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1. Besonderer Theil - S. 683

1856 - Eßlingen : Weychardt
683 Die Besitzungen der englisch-vstindischen Kompagnie in Vorderindien. bau und Seidenzucht.') — 2. Die uralte Industrie liefert viele Waaren, die sich durch Sckönheit, Feinheit und Farbenpracht auszeichnen, und manche technische Pro- dukte übertreffen europäische Waaren derselben Art. Der Hindu besitzt aber auch eine große Leichtigkeit in Erwerbung mechanischer Fertigkeiten und versteht seine Waaren mit unglaublich einfachen Werkzeugen zu verfertigen. Sehr großen Schaden sollen übrigens die englischen Fabrikate den indischen Gewerben zufügen. 8) — 3. Indiens mannigfaltigste Natur - und Kunstprodukte haben seit dem grauesten Alterthum einen sehr lebhaften Handel erzeugt und einen Weg in die Länder des Orients und Occi- dents gesunden. Dagegen werden hieher wieder die Fabrikate Europas, die Kostbar- keiten Arabiens, die Gewürze des indischen Archipelagus, der Thee Ebinas und das Mnschelwerk der afrikanischen Küste» gebracht.9) — 4. Die geistige Kultur durchlauft nische Kirche: Armenier, ee. Nestorianer: Thomaschristen in Malabar fs. I. p. 238. 239). ') Physische Kultur. — 1. In den Kultnrgegenden gedeihen in zwei- u. drei, fachen jährlichen Ernten neben tropischen, auch europäische Getreide- u. a. Kulturpflanzen: Reis; Indigo; Baumwolle; Opium; Thee; Kaffee; Zuckerrohr; Taback; Flachs; Hanf; viele Gewürzpflanzen, wie Pfeffer, Ingwer u. andere; alle Arten von Südfrüchten; europäische Obstarten n. Trauben in den höheren Gegenden; Ananas; die besten Gemüse re. Ueber die Pflanzcnregionen des Himälaya S. p. 678. — 2. Wo der Negenmusson in seiner vollen Kraft auftritt, da decken die herr- lichsten Hochwaldungen den Boden, so im Himälaya, im mittlern u. untern Stufen- land des Ganges, in den Westgbats u. auf Ceylon. Das Laub der Bäume ist lor-, beer- u. pergamentartig, die Blätter gleichsam gefirnißt n. sehr trocken. Tik-, Pack-, Sappan-, Eisen-, Satin-, Nosenholz-, Mango-, Firniß-, wilde Muskatnuß-, Bana- nen-, indische Feigen-, Tamarinden-, Lorbeerbäume, viele Bambusarten, Kokos-, Areka-, Palmyra-, Fächer-, Schirm-, Zwerg-, Dattelpalmen re. — 3. Hausthiere. Rind; Büffel; Pferd; Kameel; Elephant; Ziege; Schaf; wenig Schweine. Wenig Federvieh. In einem Lande, wo Pflanzenspeisen die Hauptnahrung sind, das Tödten der Thiere für eine Sünde gilt, weil ihre Leiber nach dem Wahn der Seelenwandc- rung die Vorfahren selbst beherbergen können; wo Thierhospitäler von den halbgötllich verehrten Kühen u. Ochsen hinab bis zum Wurmfraß, dem man deshalb Getreide ausschüttet, im Gebrauch sind, kann kein Viehstand voll Bedeutung sein. — 4. Blü- hende Seidenzucht, besonders in Bengalen. — 5. Ueberaus großer Reichthum an wilden Thieren. Sanga- schank-) u. Perlfischerci im Golf von Manaar; Kauris, theils zum Schmucke, theils als Münze dienend. Holoihurien. Sehr gefähr- liche Blutegel in Bengalen. Zahllose Insekten, besonders prachtvolle Käfer u. Schmet- terlinge; Gallinsekten. Sehr ergiebige Fischerei ans Meer- u. Flußfische. Wichti- ger S chi l dkrö te n sang. 43 Schlangenarten, darunter 7 giftige. Viele u. große E id ech I enart e n: Leistenkrokodil und Gavial. Ueberaus große Menge von Vögeln: Faianen; Papageien; Pfauen; indianische Schwalben mit eßbaren Nestern; Truthühner, Perlhühner u. Haushuhn; wenig Singvögel. Viele Jagdthiere: Affen, Elennthiere, Hirsche, Moschusthiere, Antilopen, Steinböcke, Büffel, Ele- phanten, Nashörner, Bären, Hyänen, Löwen, Tiger re. — 6. Bergbau. Wenig ®db u. Silber, viel Eisen, weniger Kupfer, Blei, Zinn. Viel Edelsteine, besonders Diamanten in Golkonda, Bundelknnd n.a. Gegenden Dekans, Karneole, Smaragde, Hyacinthen, re.; Borax. Schwefel; Steinkohlen. Bai- u. Steinsalz; Salpeter; Alaun. 8) Technische Kultur. Der Hindu besitzt große Leichtigkeit in Erwerbung mechanijeher Fertigkeiten; daher die Vortrefflichkeit so vieler Gegenstände der Industrie, die man mit unglaublich einfachen Werkzeugen verfertigt. Wollenzcngc; Baumwollen- zeuge s124 verschiedene Arten, bekannt unter dem Namen Jndiennes); seidene Stoffe; Schals; Teppiche; Färberei; Lederwaaren; Waffen u. a. Metallwaaren; Eisenwerke auf Evromandel und Malabar, von wo das beste Eisen zur Stahlfabrikativu nach England geliefert wird; Gold - und Silberbrokate; Sckmucksachen; Zuckersiedereien; Arakbrennereien; Diamantschleifereicn; Rosenöl re. °) Handel. — 1. Der innere Handel wird hauptsächlich durch die Banianen Indische Kaufleute) ausgeübt. Viele von ihnen sind auch an den Seeplätzen des persischen Meerbusens, in Abuschär, Bender-Abassi, Maskat re. ansässig n. vermitteln den Handel Persiens und Arabiens mit Vorderindien. Den Karawanenhandcl mit Kabul, Persien, Turkestan u. den andern nördl. Nachbarländern treiben meist die Parsen u. Armenier'. — 2. Einen sehr bedeutenden Seehandel unterhalten Engländer, Franzosen u. Portu-
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