1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Zweite Abtheilung. Asien.
b. Lin-Kiu-Jnseln. 37 Inseln. Größtejnsel: G roß-Liu-Kiu; 10 M. l.; 2'/, M.
br. Nördlichste Insel: Ki-kai. — 2. Lage. 24'/,° bis 29'/z° N.br. 141° bis 148° O.l.
— 3. Größe. 400 Qm. — 4. Oberfläche. Gebirgig. Großer Vulkan ans der
Schwefclinsel sl un g - h u a n - sch ans. — 5. Klima.'Mittelwärme: -s- 20°. Insel-
klima. Meist schönes Wetter. Schnee und Eis sollen unbekannt sein. — 6. Ein-
wohner: 200,000. Nachkommen von J.ap au er n ».Chinesen. Buddhaisten
ss. p. 65fr flgg.]. — 7. Kultur. Fruchtbar. Wohlaugebaut. Ackerbau sreis; Thee;
Pfeffer; Ingwer; Kaffee; Zuckerrohr; Tabak; edle Früchteft Weinb-au. Vieh-
zucht. Seidenbau. Fischerei. Viel Gewerbe: Seiden-u. Baumwollenwebereien;
Schiffbau u. dgl. Lebhafte Schiffahrt nach China und Japan. Am 11. Juli 1854
ist von der nordamerikanischen Union ein Handelsvertrag über den Besuch des Hafens
Napakiang auf der Südküste von Groß-Liu-Kiu abgeschlossen worden. — 8- Ver-
fassung. Erbmonarchie. Die Könige des Staats senden seit 1165 Tribute nach
Japan ii. seit 1649 nach China. Eigentlich aber sind sie keinem von beiden Reichen
unterworfen. — 9- Orte- King-tsching sschndi. Tschuip Haupt- u. Residenz-
stadt. Auf einem 540' h. Berg in der Nähe der Westküste von Groß-Liu-Kiu.
Napakiang. Seestadt u. Handelsplatz an der Südküste derselben Insel.
§. 172.
Das Königreich Ladalch.
1. Lage. 32'/-° bis 26° N.br. 92'// bis 97° O. L. — 2. Grenzen. Im
O.: Osttübet. Im N.: Ostturkeftan. Jm W.: Baltistan. Jm S.: Gebiet des Sikhs-
fürsten Ghulab Singh. — 3. Größe: 2,400 Qm. — 4. Oberfläche. Hohes Alpen-
u. Plateauland. a. Nordabhang des Himalaya im S.; Scheidegebirge zwischen dem
Gebiet des Ghulab Singh im S. u. Ladakh im N. Schneeberge von über 20,000'.
Beschwerliche Pässe bis 16,000' h. 5. Südabhang des Schneegebirges Küen-liin im
N. Es heißt hier auch Karakorum Padisch ah, nach dem über dasselbe führenden
Gletschcrpaß Karakorum 17,000' h. c. Das Innere ist ein 11,000' bis 12,000' h. Tafel-
land. Sehr wechselvolle Oberfläche. Aufgesetzte, bis 12,000 u. 15,000' h. Plateauketten.
Weite, oft tief eingeschnitteue Thalflächen. — 5. Gewässer, a. Eine Menge fließen-
der Wasser, die durch die Schneeschmelze u. andere Quellen entstehen u. zu den Haupt-
strömen, zum Indus u. zum Schejtlk, gehen. 5. Mehrere Seen. Pang-kung See. —
6- Klima. Sehr kontinental u. trocken. Kurze, heiße Sommer. Lauge, sehr
kalte Winter. Wegen des strengen Klimas sind die Bewohner nur in Wolle und
Pelz gekleidet. Fast ewig klarer, schwarzblauer Himmel. — 7. Einwohner: 160,000?
Tübetaner, mit einer großen Anzahl von Kaschmir-Hindus vermischt. Viel-
männerei spolyaudriesj unter Brüdern. Meist Buddhaisten ss. p. 656 flggz. Zahl-
reiche u. einflußreiche Priesterschaft. Viele Klöster u. Tempel. Der von W. her ein-
gedrungene Islam hat wenig Anhänger. — 8. Kultur. Die Bewohner suchen ihr
armes Land möglichst gut anzubauen; dennoch kärglicher Ackerb au bis 13,500'. Wei-
zen, Gerste und Lucerne geben die Hanpternte. Thee aus China ist die Haupt-
nahrung. Wenig Holzungen von Lebeusbäumen. Birken, Weiden u. dgl. bis über
13,000'. Rhabarber zwischen 12,000 bis 14,000'. Auf dem felsigen, mit spärlichem
Rasen bedeckten Boden weiden d«s Purikschaf, wilde und zahme Ziegen, der
grunzende Büffel mit dem Pferdeschwcif, Pferde, wilde Pferde u. Esel. Alle
diese Thiere besitzen eine große Behendigkeit im Erklettern steiler Felshöhen und sind
unter der H'aarbedeckung des Körpers mit einem feinen und wolligen Vließ versehen;
das des Schafes und der Ziege wird zur Schalweberei in Kaschmir benützt. Reich-
thum an Gold und andern Metallen, an Schwefel und Salz; aber fast kein Berg-
bau. Einige Gewerbe. Wichtiger Durchgangshandel zwischen Kaichmir, Ost-
turkestan, Osttübet und Westturkestan. — 9. Verfassung. Der Radscha skönigl
zahlt Tribut an den Dala'i Lama in Tübet u. an den Sikhsstaat. — 10. Orte.
Leh fleift 11,000' h. Haupt- u. Residenzstadt, 1 St. vom rechten Ufer des Indus.
1,000 Häuser. Mehrere Tempel und Klöster von einfacher Bauart. Einige Gewerbe.
Lebhafter Handel. Hauptmarkt für Schalwolle. Jährlich 3 Messen, welche Kauf-
leute ans Jarkand, Lhassa u. Indien herbeiziehen.