1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Die deutschen Bundesstaaten. Das Mittelgebirgsland. 63^
Thüringer Hügellande im S. und dem Tiefland im N.; in Hannover und
Braunschweig, in der preußischen Provinz Sachsen und in Anhalt-Bernburg.
Länge von So. nach Nw. von Eisleben bis Seesen: 14 Meilen; Breite
4—5 Meilen; Flächeninhalt: 36 Q.m. Kein Ketten- sondern ein Massen-
gebirge; eine Anhäufung von abgerundeten, zum Theil plateauartigen Berg-
massen auf einer durch enge, malerische Flußthäler zerrissenen Hochfläche. Diese
Vergebene hat eine allmählige Senkung von Nw. nach So., so daß das
Nordwestende mehr als noch einmal so hoch, denn das Südostende liegt. Der
Nordostabfall zur Tiefebene und der Südwestabfall, zum Thal der Helme, zur
goldenen Aue und zum Oderthal ist steil, während sich im Nw. und So.
hügelige Landschaften anlagern. Der Oberharz liegt nordwestlich der Linie
von Wernigerode nach Sachsa; er ist der kleinere, aber höhere und metall-
reichere Theil und mit Nadelholz bewachsen. Mittlere Höhe: 2,000'; Brocken
3,500', Wormberg 3,028', A ch te r m a nn sh ö h e 2,880'. Der Unter-
harz ist größer, aber niedriger, hat milderes Klima, Laubwälder, einigen
Ackerbau und mehr Naturschönheiten, als der Oberharz. Mittlere Höhe:
1,500'; Ramberg mit der Roßtrappe 2,180'. Die Baumannshöhle
und Bielshöhle im obern Bodethal, 2 Stunden von Blankenburg. 25)
21. Das östliche Wcsergebirge; zwischen der Weser von Münden
bis Minden im W., dem Eichsfcld im S. und So., dem Harz im W.
und dem Tiefland im N.; in Hannover und Braunschweig, in der kurhes-
fischen Grafschaft Schauenburg, in Schauenburg-Lippe und im preußischen
Regierungsbezirk Minden. Ein Gemenge von kleinen Hochebenen und nie-
drigen, bis 1,500' hohen Bergzügen, deren Hauptrichtung von So. nach
25) Der Harz liegt zwischen einer Linie von Sangcrhansen über Nordhausen,
Sachsa, Herzberg, Osterode, Gittelde, Seesen, Goslar, Ilsenburg, Wernigerode,
Blankenburg, Ballenstädt, Mansfeld, Eislcben nach Sangerhansen. — a. Die Süd-
ostvorhöhen des Harzes oder das Becken von Mansfeld mit dem Mansfelde r
Kupferschiefergebirge neigt sich gegen So. zur Saale von 800' — 200'.
Hier der süße und salzige See von Eisleben; aus letzterem fließt die Salza in die
Saale. — b. Den Südwestrand des Harzes umgibt ein fast ununterbrochener, von
Osterode bis Sangerhansen ziehender, bis über 1,000' hoher Höhenzug. Er ist
vom Harz durch einen deutlich bezeichneten Thalgrund geschieden, nur selten 1/2 Meile
breit, und wegen der Zerstörbarkeit seiner Felsmassen fgyps und Rauchwacke) reich
an Höhlen, Gewölben, Erdfällen, verschwindenden und wiedererscheinendcn Bächen.—
c. Nordöstliche Vorberge: der Suthmer Berg 1,000', östlich von Goslar. Die
Tenfelsmauer von Blankenburg bis zur Bode, eine 800' hohe Klippenreihe von
wunderbarer Gestalt, ähnlich einer aus Quadern aufgeführten Mauer. Die Gegen-
steine, nördlich von Ballenstädt, 2 Felsen, die nur 30 — 40' über dem Boden sich
erheben, aber weithin sichtbar sind. Der eine heißt der laute oder Helle, weil er
ein starkes Echo verursacht, der andre der stumme. Der Reg enstein 880', eine
inselförmige Felsenmasse nördlich von Blankenburg. Der Hoppel 884', nördlich
vom vorigen. Die Pfingstberge über 600', die Hinterberge und das Stein-
holz. Die Spiegelberge 575' und der Heideberg 656'.
2. Gestein. Herrschende Gebirgsart ist das Uebergangsgebirge ^Thonschiefer,
Grauwacke, Grauwackenschiefer, Uebergangskalk), das in der Brockcngruppe und im
Ramberg von Granit durchbrochen ist. Untergeordnet sind: Steinkohlengebilde, rothes
Todtlicgendes, Zechstein-und Kupferschiefer. Großer Mineralreichthum; lebhafter
Bergbau auf etwas Gold, auf Silber, Kupfer, Eisen, Zink, Blei.
3. Flüsse: a. Wesersystem: Oder; Innerste mit Nette; Ocker mit Ecker
und Ilse. b. Elbesystem: Zorge; Salza; Wipper mit Eine; Bode mit Selke
und Holzemme.
4. Schöne Wiesen und Bergwaiden. Große Waldungen. Holzhauen; Kohlen-
brennen; Verfertigung von hölzernen Geräthen.