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1. Besonderer Theil - S. 435

1856 - Eßlingen : Weychardt
435 Königr. Großbritannien n. Jreland. Eintbeilung u. Wohnorte. 4. London [sonb’n]. — 1. Lage. Die Paulskirche liegt in 51" 30' 49" N. Br. u. 17" 33' 49" O. L. Zu beiden Seiten der Themse, die hier 1,000 bis 1,500' br. ist ii. in w. Ebbe u. Fluth weit üb. Lond. hinaufgeht. 15 M. v. d. Nordsee. Die Theile auf d. l. Ufer gehören zur Grafsch. Middlesex, die auf d. r. Ufer zu den Grafsch. Snrrey u. Kent. - 2. Größe. Länge v. W. n. O. 4 M Breite v. S. n. N. 2 M. Umfang: über 7 M. Flächenraum: 1 Qm. — 3. Das Klima ist mild u. selten friert die Themse auf einige Zeit zu, neblig n. feucht; der starke Steiukoh- lendamps verdichtet die Luft noch mehr. Im Herbst u. Winter fällt vorherrschend ein sammen; er kann es vertagen o. ganz auflösen. Ueber drei Jahre darf keine Parlamentssitzung ausgesetzt bleiben. Sitz des Parlaments: London — l0. Die vollziehende Gewalt ruht in den Händen des Königs sder Königinj. Er ist un- verantwortlich; aber seine Ministern. Beamten sind dem Parlament verantwortlich. Das Unterhaus kann jene vor dem Oberhause, als dem höchsten Nationalgerichtshofe, anklagen. Oberste Verwaltungsbehörden: der geheime Rath des Königs; das'kabinet des Königs; das Staatsministerium. — 11. Die richterliche Gewa lt wird im Namen des Königs verwaltet, durch Friedensrichter, Geschwornengerichte, Sheriffs in d. Graffch., einen Mayor smedscher; in London Lord - Mayorj m. einem Gemetuderath in den Städten, 4 hohe Gerichtshöfe f. Engl., 3 f. Schottl. n. 4 f. Jrel. — 12. Die Polizei wird in d. Grafsch. durch die Sheriffs u. durch die Friedensrichter besorgt, wobei ihre wirk- samsten Helfer, die Constablers spolizeidiencrj sind. Außerdem kommen noch die Co- roners sleichenbcschaueiz vor. In den Städten steht a. d. Spitze der Polizciverwal- tung der Mayor u. der Gemeinderath. — 13. Landmacht. Das britische Reich hat 2 von einander unabhängige Armeen: die königl. o. britische Armee u. die Armee der ostind. Kompagnie. Jene ist in Großbritannien, Jreland u. in den verschiedenen auswärtigen Besitzungen, diese in Ostindien stationirt. a. Die Mann- schaft der königl. Armee wurde bisher durch freiwillige Werbung, nur selten bei der Marine durch Zwang smatrosenvreffm aufgebracht. Das neue Milizgesetz v. 1852 ver- ordnet aber, daß, wenn der Aufruf von Freiwilligen nicht ausreicht, die Königin Lovs- ziehung anordnen kann, welcher jedoch ein Mann, der das 35. Lebensjahr überschrit- ten hat, nicht mehr unterworfen ist. Der Sold des brit. Heeres ist der größte unter allen Heeren. Die Offizicrsftellen bis zum Oberstsieutenant sind käuflich. Stärke d. königl. Armee zu Ende 1852: 118,891 M. Infanterie; 13,543 M. Kavallerie; 15,122 M. Artillerie m. 120 bespannten Geschützen; 2,461 M. Ingenieurs rc. Dazu kommen 84,000 Milizen, die bei Kriegsgefahr auf 120,000 M. gebracht werden dürfen, 14,600 M. Freiwil- ligenkorps, 9,200 M. Schiffswerftenbataillons, 20,000 M. Pensionärkvmpagnien, 12,500 Mariuetruppen. Kriegsstärke der brit. Armee 1813: 1,189,985 Köpfe; darunter die ostindische Armee m. 200,000 Köpfen, b. Die ostindische Armee besteht grvßen- Iheils aus eingebornen Truppen u. erhält nur eine bestimmte Anzahl Regimenter auf eine gewisse Zeit v. d. königl. Armee überwiesen. Stärke ohne die königl. Truppen 1852: 264,455 M. — 14. Die britische Seemacht ist die größte in Europa und größer, als die aller europ. Staaten zusammengenommen. Die ganze Flotte theilt sich in 3 Geschwader: in das rothe, weiße u. blaue; daher auch 3 verschiedene Flag- gen, je nachdem der Admiral v. d. rothen fganz rothen Flaggej, weißen jdurch ein rothes Kreuz in 4 Viertel getheilt^ o. ganz blauen Flagge ist. In dem obersten u. hintersten Winkel einer jeden dieser Flaggen sind im blauen Grunde 2 rothe, weiß eingefaßte, sich durchschneidenden Kreuze. Die Flaggedes rothen Geschwaders ist zugleich die der Kauffahrer, denen es indessen freisteht, eine der beiden andern zu führen, wenn sie solche der Länge nach m. einem rothen Streifen einfassen. Eintheilung der Segel; chiffe: 24 Linienschiffe ersten, 38 zweiten, 26 dritten u. 35 vierten Ranges; 84 Fregatten, 19 Briggs, 134 kleinere Schiffe. Diese Schiffe führen zusam- men 13,121 Kanonen. Ferner gibt es noch eine Kriegsdampfmarine v. 8 Linien- schiffen, 29 Fregatten, 64 Schoonern, 49 Kanonenbooten, 5 Schleppschiffen, 2 Pach- ten u. 6 Pakclbooten. Endlich noch die Schiffe im Dienste der Douane u. zum Transport der Gefangenen. — 15. Ingenieurschule zu Chatham. Militär- kollege zu Sandhurst zw. Windsor u. Farnham. Militärakademie zu Woolwich. Militärseminar zu Addiscombe in d. Grafsch. Surrey, zur Ausbildung v. Ofsi- zieren f. d. ostindische Armee. Navigationsschule f. d. Kriegsmarine zu Ports- mouth u. Plymouth. Hauptkriegshäfen, Arsenale u. Werste: Dover; Sheerueß; Chatham; Woolwich, Ceutralpunkt f. d. Fabrikatian u. Asservirung des Geschütz- oder lonstigen Waffen- u. Trainmaterials der Flotte; Deptford; Hul!; Berwick: Portsmouth; Plymouth; Falmouth; Pembroke in Wales; Cork in Jreland. 28
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