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1. Allgemeiner Theil - S. 121

1852 - Eßlingen : Weychardt
Die innere Beschaffenheit der Erdrinde. 121 fruchtbarkeit verbreitender Lettenschlamm, todte Fische einhüllend, auf fast zwei Quadratmeilen die Felder Umher. Ebenso wurden 7 Jahre früher die Faul- fieber in der Gebirgsstadt Jbarra, nördlich von Quito, einem Fischauswurf des Vulkans Jmbaburu zugeschrieben. 9. Wasser und Schlamm, welche in der Andeskette nicht dem Krater selbst, sondern den Höhlen in der Trachytmasse des Berges entströmen, sind demnach im engeren Sinne des Wortes nicht den eigentlichen vulkanischen Phänomenen beizuzählen. Sie stehen nur in mittelbarem Zusammenhange mit der Thätigkeit der Vulkane, fast in demselben Maße, wie das vulka- nische Gewitter. Der heiße Wasserdampf, welcher während der Erup- tion aus dem Krater aufsteigt und sich in den Luftkreis ergießt, bildet beim Erkalten ein Gewölk, von dem die viele tausend Fuß hohe Aschen- und Feuersäule umgeben ist. Eine so plötzliche Verdichtung der Dämpfe und die Entstehung einer Wolke von ungeheurer Oberfläche vermehren die elek- trische Spannung. Blitze fahren schlängelnd aus der Aschensäule hervor, und man unterscheidet dann deutlich den rollenden Donner des vulkanischen Ge- witters von dem Krachen im Innern des Vulkans. Die aus der vulkani- schen Dampfwolke herabfahrenden Blitze haben einst in Island (am Vulkan Kat- lagia 17. Oct. 1755) 11 Pferde und 2 Menschen getödtet. 10. Unter den Vulkanen, welche erst in neuerer Zeit entstanden find, sind am merkwürdigsten die Erhebungen neuer Inseln bei Santonn zu ver- schiedenen Zeiten, die Erhebung des Hügels bei Methöne, die Erhebung des Monte Nuovo bei Pozznoli im I. 1338, die im I. 1831 im Süden von Sicilien erhobene und wieder verschwundene Insel Ferdinanden, die Erhebung des Vulkans von Jorullo schoruljoj in Mexico am 29. Sept. 1759; endlich ver- suchten in der Nähe von San Michael, einer der Azoren, im I. 1628 oder 1638, 1720 und 1811, neue Inseln emporzusteigen. 11. Die Art der Verkeilung der Vulkane auf der Erdfläche ist auf zwei Klaffen zurückgeführt worden: auf Central- und auf Reihenvulkane, je nachdem dieselben den Mittelpunkt vieler, fast gleichmäßig nach allen Sei- ten hinwirkender Ausbrüche bilden, oder in Einer Richtung, wenig von ein- ander entfernt, liegen, gleichsam als Efsen auf einer lang gedehnten Spalte. Die Reihenvulkane sind wiederum zweierlei Art. Entweder erheben sie sich als einzelne Kegelinseln von dem Grunde des Meeres, und es läuft ihnen meist zur Seite, in derselben Richtung, ein Urgebirge, dessen Fuß sie zu be- zeichnen scheinen; oder die Reihenvulkane stehen auf dem höchsten Rücken die- ser Gebirgsreihe und bilden die Gipfel selbst. §. 104. Die warmen Quellen und die Gasausströmungen. 1. Das unterirdische Wasser, welches der hauptsächlichste Hebel bei den Durchbrüchen und Erschütterungen der Erdrinde ist, hat verschiedenen Ur- sprung. Ein Theil desselben ist wohl atmosphärisches Wasser, das, ins Innere der Erde eingedrungen, mit dem inneren Wärmeheerd in Berüh- rung kommt, und sowohl den Stoff zu den Warmquellen, als auch zu den vulkanischen Wasserdämpfen liefert. Anderntheils mögen auch kanalartige Verbindungen im Erd in n ern bestehen, durch welche demselben Wasser aus den Meeren zugeführt werden, worauf der Umstand hindeutet, daß die vulkanischen Zonen und Erdbebenkreise so auffallend den Meeresgestaden fol- gen. Endlich kann das unterirdische Wasser auch durch die im Erdinnern
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