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1. Besonderer Theil - S. 635

1856 - Eßlingen : Weychardt
Uebersicht. K ul tur. 635 sen, Indo-Chinesen, Tübetaner und Hindu, ferner die Malayen, Armenier, die Mehr- zahl "der Perser, der Türken, der Afghanen, der Schiks u. s. w. 5. Die kultivirten Völker Asiens, besonders die in Oftasien, haben eine hohe Stufe der Gesittung erlangt, wenn sie gleich in vielen Beziehungen noch weit hinter den Europäern zurückstehen. Sie besitzen mehr oder weniger unvollkommene Gesetze und Einrichtungen, durch welche alle Verhältuisse der Familie, des Staats und der Gesellschaft geordnet werden. Sie haben es im Gewerbswesen ziemlich weit gebracht und treiben einen sehr beträchtlichen Handel. Sie besitzen großentheils Schulen, legen sich mit Erfolg auf einige Wissenschaften und zeichnen sich in der Baukunst und Poesie aus. Gegenwärtig jedoch befinden sich alle gesitteten Vol- ker Asiens in einem Zustand gänzlichen Verfalls. 6. Die Civilisation der asiatischen Völker hat ihre eigenthümlichen Seiten. Sie ist ihrem ganzen Wesen nach religiös, denn die Religion bestimmt hier alle Handlungen des Menschen, drückt den Ständeunterschieden das Siegel gött- lichen Ursprungs auf, heiligt alle politischen Einrichtungen und nimmt Wissenschaft und Kunst in ihren Dienst. Ebenso äußert sich in derselben die bekannte Prachtliebe der Asiaten und ihre Vorliebe für alles Gewaltige und Kolossale, während dagegen der Sinn für das Geschmackvolle und Gefällige fehlt. Aber widrige Schlag- schatten wirst der Hang zur Wollust, die Vielweiberei, die Grausamkeit, die Trägheit und Schwerfälligkeit des Asiaten auf seine Gesittung. 7. Die gesitteten Völker Asiens pflegen mehr oder minder sorgfältig alle Zweige der Physischen Kultur. Sie treiben einen bis zur höchsten Knust getriebenen Acker- bau, besonders in China, Japan und Indien, während der einst im westlichen Asien blühende Ackerbau sehr in Verfall gerathen ist. Der Seidenbau blüht besonders in China, Ostturkestan, Korea, Japan, Vorderindien, Persien und zum Theil auch in der asiat. Türkei. Der Bergbau wird hauptsächlich im asiat. Rußland, in der asiat. Türkei, in Persien, China, Japan und Indien betrieben. 8. Die Erzeugnisse der technischen Kultur, für welche die großen Städte die Mittelpunkte bilden, sind zwar nicht mannigfaltig, besitzen aber meistens eine große Vollkommenheit. Chinesen und Japaner. Indier, Perser, Bncharen und die Osmanen zeichnen sich in der Fabrikation von Seiden- und Baumwollenzeugen, in der Bearbei- tung der Metalle, besonders in der Verfertigung von Waffen, so wie in der Bereitung der Farben aus. Chinesen und Japaner werden in der Porzellan- und Papierfabrika- tion , in Lackwaaren und Elfenbeinarbeiten von keiner Nation erreicht. Die Indier, Perser und Türken liefern vorzügliche Schals, Teppiche und überhaupt wollene Stoffe, so wie treffliches Leder. 9- Die asiatischen Völker treiben einen sehr lebhaften Handel, sowohl zu Land, als zu Wasser. — 1. Der Landhandel wird wegen der häufigen Angriffe der Noma- denstämme in großen Karawanen getrieben, welche die nämlichen Straßen wie vor Alters ziehen und in bestimmten Städten, wie in Buchara, Orenburg, Herat, Kabul, Teheran, Bagdad, Aleppo, Damaskus u. s. w., sich vereinigen oder einander begegnem Die asiatischen Handelsleute in Vorder- und Mittelasien gebrauchen zur Fortschaffnng ihrer Waaren nur Kameele, welche ihnen die Nomadenstämme liefern; in Indien und China aber wird auch eine lebhafte Fluß- und Küstenschiffahrt ge- trieben. — 2. Der Handel in Westasieu ist größteutheils in den Händen der Bucharen und Armenier, auch in denen der Inden, Banianen sindische Kaufleute^, Europäer und Nordamerikaner. Der Handel in Süd asi en wird hauptsächlich von den Banianen, Briten und Holländern, der von Ostasien durch Chinesen und Japa- ner, der in Nordasien durch Russen betrieben. Den Verkehr Asiens mit an- dern Welttheilen unterhalten hauptsächlich Europäer, namentlich Briten, Holländer u. Russen, so wie die Nordamerikaner. — 3. Die wichtigsten Binuenhandelsstädte: Aleppo; Bagdad; Tiflis; Tauris; Jspahau; Herat; Kabul; Buchara; Samarkand; Kajchghar; Jarkand; Kiachta; Benares re. — 4. Die wichtig st e n Seeplätze: Smyrna; Trapeznnt; Dschidda; Mokka; Aden; Maskate; Bassora; Abuschehr; Bombay; Madras; Calcutta; Sinkapura; Kanton; Batavia; Manilla. — 5. Die Länder, mit welchen Europa im lebhaftesten Verkehr steht, sind: China; Vorderindien; der indische Archipelagus; die asiatische Türkei; das asiat. Rußland. — 6. Hauptansfnhr- ditifel: Gold; Silber; Zinn; Kupfer; Blei; Diamanten; Smaragde; Jaspis; Lasursteine u. a. Edelsteine; Borax; Naphtha. Getreide; Reis; Sago; Rosinen; Zucker; Kaffee; Gewürze aller Art; Thee; Rhabarber u. a. Arzneiwaaren; Weihrauch; mancherlei Gummiarten; Farbwaaren; Baumwolle; Tikholz; Sandelholz. Perlen; Kamelhaar von der angorischen Ziege skameelhaar^; arabische Pferde; kostbares Pelz-
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