1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Erste Abtheilung. Europa.
Hüttenbetrieb 7). •— 3. Der Handel ist hauptsächlich Seehandel und von
großer Wichtigkeit8). — 4. Sorgsame Pflege der geistigen Kultur:
Gut eingerichtetes Schulwesen 9).
3. Verfassung und Verwaltung.— 1. Konstitutionelle Erb-
monarchie, die als freies, selbstständiges, untheilbares u. unabhängiges
Reich mit Schweden unter einem Regenten, der den Titel „König" führt,
Roggen bis 67°. Gerste bis 69° u. 70°. Kartoffeln, Kohl, Rüben, gelbe Rüben,
Spinat u. Salat bis 71°. — 4. Pflanzenregionen zw. 60° n. 61° Br. Ge-
treidebau bis 1,400". Nadelhölzer bis 2,200". Birke bis 2,600". Moose u. Alpen-
pflanzen, des. Nennthier- u. isl. Moos, bis 4,800". — 5. Pslanzenregionen zw.
67'/2° u, 70° Br. Gerste bis 800". Nadelhölzer bis 800". Birken bis 1,200". Moose
u. Alpenpflanzen bis 3,100". — 5. Nur 116 Qm. sind d. Ackerbau gewidmet. Er
ist nur auf wenige begünstigte Lokale, Haupts, im Stift Aggerhuus, beschränkt. Die
Hauptmasse des Landes ist für die Kultur unzugänglich. In den angebauten Gegen-
den der nördl. Provinzen ist die Sommerwärme oft nicht stark oder nicht anhaltend
genug, um das Getreide zur gleise zu bringen. Dergleichen sogenannte „grüne Jahre"
erzeugen die äußerste Noth. Vermischung des Mehls mit zerriebenem Moose u. Baum-
rinde ist nicht selten. Norwegen bedarf sehr der Getrcidezufnhr. — 6. Obstbau n.
Kultur der Gartengewächse nur in einzelnen beschränkten Landstrichen. Viele eßbare
Beeren in d. Wäldern. — 7. Viehzucht. Rindvieh v. mittl. Größe. Pferde, wie in
Schweden. Schafe. Ziegen. Schweine. Mehr Rennthiere bei d. Lappe», als in Schweb.
Alpcuwirthschaft im Gebirge; Sennhütten [Sätereiensl sind die Sommerwohnungen der
Hirten auf den öden Vergebenen. — 8. Iagdthiere, wie in Schweden, .besonders
viel Elcnnthiere, Rennthiere, Schwäne u. Eidergänse auf den Küstcnklippen u. auf den
Inseln. — 8. Fischerei bildet die Hauptbeschäftigung an der Westküste. Fische sind
in Nordland, Finnmarken u. auf den Inseln die Hauptnahrung. Man fängt Wallfische,
Seehunde, des. viel Kabeljan's süber 16 Mill. jährl. bei den Lofoddeiz, Anschovi's,
Häringe, von denen 600,000 jährl. ausgeführt werden, vortreffl. Lachse in d. nördlichen
Flüssen [die besten in der Tana El[Z, an d. Südküste Hummern ». Austern. — 10.
Unermeßliche Laub- ». Nadclholzwaldungen. Viele mit der Waldkultnr zusam-
menhängende Gewerbe, wie in Schweden. Größte Sägmühlen in der Umgegend von
Dramme»; diese allein liefern jährlich über 4 Mill. Bretter, außerd. viele Masten,
Balken, Latten, Dauben u. Große Holzausfuhr. — 11. Bergbau. Silber in
Kongsberg [27,000 Marksl; viel Kupfer, des. in Röraas; 19 Eisengruben, die meisten
im Bezirk v. Laurvig u. Arendal; Kobalt. Viel Marmor, Bau- u. Schiefersteine.
Salz in Vallö bei Tönsberg [20,000 Ctr.j; Seesalz, besond. in Drontheim, aber nicht
hinreichend.
7) Technische Kultur. Auf Leineweb. u. auf die Verfertigung v. Kleidungs-
stücken, Hansgeräthe u. dgl. versteht sich ein großer Theil der Landbewohner. Die
wichtigeren Industriezweige verarbeiten nur einheimische rohe Produkte in Menge;
daher gibt es viele Eisen- ». Kupserwcrke, Nagclfabr., Sägemühlen, Glashütten, Pott-
aschesicdereicn u. dgl. Wichtige Fabrikstädte: Bergen; Christiania; Arendal;
Drontheim.
8) Handel. — 1. Der Binnenhandel wird wegen der geringen Kommnnika-
tionsmittel im Innern des Landes ». wegen der Unschissbarkeit der Flüsse meist zur See
getrieben, und ist, des. im N., fast nur Tauschhandel. Vollkommene Zollfreiheit zw.
Schweb, n. Norm. — 2. Richtung des sehr bedeutenden auswärtigen Seehandels,
Ausfuhr- u. Einfuhrartikel, Frachtfahrte u für südenrop. Häfen, wie in
Schweden. Handelsflotte: 2,400 Schiffe. — 2. 27 Städte ».Landungsplätze,
wodurch die Waaren ein- u. ausgeführt werden dürfen': Bergen; Drammen; Christiania;
Drontheim; Laurvig re.
°) Geistige Kultur. Gut eingerichtetes Volksschulwesen. Wandernde Schul-
meister, da die Vereinzelung der ländlichen Wohnungen die Versammlung der Schüler
eines Kirchspiels an einem Orte unausführbar macht. Die Elementarkenntnisse des
Lesens, Schreibens u. Rechnens finden sich fast bei allen Norwegern. 8 Schnllehrer-
scminarien. 13 gelehrte Schulen. Universität zu Christiania. Akadem. d. Wissensch.
zu Bergen. Bibliothek in Christiania. Eine norweg. Nationalliteratnr ist erst im
Werden. Musik wird geliebt. Einige berühmte Maler.