1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Erste Abtheilung. Europa.
Böhmerwald soadreta Silva]; zwischen Böhmen und Bayern; vom Ti,
schenreuther Gesenke und dem Egerthal bis zu den Thälern der Malsch und
Gusen, durch welche die Eisenbahn von Linz nach Budweis führt. Länge
von Nw. nach So.: 25 Meilen; Breite: 4, 6 — 8 Meilen. Ein wil-
des, rauhes Gebirge, theils plateauartig, theils kettenförmig, besonders im
S., wo es das obere Längenthal der Moldau einschließt; viel steile Kuppen
und kahle Felsspitzen, tiefe Klüfte und Abgründe, viel Sümpfe und Moore;
überall dichte Wälder, worin zuweilen Bären und Luchse angetroffen
werden. Auf der West- und Südseite fällt das Gebirge steil zum Plateau
der Oberpsalz und zur Donau ab; gegen Osten sendet es längere Verzwei-
gungen nach Böhmen. Mittelere Höhe: 2 — 3,000'. Großer und siet,
ner Ossa 3,974'; hoher Arber 4,554'; Rachel 4,460'; Dreises-
selberg 3,800'; Plöckenstein 4,176'. Zwischen Regen, Jlz und Do,
nau zweigt sich der rauhe und wilde b ay ri sch c W al d ab: Dre i ta n nen-
rtegel 3,746'; Hirschenstein 3,321'.")
9. Die südliche Stufe des Plateaus von Deutschland; vom Boden-
see bis zum Wiener Wald, zwischen den Alpen, dem schwäbischen und frän-
kischen Jura, dem Fichtelgebirge, dem Böhmer und Bayrischen Walde und
der Donau von Passau bis Wien. 4 Theile.
a. Die schwäbische Hochebene; zwischen den Alpen im S., dem
Lech im O., dem schwäbischen Jura im Nw., dem Bodensce im Sw.; in
Baden, Hohenzollern, Württemberg und Bayern. Ein wellenförmiges Hügel-
und Ebenenland von 1,500' — 1,900'; breite, einförmige Bergrücken, zwi-
schen denen weite Flußthäler liegen; isolirte Berge, wie Bussen 2,344',
Waldburg 2,364', Heiligenberg 2,200' und Gerenberg. Viele
baumlose, sumpfige Moore und Riede sdonauried; Lechselds. Zahlreiche Seen
sfeder Sees. Große Nadelholzwaldungen.")
d. Die bayrische Hochebene; zwischen Lech im W., Salza und
Inn im O., den Alpen im S. und der Donau im N.; in Bayern. Eine
1,400' — 1,500' hohe, einförmige Landschaft. Weit ausgebreitete, für die
Kultur wenig empfängliche und dabei völlig wagerechte Schutt- und Moos-
flächen sdonau-, Dachauer-, Erdinger Mooss. Im S. erheben sich Berg-
rücken und isolirte Kegel, wie Kreuzberg 3,421' und Peißenberg
3,016'. Große, finstere Tannenwaldungen.")
e. Das Plateau der Oberpfalz; zwischen Donau im S., Fich-
telgebirge im N., fränkischem Jura im W. und Böhmer Wald im O. ; in
Bayern; 1,000'— 1,500' hoch. Große Nadelholzwaldungen.") * 12
") 1. Ge stein: Giicus mid Granit. Viele Mineralien: Kupfer, Zink, Blei,
viel Eisen. Viele Glashütten, Berg- and Huttenwerke.
2. F l Ü s s e. a. Donausystem: Waldnab; Regen; Jlz. b. Elbesy-
stem: Moldan mit Wottawa und Beraunka.
12) 1. Gestein: Molasse und Nagelfluh; grope Diluvial- mid Alluvialabla-
gerungen. Jm Hogan Phonolith- mid Basaltberge.
2. F l ii s s e. a. R h e i n s y st e m : Argén ; Schussen; Seefelder Ach; Stock-
acher Ach. d. Donausystem: Donan; Jller; Gnnz; Mindcl; Lech.
l. ©e stein: Molasse und Nagelfluh; grope Diluvial- und Alluvialab-
lagerungen.
2. F l n s s e. Donausystem: Donan; Jsar mit Loisach und Ammer;
Inn mit Mangfall, Alz und Salza. Viele Seen: Ammer-, Würm-, Tegern-,
Chiem-See.
") 1. Gestein: Muschelkalk, Lias, Jurakalk und Kreide.
2. Flüsse. Donausystem: Donan; Naab mit Vils; Regen. Viele Teiche.