1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Erste Abtheilung. Europa.
7. Verfassung. Untheilbare, konstitutionelle Erbmonarchie. Die Thron-
folge geschieht im Hause Braunschweig - Lüneburg in reiner Linealfolge nach dem
Rechte der Erstgeburt. Beim Erlöschen des Mannsstammes geht sie auf Byaun-
schweig-Wolfenbüttel über. u. bei dessen Erlöschen auf die weibliche Linie unter Vor-
zug der Verwandtschaftsnähe mit dem letzten Könige, des Alters der Linie u. des
Lebensalters.landstände in 2 Kammern.außerdem bestehen 7 Provin-
zial land sch asten. 8) Gerichtsverfassung. Untergerichte: 168 Amtsgerichte.
Mittelinstanzen: 16 Obergerichtsbezirke zu Aurich, Celle, Dannenberg, Goslar, Göttin-
kath. Schullehrersem.; 1 Hofschule in Hannover; 1 Stadt- u. Töchterschule zu Han-
nover; 1 Taubstummenanstalt; 3,426 Stadt - u. Landschulen, dabei 1,897 Neben-
schulen.
') 1. König: Georg V.; seit 18. Nov. 1851; geb. 27. Mai 1819. Anglika-
nisch. — 2. Titel: N. N. v. Gottes Gnaden König v. Hannover, königl. Prinz v.
Großbritanien u. Irland, Herz. v. Cumberland, Herz, zu Brauuschw. u. Lüneburg re.
— 3. Prädikat: Königl. Majestät. — 4. Wappen. Ein gespaltener Schild mit
einer unten eingetropften Spitze u. einem Herzschilde. Im vordersten Felde 2 gol-
dene Leoparden in Noth fwappen der alt - brauuschw. Linieri; im hintern: blauer
Löwe in mit rothem Herzen bestreutem goldenem Felde sdas der alt-lüneburg. Linien
Unten in der Spitze das weiße Roß in Noth, urspr. nur auf dem Helme besindlich,
jetzt als Gesammtwappen des Königr. betrachtet; im rothen Herzschilde die goldene
Kaiserkrone, wegen des ehem. Neichserzschatzmeisteramtes. Dies Wappen liegt als
Mittelschild auf dem großbritanischen, welches oben mit einem silbernen Turnierkra-
gcn, dem Abzeichen der Nebenlinie Cumberland, belegt ist. Darüber die hannov. Kö-
nigskrone, die ans dem großen Staatsfiegel auf einem von roth u. silbernen Helm-
decken umflatterten Helme ruht; daneben als Schildhalter Löwe u. Einhorn, auf
deren Brust der Turnierkragen, unten der königl. Wahlspruch: Lusoipers et ünlre.
— 5. Landesfarben u. Feldzeichen: weiß u. gelb. — 6. Handelsflagge:
roth; in d. obern Ecke ein blaues Viereck, auf welchem auf einander gelegt ein ro-
thes, weiß eingefaßtes Kreuz u. ein dgl. Andreaskreuz, auf dessen Mitte ein weißes
Pferd. — 7. Orden u. Medaillen. Kön. O. der Guelphen, gest. 1815; St.
Georgs-Orden, gest. 1839. Silberne Guelphensordenmedaille; Waterloomedaille;
Wilhelmskreuz; Kriegsdeukmünze für Freiwillige 1813; Kriegsdenkmünze für in die
deutsche Legion Eingetretenen; Verdienstmedaille in Gold u. Silber; Ernst-August-
Kreuz für Ofsiziere nach 50jähr. Dienstzeit; allgem. Ehrenzeichen; goldene Ehrenme-
daille für Kunst u. Wissenschaft.
r) 1. Standesher se n, welche Korporationen bilden u. Mitglieder der ersten
Kammer sind: Herz. v. Aremberg-Meppen wegen d. Herzogth. Aremberg-Meppen m.
34 Qm. u. 42,000 E-; Herz. v. Lootz-Corswaaren wegen d. Vogtei Emsbühren m.
3 Qm. u. 7,000 E-; Fürst v. Bentheim wegen d. Grafsch. m. 19 Qm. u. 35,000 E. ;
die Grasen v. Stolberg - Wernigerode u. Stolberg - Stolberg wegen d. Grafsch.
Hohnstein m. 3 Qm. u. 7,600 E>; der Generalerbpostmeister Graf v. Platen-
Hallermuud. — 2. Säcularisirte luth. Stifter u. Klöster, welche Korporatlo-
nen bilden u. theils auf dem Landtag, theils auf den Provinziallandtagen vertreten
find. — a. Im Fürstenth. Kalenberg u. Grubenhagen: Kloster Loccum; Stift St.
Bonifacii zu Hameln; Stift St. Cosma n. Damiani zu Wunsdorf; Kloster Burs-
felde; Stift St. Alexandri u. Beatä Mariä Virginis zu Eimbeck; die weltlichen
Frauenklöster Barsinghausen, Wennigsee, Mariensee, Marienwerder u. Wülfinghausen.
— b. Im Fürstenth. Lüneburg: Kloster St. Michaelis zu Lüneburg; Stift Barde-
wick; Stift Ramelsloh; die weltlichen Frauenklöster Lüne, Ebstorf, Wienhausen, Isen-
hagen, Medingen u. Walsrode. — c. In d. Grafsch. Hoya: Frauenstift Bassum;
Frauenkloster Heiligenrode. — d. Im Herzogth. Bremen: Frauenkloster Neuenwalde.
— e. Im Fürstenth. Osnabrück: das adelige frei weltliche Fräuleinstift Börstel; das
frei weltliche Slift Bersenbrück. — f. In Hildesheim u. Bentheim sind die Stifter
u. Klöster sämmtlich aufgehoben.
s) 7 Provinziallandschaften: für die Fürstenth. Kalenberg, Göttingen u.
Grubenhagen; für d. Fürstenth. Lüneburg; für die Grafsch. Hoya u.'Diepholz; für
die Herzogth. Bremen u. Verden; für d. Fürstenth. Osnabrück; für d. Fürstenth.
Hildeshcim nebst der Stadt Goslar; für d. Fürstenthum Ostfriesland u. d. Harlin-
ger Land.