Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Besonderer Theil - S. 507

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Königreich Portugal. Grundmacht. Kultur. 507 1850: 3,471,199. 2,095 E, auf 1 Qm. Meist Portugi es e n ; 50,000 Gallegos; 12,000 andere Europäer; wenig Juden; 40,000 Creo- le« u. Neger. 5 Stände. Die katholische Kirche ist die Staats- kirche. Den Protestanten und Juden ist die Ausübung ihres Gottes- dienstes gestattet 7). 2« Kultur. — 1. Sehr vernachläßigter Ackerbau. 2/3 der Bo- denfläche ist unangebaut. Vernachläßigte Viehzucht. Wenig Waldungen. Wichtige Seefischerei. Geringer Bergbau 8). — 2. Geringe In * 4 tender sanfter Siegen zu den größten Seltenheiten gehört. Im Juni tritt die allge- meine Getreideernte ein, die nur für die gebirgigeren Gegenden des No. Portugals bis in den Juli verspätet wird. Darauf steigt am Ende des Juli die Hitze auf den höchsten Grad und dauert in dieser Stärke die beiden folgenden Monate hindurch, so daß der Boden ». die Bäume ein völlig verbranntes Aussehen erhalten. In diesen Monaten fällt fast nie Regen. Mit der Tag- u. Nachtgleiche tritt am Ende des Sep- tember mehr Regen ein, und ein neuer Frühling beginnt im Oct., der dem Laude einen ähnlichen Reiz und eine gleich wohlthätige Frische, wie der Febr., verleiht, und ans die Herbstblumen in einem fast nnmerklichen Zwischenräume die Frühlingspflanzen, frisches Laub u. Blüthen der Orangenbäume hervorruft. Endlich im Nov. u. Dee. fällt der stärkste u. häufigste Regen, der gewöhnlich mit heftigen Stürmen verbunden ist und die bis dahin ausgetrockneten Bergflüsse zu verheerendem Austreten anschwillt. Schnee fällt, mit Ausnahme der höheren Gebirge, äußerst selten, und wird in Lissa- von alle 5 bis 10 Jahre einmal als weißer Regen bewundert oder als heimsuchende Strafe Gottes gefürchtet. In den niedrigen Gegenden Algarve's komnit der Schnee fast niemals vor. — 2. Keine Ge Witter in der Mitte des Sommers. Die ersten kommen in der Aequinoctialzeit, im März und Sept. vor, aber die häufigsten und stärksten im Winter. Hagelwetter gehören zu den äußersten Seltenheiten. — 3. Im Herbste u. Winter bemerkt man fast nur die Erdbeben. Am häufigsten sind sie nach einer großen Dürre u. schwüler Witterung beim ersten Regen beobachtet worden. Sie betreffen hauptsächlich Lissabon mit seinen nächsten Umgebungen und die Land- schaften im S. des Teso. 15 sehr starke Erdbeben in Lissabon seit dem Jahr 1000. Die verheerendsten 1356, 1597 u. 1755. ’) Einwohner. — 1. Sehr ungleiche Bolksdichtigkeit. Größte inderpro- vinz Minho: 4,861 E. auf 1 Om. Kleinste in Alemtejo: 587 E. auf 1 Om. Wäre ganz Portugal so bevölkert, wie Minho, so würde es 9 Mill. E. besitzen. — 2. Zahl der Wohnplätze. 22 größere, ältere, meist mit mittelalterlichen Befestigungen versehene Städte [Cidades] ; 709 kleinere u. jüngere Städte [Vilhas] und Flecken [Povos], über 4,000 kleine Dörfer [Aldeias], Hofe, Meiereien re. Lissabon 300,000 E. Oporto 90,000 E. 6 Städte zw. 20,000 und 10,000 E. — 3. Abstammung, a. Die Portugiesen, mit eigener, dem Spani- schen verwandter Sprache. Ein Gemisch von eingebornen Iberern und den nach und nach hier herrschend gewesenen Völkern, als Phöniziern, Karthagern, Kelten, Römern, germanischen Alanen, Westgothen u. Suevcn, arab. Mauren, Juden re. 5. 50,000 Gallegos o. Spanier aus Galicien, welche sich zur Dienstleistung bei allen Gewer- den niedergelassen haben, c. 12,000 Engländer, Franzosen, Deutsche n. Ita- liener, die als Handelsleute in den großen Städten leben, d. Wenig Juden, e. Gegen 40,000 Creolen u. Neger, hauptsächl. in Lissabon, Oporto n. Setuval. — 4. 5 Stände: Sie sind vor dem Gesetze gleich, a. Adel. Höherer Adel [Titula- dos]; niederer Adel [Fidalgos], b. Geistlichkeit, c. Bürger; der Bevölke- rung. d. Bauern. In drückenden Verhältnissen, da die meisten Abgaben auf ihnen lasten und der Grundbesitz hauptsächlich in den Händen des Adels u. der Geistlichkeit ist. _ e. Viele Tagelöhner u. Dienende; sehr viele Bettler. — 5. Religion. 3 Erzbisth. : Lissabon, dessen Erzbischof den Titel Patriarch führt und an der Spitze der katholischen Kirche steht; Braga, dessen Erzbischof Primas des Reichs ist; Evora. 24 Bisihümer, darunter 10 eximirte, unmittelbar unter dem Papste stehende. Aufhe- bung der Mönchsklöster seit 1834. 132 Nonnenklöster. 0 Phpsische Kultur. — 1. Angebaute Pflanzen. Nicht hinreichend Ge- treide: Weizen, Mais, Reis. Viel Südfrüchte: Orangen, Apfelsinen, Citronen, Man- deln, Feigen, Kastanien, vorzüglich an den Ufern des Douro u. Tejo u. in Algarve. Oliven in Algarve. Wenig Flachs u. Hanf. Amerikan. Aloe und indianische Feige
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer