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1. Allgemeiner Theil - S. 116

1852 - Eßlingen : Weychardt
116 Zweite-Abtheilung. Die physikalische Geographie. scheinen in einem weichen, mehr oder minder zähen Zustande aus dem In- nern der Erde ausgebrochen und an der Erdoberfläche erstarrt zu sein. 3. Das Urgebirge scheint das feste Gebälke der Erde auszumachen; na- mentlich ist es der Granit, welcher allenthalben die höchsten und die tiefsten Punkte der Erdfcste einnimmt, und Stamm und Gipfel des Hochrückens in den Hauptgebirgszügen bildet. 4. Das Urgebirge enthält keine Versteinerungen, dagegen ist es sehr reich an Metallen und erdigen Fossilien, besonders an Edelsteinen. §. 100. Die vulkanischen Vereine und die vulkanischen Erscheinungen. 1. Das vulkanische Gebirge besteht aus Massen, die theils im erweichten und geschmolzenen, theils im festen Zustande, mehr oder weniger durchglüht, zerstoßen und zerrieben, von Innen heraus an die Oberfläche ge- hoben, darüber ergossen oder ausgeworfen worden sind. 2. Die vulkanischen Felsarten sind: Trachyt, Phonollth oder Klingstein, schwarzer Porphyr saugit-Porphyr, Melaphyrj, Dolerkt, Basalt, Basalttuff, Mandelstein, Perlstein, Bimsstein, Pechstein, Obsidian, Lava, Schlacke, Tuff straß, Pepenno, Rapilli, Puzzoläno, vulkanische Asche u. s. w.j. 3. Die Herrschaft des Feuers, durch welches diese Gesteine gebildet wor- den sind, hat in gegenwärtiger Zeit noch nicht aufgehört, sondern äußert sich noch an vielen Orten auf eine sehr furchtbare und oft sehr zerstörende Weise in den sogenannten vulkanischen Erscheinungen. 4. Die wichtigsten vulkanischen Erscheinungen sind: die Erhe- bungskrater, die Feuerberge, die Schlammvulkane, Solfataren, Erdfeuer und Erdbeben. §. 101. Die Ursache der vulkanischen Erscheinungen. 1. Die Ursachen der vulkanischen Erscheinungen sind tief im Innern der Erde zu suchen. Sie sind wohl eine Folge von der Feuerflüssig- keit im Erdinnern undder damit verbundenen unterirdischen Wasser- dampfbildung. Von jener zeugt das wirkliche Ausbrechen geschmolzener Gesteinsmassen; von dieser das Ausströmen heißer Wasserdämpfe, welches ent- weder mit jenen geschmolzenen Gesteinsmassen oder mit andern Naturbegeben- heiten, oder auch für sich selbst stattfindet. 2. Wenn man von der Erdoberfläche aus gegen das Innere der Erde eindringt, so findet man, daß die vom Sonnenstände abhängigen Wärmeun- terschiede allmählig abnehmen, bis man eine Erdschicht mit beständiger Temperatur erreicht. Hier liegt die Grenze zwischen der äußern erborgten und der eigenen inneren Erdwärme. Letztere nimmt nach ganz unbekannten Gesetzen gegen das Innere der Erde zu. Die Tiefe der beständigen Erd- . wärme ist bei uns 60 bis 70', gegen den Aequator hin aber kleiner, pol- wärts größer. Die Wärmezunahme beträgt in unsern Gegenden inner- halb der Schicht, bis zu welcher man wirklich eingedrungen ist, etwa l"auf 100 bis 150'. Die tiefsten Gruben, mit welchen man in die feste Erd- rinde eingedrungen ist, reichen etwa 2000' unter die Meeresfläche, was we- niger als der 9000ste Theil des Erdhalbmessers ist. 3. Die innere Erdwärme ist wohl der Rest von dem feuerflüssigen Zustand des Erdballs, der nach dessen Erkalten seit unbestimmter langer'
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