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1. Allgemeiner Theil - S. 152

1852 - Eßlingen : Weychardt
152 Zweite Abtheilung. Die physikalische Geographie. den, nämlich 56"; die n i e d r i gste (das absolute Minimum) von Ne vero ff — 60" [— 48" R.], zu Jakutsk in Sibirien am 21. Januar 1838. Der Unterschied beider beträgt mithin 116"; der Mensch vermag also noch bei Temperaturen auszudauern, welche mehr von einander abweichen, als die Wärme des gefrierenden von der des siedenden Wassers. 4. Die größte Hitze findet also in den Sandwüsten der afrikanischen Sahara statt. In Amerika unter 0" bis 10" Br. steigt die Hitze seltetz über 3 7 J/2", und in der Küstentcrrasse von Vera Cruz wurde in 13 Jahren keine höhere Temperatur als 35,/ beobachtet, in Port Jackson sdschäcks'nj auf Neuholland dagegen zeigte 1791 das Thermometer 40" im Schatten. 5. Die Extreme der Wärme und Kälte sind am größten in den Polarländcrn von Nordamerika und in Sibirien, wo ^u manchen Zeiten das Quecksilber gefriert, was bei — 39,5° geschieht. Zu Fort Franklin in Nord- amerika sind — 49,/ als niedrigste und -J- 23,3" als höchste Temperatur beobachtet worden; aus der Melvilleinsel— 47,0" uni) -f- 15,6"; in St. Pe- tersburg — 38,/ und -f 30,/; zu Berlin — 28,0" und -s- 39,/; zu Wien — 16" und + 30"; zu Paris — 23,/ und -/ 38,/. §. 126. Pie Abnahme der Wärme nach senkrechter Richtung. 1. Wenn man an einem Gebirge aufsteigt oder mit einem Luftballon in die höheren Regionen der Atmosphäre gelangt, so findet man, daß die mitt- lere Wärme an schnell aufsteigenden Bergen bei jeden 750' Erhebung um 1" abnimmt; bei großen Vergebenen und weiten Landflächen gehören dazu 950'. In der Nähe des Meeres nimmt die Wärme nach Oben schneller ab (in England bei 500', in Deutschland bei 650' bis 700'), als bei größeren Ent- fernungen von den Küsten. 2. Die Verminderung der Temperatur nach Oben ist nicht zu allen Jahreszeiten gleich: im Januar steigt man in den schweizer Alpen gegen 1000', in den Sommermonaten nur 570', um die Warme um 1" niedriger zu finden. 3. Wie im Laufe des Jahres, so ändert sich die Temper a tur ab- nähme auch nach der Tageszeit, denn die Wärme nimmt am langsamsten bei Sonnenaufgang, am schnellsten in den Nachmittagsstunden ab. 4. Daher kommt es, daß der Unterschied der mittleren Temperaturen von Sommer und Winter um so kleiner wird, je höher man im Gebirge hinaufsteigt. Zu Genf beträgt derselbe gegen 17", auf dem St. Bernhard, wclcbcr an 6500' über Genf liegt, nur noch 14", und man hat daraus den Schluß gezogen, daß man, wenn man sich bis zu 1 V2 oder 2 Meilen über die Erdoberfläche erheben könnte, hier fast gar keinen Unterschied der Jahres- zeiten mehr bemerken würde. 5. Eine Folge der Temperaturverminderung nach Oben ist, daß in ge- wissen Höhen die Wärme der Luftschichten nicht mehr im Stande ist, d§n im Winter gefallenen Schnee in der warmen Jahreszeit zum Schmelzen zu brin- gen. Man nennt diejenige Höhe über der Meeresoberfläche, wo der Schnee das ganze Jahr hindurch auf dem Boden liegen bleibt, die Grenze des ewigen Schnees oder die Schneegrenze. 6. Im Allgemeinen nimmt die Höhe der Schneegrenze vom Aequa« tor gegen die Pole ab; jedoch wirken auf dieselbe auch die Oberflächengestalt und
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