kaffee- baums iu ganzen Wäldern beschäftigen; auch wird in Narea der Bergbau aus Eisen betrieben. Ueberdieß geben sich die Galla's mit der Jagd auf Löwen und Elephanten ab und sind eben so arge Sklavenhändler, wie die Somauli's. §. 574. Der christliche Negerstaat Liberia. Der christliche Negerstaat Liberia, an der Küste von Nord - Guinea, wurde im 3- 1821 durch eine Gesellschaft von christlich gesinnten Bürgern aus den vereinigten Staaten von Nord-Amerika gegründet. Die Gesellschaft hat eine Strecke Landes von der Baffa-Nation angekauft, ein Land, das sich bereits so vergrößert hat, daß es sich längs der Küste vom Flusse Gallinas bis Settra-Kruh erstreckt lind eine Länge von 50 Meil. bei einer Breite von 10 Meil. einnimmt. Ter Plan der Gesellschaft, die in den vereinigten Staaten von Nord-Amerika frei gewordenen und getauften Neger hieher zu verpflanzen, um hier selbstständige Gemeinden zu bilden und christliche Gesittung unter den Eingebornen zu verbreiten, ist bis jetzt vortrefflich gelungen. Liberia ist der erste christliche Negerstaat in Afrika geworden. Seine Bewohner beschäftigen sich mit der Kultur der tropischen Getreidearten, des Zuckers, des Kaffee's, des Jndigo's und der Baumwolle. Aber nicht blos die physische Kultur ist hier unter den freien Negern zu einer hohen Ausbildung ge- kommen, sondern auch die geistige und sittliche Kultur macht erfreuliche Fortschritte. In den Schulen der Kolonie wird christlicher Unterricht ertheilt und die Könige dev benachbarten Staaten haben bereits ihre Söhne nach Li- beria gesendet, um sie daselbst unterrichten zu lassen. Die Neger haben zwei öffentliche Bibliotheken, eine Ackerbaugesellschaft, eine Buchdruckerei und eine von einem Schwarzen redigirte Zeitung, welche öfters ganz vortreffliche Ab- handlungen liefert. An der Spitze des republikanischen Gemeinwesens steht ein Statthalter, den die Gesellschaft ernennt; sonst werden alle öffent- lichen Angelegenheiten von Schwarzen verwaltet. Monrovia, l0oo E-; Hauptstadt; gute Schulen'und verschiedene öffentliche Gebäude; die Mandingo kommen in großer Anzahl auf die Märkte der Stadt; ihr Hafen wird schon von europäischen Fahrzeugen besucht.
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