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1. Besonderer Theil - S. 86

1856 - Eßlingen : Weychardt
86 Erste Abtheilung. Europa. 3. R e ch t e Z u f l ü s s e. 1. Die Iller [Ilärus]; vom vorarl- bergischen Bregenzer Wald; 20 M. lang; flößbar. — 2. Der Lech [Lycus]; sich der Strom in der Klissnra, einer schroffen und bewaldeten Bergschlucht, über Klippen und Felsenriffe seine Bahn; am Eingänge in die Klissnra liegt auf einem hohen Vorgebirge am linken Ufer das österreichische Fort Uj-Palanka und aus einem gegenüber liegenden Vorsprung des rechten Ufers das türkische Fort Nama. Unweit des Ausgangs der Klissnra zeigt sich Altorsowa und aus einer Strominsel die halbzerstörte Festung Neuorsowa. 2 Meilen unterhalb Orsowa öffnet sich die letzte Enge, das eiserne Thor stachtalia; türkisch: Demir Kapij. Ueber die einst so gefährlichen Felsenriffe dieser kurzen Bergschlucht, die man jetzt zu Thal in 15 Minuten, zu Berg in 1 Stunde durchfahrt, gehen die Dampfschiffe seit den Spren- gungen in den Sommern 1847 und 1848 ohne Gefahr hinweg. Am Ausgange des eisernen Tffores liegen mehrere fand- und schilsreiche Inseln und etwas weiter hinab die Trümmer der alten Trajansbrücke, von der noch am Ufer 2 große Pfeiler stehen. Im Strome selbst sieht man bei kleinem Wasser noch die Neste von 11 Pfeilern. Unterhalb des eisernen Thores strömt die Donau oft'in einer Breite von V2 Meile durchs walachische Tiefland. Die Theilung des Bettes und die Zahl der mit Schilf bewachsenen Inseln vermehrt sich ins Unglaubliche; auf dem linken User liegen Seen, 'Sümpfe und todte Arme. Von Silistria an wendet sich der Strom gegen N-, bei Galatz wieder gegen O. Oberhalb Tulcza beginnt das kleine Delta, das von Sümpfen und stehenden Wassern erfüllt und von der Donau in 3 Hauptarmen durchflossen ist, von der Kilia Bogasi, Sulina Bogasi und Kedrille Bo- gasi. 3 kleinere Arme stießen ans dem Ramsin See, den Donanzuflüsse nähren; sie heißen: Kutsuk Bogasi, Portesca Bogasi und Körte Bogasi. Kili Bogasi ist der mächtigste, die Sulina aber der von den Schiffen befahrene Mün- dungsarm. 5. Länder und Orte. a. Baden: Donaueschingen 2,124'; Geisingen.— t>. Württemberg: Tuttlingen 1,074'. — c. Hohenzollern: Sigmaringen 1,692'. — d. Württemberg: Scheer; Riedlingen 1,612'; Ehingen 1,509'; Ulm 1,429'. — s. Bayern: Neuulm; Donanwörth 1,244'; Neuburg 1,173'; Ingolstadt 1,138'; Negensburg 1,027'; Straubing 978'; Passau 845'. — f. Oberösterreich: Linz 768'; Enns. — g. Unterösterreich: Grein; Krems; Kornneuburg; Wien 466'. — h. Ungarn: Preßburg; Raab; Komorn 369'; Gran; Waizen; Ofen 330'; Pesth; Mohacs. — i. Woiwodschaft: Neusatz. — k. Slavonien: Vukovar. — 1. Militärgrenze: Peterwardein; Karlowitz; Semlin; Altorsowa 130'. — in. Servien: Belgrad; Semendria; Neuorsowa. — n, Bulgarien: Widdin; Nikopolis; Sistow; Nuscsuc; Silistria; Tulcza. — 0. Walachei: Kalafat; Giur- gewo; Braila. — p. Moldau: Galatz. — q. Rußland: Ismail; Kilia. 6. a. Länge: 374 Meilen. Stromgebiet: 14,630 O.m. — b. Breite: bei Donaueschingen 100', bei Regensbnrg 800', bei Passau 650' bei Wien shauptstromff 1,737', unterhalb Pesth 2,500', bei Semlin 3,000', beim eisernen Thor 480', bei der Alutamündnng 2,280'; unterhalb Ruscsuc ist die Donau meist so breit, daß man die Ortschaften an beiden Usern nur sehr undeutlich unterscheiden kann; die schiff- bare Hauptmündiing, die Sulina, ist 900—1,200' breit. — c. Die Tiefe bei gewöhn- lichem Wasserstand zwischen Donauwörth und Negensburg 3—4', bei Passau 5', bei Wien 6—7', weiter hinab 9—10' und darüber; am eisernen Thore soll eine stellen- weise Tiefe von 158' vorkommen. — d. Das Gefälle beträgt von Donaueschingen bis Passau 12s^', in Oesterreich 10', in Ungarn kaum 2' ans die Meile. — e. Die Wasser menge, welche die Donau jährlich ins Meer führt, beträgt 4,173,225 Württembergische Eimer. Das Wasser der Donau ist fast immer trübe und lehmig, und — f. sehr fischreich skarpfen, Hausens. Zahlreiche Schiffmühlen in der Donau, namentlich zwischen Pesth und Semlin. 7. Die Donau ist die große Wasserstraße zwischen der Mitte und dem Osten Europas. Sie wird bei Ulm für kleinere, bei Donauwörth für größere Schiffe und für Dampfboote schiffbar. Bis Nuscsuc steigen Seeschiffe durch die Sulina hinauf. Die Schiffahrt durch dieselbe dauert vom Februar oder März bis November und December. Oft stehen aber an 50 Kaufsahrer vor derselben wegen widrigen Windes. Obgleich die Donau ein gegen 340 Meilen weit schiffbarer Strom ist, der an 100 Meilen deutsches Land durchzieht und 130 Meilen weiter unter deutscher Herrschaft steht, ja noch fast bis zur Mündung durch die österreichische Dampfschiff-
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