1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Zweite Abtheilung. Asien.
bd. Der Sira Muren. ec. Die 2 Quellflüsse des Amur: der Kerlon v. Kenter
Gebirge, der nach seinem Austritt aus dem 35 Qm. großen Datai See Argun
heißt; der Otilllt voin Kentcï Gebirge, der nach seiner Bereinigung mit der Ingo Sa
den Namen^Schilka führt. Erst nach dem Zusammenfluß des Arg»» u. der Schilka
heißt der Strom Amur. d. Nördliches Eismeer. aa. Die beiden Quellflüsse
des Jenisci: Takem u. v. Gurbi Gebirge u. Ke Mt sch ick v. sajanskischen Gebirge.
Die Selcnga; mit dem Orghon rechts: fließt Ln den Baikal See, dessen Abfluß, die
obere Tunguska, ein rechter Zufluß des Jcnlsei ist. e. Biele Salzseen u.
Stepp en slüsse. aa. Nbsa See; 40 Qm.; mit dem Teß. dd. Jke-Aral See;
32 Qm.; mit dem Dschabekan. à. In der wasscrlosen Gobi versiegen die
Flüsse, welche ihr von den anliegenden Nandgebirgen zufließen.— 6. Klima. S ebr
kontinental. Sehr kalte Winter, in denen sogar das Quecksilber gefriert.
Heiße Sommer m!t kalten Nächten. Nach beißen ii. gcwitierreichen Sommerlagen
tritt zuweilen Winterkälte, Frost n. Schneegestöber ein. Heftige Winde, besonders
aus N. Hänftge Regengüsse in den Nandgebirgen. Fast kein Regen in der
Gobi. — 7- Einwohner: 3 Mill. 2 Mili. Mongolen; Mtll. Chinesen;
Sojoten samojedischen Stammes.^) 3 Stände: Adel; Geistlicbkeit; Bolk, wovon
ein Theil Leibeigene. — 8. Religion- Meist Buddhisten fs. p. 656. 657.]. Sie aner-
kennen den Bogdo Lama u. den Dalaï Lama als geistliche Oberhäupter, den Kutnchtu in
Urga als den Stellvertreter des letzter» u. als Großvriester. Wenig Schamanen.—
9. Kultur. Die Mongole» sind ein tapferes u. kriegerisches n o m ab i sir e nde s
Reiiervolk. Jbre barbarischen Sitten sind durch die Eroberung Chinas im 13ten
Jahrhundert u. durch die Aunadme des Buddhaismus gemildert worden, so daß sic
sich jetzt durch ihre sanften Sitten, durch Leutseligkeit und wohlwollen-
des Wesen auszeichnen. Sie haben auch Schriftsteller u. Dichter gehabt. Ihre
Priester achten sie mehr, als irgend ein anderes Bolk. Ganz unbedeutender Acker-
bau u. G ewerbs s l e iß. Sehr wiebtige Heerdenzncht. sschase mit Fettschwanz;
Rinder; Büffel; kleine Pferde; Kinniß, ein berauschendes Getränk aus Stutenmilch;
Esel; Kameele mit 2 Höckern^. Ergiebige Jagd. swilde Pferde u. Esel; Rcnn-
thiere; Elennthiere; Bären; viele Pclzlhiere rez Großer Fi sch rei chtbu m. Leb-
hafter Handel. Die Chinesen verseben die Mongolen mit Sleinthee, Tabak, sei-
denen u. baumwollenen Zeugen, verschiedenen Eisenwaarcn zur Hauswirthschaft u.
empfangen dafür von den Mongolen Kameele, Schafe, Ochsen u. Pferde. Querdurch
die Mongolei u. die Gobi gebt die Handelsstraße, welche Cbina mit dem russi-
schen Reiche verbindet, von Pe-king über Urga nach Maimatschin u. Kiachta. —
10. Verfassung. Rein militärische Verfassung. Die Mongolen zerfallen in
26 Almaks s— Stämme oder Fürstenthnmerz, diese in Banner oder Fahnen,
welche wieder in Regimenter ».Schwadronen getheilt sind. Das größte Fürsten-
thum ist das der Khalkas. Die Berwaltung der einzelnen Fürstenthümer führen eigene
Erb fürsten u. Oberhäupter skbanes, die sich alle 3 Jahre zu einem Hauptland-
tage versammeln. Das Anfsiebtsrccht übt ein chinesischer Militär- u. Civil-
gouverneur aus/) — 10. Eintheilung n. Orte. Wenig Städte u. Dörfer. Auch
langa. Khan Geb.; an seinem Fuße liegt Urga 4,060". Kentci Geb. Südwestl.
Theil des Kbing-Khan Gebirges.
3) Einwohner. — 1. Die Mongolen nehmen den größten Theil der Mon-
golei ein. Sie theilen sich in 3 Abtbeilnngcn, welche 3 verschiedene Mvngolensprachen
in vielen Dialekten reden. Der größere Theil der Mongolen bekennt sich zum Lamais-
mus u. nur ein kleiner Theil zum Schamanismus. a. Die eigentlichen Mon-
golen. aa. Die Kbalkas. Nach dem unbedeutenden Fluß Khalka-Pira, einem
Zufluß des Buir Sees, benannt. Sie nehmen den nördlichen Theil^der Mongolei
ein. db. Die T sch a char Mongolen [= Grenzmongolcnj. Im S- der Gobi.
Bon den chinesischen Kaisern zu Grenzwächtern des Reichs gemacht, b. Die Oelöt
[= die Abgesonderten! oder Kalmücken im S. Theil der Mongolei, längs der
Nordgrenze der Provinz Kan-su. c. Die 23 u rät eit oder Kirgisen, die fait ganz
unter russischer Hoheit stehen. — 2. Die Chinesen bewohnen den Regierungsbezirk
Tschi-li, als Ackerbauer ». Handelsleute auch in andern Theilen der Mongolei. —
3. Die Sojoten. Im Nw. Theil der Mongolei. Schamanen.
4) Die Nomadenplätze der verschiedenen Aïmaks u. Banner sind genau be-
gränzt n. nur innerhalb der Grenzen dürfen die einzelnen Banner ihre Jurten oder