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1. Allgemeiner Theil - S. 177

1852 - Eßlingen : Weychardt
Die geograph. Verbreitung der ungemengten Mineralien. 177 ferner findet er sich in Oesterreich, Steyermark, Böhmen, Bayern, Piemont, Savoyen, Frankreich, Spanien, Norwegen, Grönland re. 18. Der Lasurstein (Capis lazüli], rein himmelblau, aus Sibirien, China, der Bucharei, dient zum Schmuck und zur Bereitung der theuren und schönen Maler- farbe, des ächten Ultramarins. 19. Der Türkis, himmelblau, in Perfien bei den Dörfern Alt- und Neuma- den westl. von Nischapnr und in der Bucharei. 20. Die wichtigsten Sorten desthonschiefers sind: der D a ch sch i e fer (beim meiningischen Dorfe Lehesten im Thüringer Walde), Tafel schiefer (berühmte Brüche bei den meiningischen Städten Gräfenthal, Probstzella, Sonneberg an der Nordleite des Thüringer Waldes), G ri ffe l sch i eser (die Brüche in der Nähe von Sonnen- berg versehen die ganze Welt mit Stiften), Wetzschiefer (meist von Sonnenberg, die besseren ans dem Orient über Marseille), Z e i ch en sch ie fer oder schwarze Kreide (in Deutschland bei Baireuth, der beste von Venedig und Spanien), Alaun- schiefer. 21. Die Porzellanerde bildet meist Lager in Urgebirgsgesteinen. Sie findet sich vorzüglich schön bei Aue obnweit Schwarzenberg, im sächsischen Erzgebirge und von dort bezieht sie die berühmte Fabrik in Meißen, ferner bei Passau in Baiern, Morl bei Halle, am Zobtcnberg in Schlesien, zu Ellenbogen in Böhmen, bei Alten- burg, hie und da in Frankreich und England, sehr häufig in China.') 22. Der Bolus (Siegelerde, lemnische Erde), braun, kommt in der Nähe von Basält, am besten bei Siena in Toskana, Striegau in Schlesien und auf der Insel Lemnos vor. Er wird in der Freskomalerei und als Farbe für braune Kupferstiche angewendet. « 23. Die Gelberde (Ochergelb) findet sich in Lagern der jüngsten Flötzgebirge Deutschlands, Frankreichs und Italiens. 24. Der Meerschaum auf Lagern im Serpentin bei Hrubschitz in Mähren, in Spanien, besonders in Griechenland, Kleinasien (bei der Stadt Koniah), Persien. Meerschanmköpfe werden besonders in Pesth, Wien und Ruhla in Sachsen-Weimar gefertigt. Die samischen Gefäße der alten Griechen und Römer waren ein aus dem Meerschaum von Samos bereitetes Steingut. 25. Die Kreide bildet in Frankreich, England, Dänemark, Kandia, ganze Gebirge; in Deutschland gibt es nur auf den Inseln Usedom, Wolliu und Rügen reine Kreide. 26. Der Steindrnckkalk (lithographischer Stein) in Baiern bei Solenhofen und Pappenheim, zwischen Donauwörth und Nördlingen, in Frankreich bei Chateau- roux (Schatoruh). 27. Der Asbest [äsbestos — unausgclöscht, unauslöschlich). Der biegsame Asbest (Amiant, Bergflachs) findet sich ans Gängen im Serpentingebirge und in eini- gen andern Felsarten, namentlich in Schlesien, Sachsen, Tyrvl, Schweiz, Piemont, Savoyen, Dauphine und aus Corsika. Man verarbeitet ihn mit Flachs zu unver- brcnnlicher Leinwand. Der gemeine Asbest ist weit mehr verbreitet, als der vo- rige. Der Holzasbest (Bergholz) zu Sterzing in Tyrol, zu Strasko in Mähren, in Steycrmark, Piemont, im Harz. Das Bergleder (Bcrgkork) findet man im Serpentin der Alpen, des skandinavischen Gebirges u. a. a. O. 28 Der G y p s. Der gemeine Gyps kommt in älteren und jüngeren Gebirgen häufig etwa 36,000 fl. herausgenommen und in 3 bis 4 Fuß laugen Stücken auf den Graphitmarkt in London geschafft. Dort gilt das Pfund vom besten etwa 27 fl., vom geringeren 18 fl. Von den ächten, aus borrowdäler Graphit geschnittenen Blei- stiften kommt wenig über Englands Grenze hinaus; die unabsehbare Menge der überall in Handel kommenden Bleistifte wird verfertigt, indem man die Abgänge des bor- rowdäler Graphits oder anderwärts gegrabenen pulvert, das Pulver mit einer binden- den Maste vereint und zu Stiften verarbeitet. i) Europa hat das Porzellan gegen Ende des löten Jahrhunderts kennen ge- lernt, wo es die Portugiesen von China aus in den Handel brachten. Noch bis ins 18te Jahrhundert galt es für eine solche Kostbarkeit und Seltenheit, daß August der Starke, Kurfürst von Sachsen, dem König von Preußen für schöne Porzellangefäße ein ganzes Dragonerregiment überließ. In Europa ist die erste Porzellanfabrik im I. 1710 zu Meißen von dem Apotheker Böttger angelegt worden, welcher kurz vor- her die Kunst entdeckt hatte, aus der zu Aue gefundenen Erde Porzellan zu fertigen. Völter, Lehrbuch der Geographie. I. 12
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