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1. Allgemeiner Theil - S. 119

1852 - Eßlingen : Weychardt
Die innere Beschaffenheit der Erdrinde. . 119 Rucu-Pichincha s—tschintfchaj 14,946', so blickt man von jenen Rändern auf Gipfel der Berge hinab, die aus dem theilweise mit Schwefeldampf gefüllten Kesselthale emporragen. In der Zwischenzeit zweier Eruptionen bietet ein Krater entweder gar kein leuchtendes Phänomen, sondern blos offene Spalten und auf- steigende Wasserdämpse dar; oder man findet auf seinem kaum erhitzten Bo- den Schlackenhügel, denen man sich gefahrlos nahen kann. Sie ergötzen gefahrlos den wandernden Geognosten durch das Auswerfen feurigglühender Massen, die auf den Rand des Schlackenkegels herabfallen und deren Er- scheinen kleine, ganz lokale Erdstöße regelmäßig vorher verkündigen. Lava ergießt sich bisweilen aus offenen Spalten und kleinen Schlünden in den Krater selbst, ohne den Kraterrand zu durchbrechen und überzufließen. Ge- schieht aber ein solcher Durchbruch, so fließt die neu eröffnete Erdquelle meist dergestalt ruhig und auf so bestimmten Wegen, daß das große Keffelthal, wel- ches man Krater nennt, selbst in dieser Eruptionsepoche besucht werden kann. 5. Die Höhe eines Vulkans scheint von großem Einfluß auf die Häu- figkeit der Ausbrüche zu sein, indem diese weit häufiger in den niedrigeren, als in den höheren Vulkanen sind. Der Stromboli (2,175') arbeitet rastlos, wenigstens seit den Zeiten homerischer Sagen, und wird, als Leucht- thurm des tyrrhenischen Meeres, den Seefahrern zum leitenden Feuerzeichen; der Guacamayo in der südamerikanischen Provinz Quixos donnert fast täglich?) Die höheren Vulkane, wie der Vesuv (3,637'), der Aetna (10,200'), der Pik von Teneriffa (1 1,424') und der Cotopaxi (—pachi; 17,892') sind durch längere Zwischenzeiten der Ruhe charakterisirt; besonders sind die Ausbrüche der ungeheuren Vulkane in der Andeskette, wie die des Cotopaxi, fast durch ein ganzes Jahrhundert von einander getrennt. 6. Die Erscheinungen des vulkanischen Ausbruches sind: Getöse unter der Erde, Erdbeben, Aufbrechen des Bodens, Aufsteigen von Rauch aus dem offenen Krater oder aus den neu entstandenen Spalten, Aus- strömen von Lava, Auswerfen von sogenannter Asche aus dem offenen Krater, Erhebung des Bodens, heftige Bewegungen in dem Meere, welches dem Vul- kan nahe liegt; Mofetten oder schädliche Gasarten entsteigen dem Boden um den vulkanischen Ausbruch während und oft lange nach demselben. Das Be- den der Erde in der Gegend des Ausbruchs und das unterirdische Getöse, von Zeit zu Zeit mit den heftigsten Erschütterungen abwechselnd, dauert ge- wöhnlich mit kurzen Unterbrechungen während des ganzen Ausbruchs fort. In den aus den Vulkanen aufsteigenden Dampfwolken entstehen fast immer heftige Blitze, von denen aber die wenigsten zur Erde fahren, sondern die meisten in die Dampfwolken zurückschlagen. Sehr oft fallen während des Ausbruchs oder gegen das Ende desselben aus den sich weit verbreitenden Dampfwolken die heftigsten Regengüsse nieder. Vor den Ausbrüchen der Vulkane hat man oft eine Verminderung des Wassers in den Quellen und Brunnen um den Vulkan, ja zuweilen ein gänzliches Versiegen derselben wahrgenommen. Eini- gen hohen, in die Schneeregion hineinragenden Vulkanen Südamerika's ent- stürzen öfters während der Ausbrüche aus unterirdischen Gewölben Wasser, Fische und tuffartiger Schlamm. 7. Die vulkanischen Auswurfsstoffe bestehen im Allgemeinen aus Rauch, verschiedenen Gasarten, Asche, Sand, Schlacken und Steinen. Unter ihnen nimmt die Lava die erste Stelle ein. Sie ist eine Gebirgsart, welche v. Humboldt hat ihn oft in 22 Meilen Entfernung in Chillo bei Quito skttoj gehört.
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