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1. Besonderer Theil - S. 51

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die deutschen Bundesstaaten. Das M ittelgebirg s la nd. 51 bäume aller Art bis 3,500'. Die Wiesen werden zur Frühlings- »nd Herbstwaide benützt. b. Die Region d e s Nadelholzes von 4 — 6,000'. Der Ahorn ge- deiht noch schön bis 5,000'; vorherrschend sind Lärche, Tanne, Edeltanne, Kieser und Zirbelbaum. Ackerbau wird nicht getrieben. Diese Region ist der Gürtel kräftiger Arzneipflanzen und der Kuhalpen, wo der Hirte oder Senner seine Viehherden, aber auch Schafe und Ziegen, wenn diese in der höheren Region nicht länger bleiben können, im Sommer weidet und Alpenwirthschaft treibt. Hier sind Sommerwohnun- gen, die Sennhütten, zum Aufenthalt des Senners und zur Verfertigung des Käses eingerichtet. Auch gibt es einige feste Wohnplätze, selbst Dörfer, wie Simplon in Wallis 4,490', Real'p in llri 4,730', Sils im Oberengadin 5,600', Stalla oder Bi- vio in Graubünden 5,960'. c. Die A l p e n r e g i o u reicht bis zur Schneegrenze. Die Gewächse dersel- den sind durchgehends niedrige, mehrjährige Gewächse mit großen und schönen Blu- men. Im untern Theil des Gürtels kommen Gesträucher vor und unter diesen sind besonders die Alpenrosen vorherrschend. Die Alpenpflanzen sind reich an aromati- schen Stoffen; unter ihnen kommen keine giftigen und stark behaarten dornigen Ge- wächse vor. Dieser Berggürtel wird 3 Monate lang zur Waide für Schafe und Ziegen benützt; hier ist die Errichtung weder von Sennhütten, noch von Einfriedi- gungen möglich. 26. Am Südabhange der Alpen zeigen sich dieselben Regionen, wie am Nord- abhange, nur liegen sie 1,000'— 1,200' höher. Unterhalb 3,000' beginnt die Re- gion der Kastanie, in welcher der Kirschlorbeer wild gedeiht und der Feigen- baum den Winter ohne Bedeckung ausdauert. An den Usern der norditalienischen Seen und am Küstenland der Sw. Alpen zeigen sich die ersten immergrünen Bäume: Steineichen, Pistazien, Lorbeeren, Myrten, Granat-, Citronen- und Oran- genbäume. Angebaute Gewächse: mittel- und nordeuropäische Getreidearten, viel Mais, viel Wein bis 2,400', im Sesiathal bis 3,000', im Aostathale bis 3,700'. 27. Zahine Säugethiere: sehr schönes und milchreiches Rindvieh, mit dessen Zucht sich die Alpenhirten hauptsächlich beschäftigen, dabei aber auch Schweine, Zie- gen und Schafe hüten; Pferde und Maulesel sind für den Bergtransport wichtig. Wilde Säugethiere: Bären; Wölfe; Füchse; Luchse; Murmelthiere; Gemsen und sehr selten gewordene Steinböcke. Letztere sind wie der Lämmergeier und Stein- adler Bewohner der Hvchalpen. 28. Die Zahl der Bewohner beträgt über 7 Mill.; darunter über 3 Mill. Deutsche, 2 Mill. Franzosen, l Mill. Italiener.und 1 Mill. Slaven. Ueber 2 Mill. sind Hirten, meist zugleich auch Jäger und Schützen; die übrigen Bewohner beschäf- tigen sich mit der Landwirthschaft, der Industrie und dem Handel. Die Bewohner sind hauptsächlich in den Thälern zusammengedrängt, von denen viele eine sehr dichte Bevölkerung haben. Ueberdieß strömen in den Sommermonaten zahlreiche Reisende aus allen Ländern Europas in die Alpen, um sich an ihren Naturschönheiten zu ergötzen. tz. 25. Das Fllittelgebirgsland. 1. Lage: zwischen 471/2° bis 52 73° N. Br. und 23%° bis 36° D, 2. Grenzen: im W. das französische Mittelgebirge; im S. der schwei- zerische Jura, die schweizerische Hochebene und die Alpen; im O. die Kar- pathen; im N. das deutsche Tiefland. 2. Von seinem westlichsten bis zu seinem östlichsten Punkte mißt es 123 M. Seine Breite nimmt von O. gegen W. zu: zwischen der March- und Oppamündung ist es nur 27, zwischen der Jnnmündung und Meißen 40, zwischen dem Bodensee und Bevergern 72 M. breit. Der Flächeninhalt beträgt 5,500 Q.m. 3. Das deutsche Mittelgebirgsland ist ein Hochland niederer Art, das eine große Anzahl von Bergzügen und Bergketten trägt, die eine ver- schiedene Richtung haben. Die Grundfläche ist aber zum Theil auf weite Strecken ganz eben oder doch nur mit niedern Hügeln und wellenförmigen Ebenen bedeckt. Daher erscheint die deutsche Mittelgebirgslandschaft abwech-
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