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1. Allgemeiner Theil - S. 117

1852 - Eßlingen : Weychardt
Die innere Beschaffenheit der Erdrinde. 117 Zeit übrig geblieben ist. Es ist ungewiß, ob die Erde seit jener Zeit in fortwährendem, aber für sehr lange Zeiträume ganz unmerklichem Erkalten begriffen ist; oder ob sich von einem gewissen Zeitpunkte an der Wärmeab- gang nach Außen stets wieder durch chemische und andere Processe, welche mit Wärmeentwicklung verbunden sind, ersetzt hat. 4. Setzt man die Feuerflüssigkeit des Erdinnern voraus, so leuchtet von selbst ein, daß das Wasser, wenn es in die Region der inneren Glühhitze geräth, in sehr elastische Dämpfe übergehen muß, die überall da einen Ausweg suchen, wo ihnen der geringste Widerstand entgegen tritt. Kommt nun das Wasser noch mit oxydirbaren Körpern oder mit Körpern, die sich mit Sauerstoff verbinden, in Berührung, so entwickelt sich Wasserstoffgas, das die Wirksamkeit der ausdehnbaren Wasserdämpfe sehr verstärken muß. Das Wasser wird durch seine Dämpfe den Vulkan so lange in Thätigkeit erhalten, als es durch Kanäle zu dem unterirdischen Feuerheerde gelangen kann. Wer- den aber die Kanäle bei einem Ausbruche durch die Lava oder durch andere in den glühend heißen Dämpfen geschmolzene oder erweichte Massen ver- stopft, so ist der Zufluß des Wassers gehemmt, und es müssen Perioden der Ruhe eintreten. Man sieht aber auch ein, daß durch die ungeheure Spann- kraft der Wasserdämpfe nicht nur Laven emporgeschleudert, sondern auch bedeu- tende Hebungen des Bodens und Erdbeben bewirkt werden müssen. Mit diesen angeführten Ursachen können sich noch andere chemische und elektrische Processe verbinden. * §. 102. Die Erhebungskrater. 1. Als Folge einer großen, aber örtlichen Kraftäußerung im Innern unsers Planeten heben elastische Dämpfe entweder einzelne Theile der Erd- rinde zu domförmigen, ungeöffneten Massen feldspathreichen Trachyts und Do- lerlts (Puy de Dome und Chimborazo) empor; oder es werden die gehobe- nen Schichten durchbrochen und dergestalt nach Außen geneigt, daß auf der entgegengesetzten innern Seite ein steiler Felsrand entsteht. Dieser Rand wird dann die Umgebung eines Erhebungskraters. 2. Wenn derselbe, was keineswegs immer der Fall ist, von dem Mee- resgrunde selbst aufgestiegen ist, so hat er die ganze physiognomische Gestal- tung der gehobenen Insel bestimmt. Dieß ist die Entstehung der zirkelrunden Form von Palma und von Nisyros im ägäischen Meere. ö. Bisweilen ist die eine Hälfte des ringförmigen Randes zerstört, und in dem Busen, den das eingedrungene Meer gebildet, haben gesellige Koral- lenthiere ihre zelligen Wohnungen aufgebaut. Auch auf den Continenten sind die Erhebungskrater oft mit Wasser gefüllt und verschönern auf eine ganz eigenthümliche Weise den Charakter der Landschaft. 4. Ihre Entstehung ist nicht an eine bestimmte Gebirgsart gebunden; sie brechen aus in Basalt, Trachyt, Leuckt-Porphyr oder in doleritartigem Gemenge von Augrt und Labrador. Daher die so verschiedene Natur und äußere Gestaltung dieser Art der Kraterränder. 5. Von solchen Umgebungen gehen keine Eruptionserscheinungen aus; es ist durch sie kein bleibender Verbindungskanal mit dem Innern eröffnet, und nur selten findet man in der Nachbarschaft oder im Innern eines solchen Kraters Spuren von noch wirkender vulkanischer Thätigkeit. Die Kraft, welche eine so bedeutende Wirkung hervorzubringen vermochte, muß sich lange im
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