1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Die Gewässer.
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Alle strömenden Wasser Europas........ = 1,00
Die Wolga entladet' davon ......... 0,14
Die Donau ............. 0,12
Der Dnjepr ............. 0,O6
Der Don ...............................0,05
Der Rhein ............. O,03
Die Dwina ...................... 0,O2
Hieraus erhellt, daß die Wolga allein eben so viel Wasser abführt, als das
mittelländische Meer aus Europa empfängt, und sogar noch mehr Wasser dem
kaspischen See zusendet, als der offene nordatlantische Ocean aus Europa
aufnimmt. Die Wasser der Donau sind fast eben so bedeutend, als die Ge-
wässer im Gebiete des baltischen Meeres, und noch bedeutender, als die im
Gebiete der Nordsee. Der Dnjepr führt mehr Wasser in das schwarze Meer,
als alle Flüsse im Gebiete des nördlichen Eismeeres, der Don aber eben so
viel u. s. w.
7. Die Mündungen der europäischen Ströme nehmen eine vierfache
Gestalt an.
a. Durch bedeutende Erweiterung und Einarmigkeit ihrer
Mündungen zeichnen sich fast alle europäischen Ströme aus, welche dem offe-
nen nordatlautischen Ocean zufließen, so Elbe, Weser, Ems, Seine, Loire,
Garonne, Minho, Tajo, Guadiana, Guadalquibir, Themse, Severn und die
anderen britischen Flüsse.
b. Die Lim anbi ldung findet sich bei den Strömen des nördlichen
Eismeeres und des schwarzen Meeres, mit Ausnahme der Donau.
6. Die Hasfbi ldung ist den drei baltischen Strömen: Niemen,
Weichsel und Oder, eigen.
d. Positive Deltas findet man bei den Strömen des mittellän-
dischen Meeres: Ebro, Rhone, Po und Etsch; bei der Donau und Wolga;
das vollkommenste und größte Delta beim Rhein.
8. Die Hauptrichtung der europäisch en Gewässer zeigt viel-
fach eine Parallelität.
a. In der Hauptrichtung von Nordwest nach Südost
fließen die baltischen Flüsse Skandinaviens, die meisten Gewässer des mittel-
ländischen Meeres, mit Ausnahme der Rhone und des Po, die Ströme des
schwarzen und asow'schen Meeres, die Donau ausgenommen, wenn man auf
ihren Unterlauf keine Rücksicht nimmt, endlich die Wolga, wenn die vielen
Krümmungen ihres Laufes außer Acht gelassen werden.
b. Der Hauptrichtung von Südost nach Nordwest folgen
die Ströme des nördlichen Eismeeres, des baltischen und deutschen Meeres,
des Kanals und des biskaischen Golfes.
e. Die Hauptrichtung von Osten nach Westen zeigt sich bei
den atlantischen Strömen der hesperischen Halbinsel.
d. Der H auptrichtung von Westen nach Osten entsprechen der
Po und die Donau.
e. Der Hauptrichtung von Norden nach Süden folgen im
Allgemeinen die Rhone und der Ural.
9. Mehrere unter den Hauptflüssen zeigen nicht allein eine gleichlaufende
Normaldirektion, sondern auch eine auffallende Parallelität ihrer
Hauptwindung en. Dies ist besonders der Fall bei der Düna,
dem Niem-n, der untern Weichsel, Oder, Elbe und Weser, bei der obern
Volt er, Lehrbuch der Geographie. Ii. 2