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1. Besonderer Theil - S. 722

1856 - Eßlingen : Weychardt
722 Zweite Abtheilung. Asien. 5. Khanat van Herat. Grenzen: im O. Kandahar; im N. Gebiet der Aimak u. Hasareh; im W. Persien; im S. Seistau. Größe: 1,400 Qm. Oberfläche: hohes Gebirgsland im N., ein Theil des Nordrandes von Iran; Hochebene im S. Flüsse: Heri; Harnt; Farrah; Kasch. Einwohner: Iv- Mill. Der Chan ist seit 1852 ein Vasall von Persien. Herat [Alexandria Ariäna]. 2,000' h. 85 M. von Kabul; 40 M. von Meschhed. Haupt- u. Residenzstadt in dem von hohen Bergen umgebenen Thale des Heri. 100,000 E. sandere: 45,000 E.ch Citadelle. Schloß mit schönen Gärten. Obst- u. Seidenbau. Viel Gewerbfleiß. Berühmte Säbel s„Khorasaner Klingen']. Ausgezeichnetes Rosenwasscr. Lebhafter Handel mit Indien, Westturkestan u. Persien. Die alte Königsstadt der Arier u. Sitz der Künste u. Wissenschaften. Ihre Herrlichkeit ging hauptsächlich durch die Zerstörung unter Dschin- giskhan zu Grunde 1220. Die Stadt hob sich wieder unter Hussein, einem Nach- kömmling Timurs, seit 1467, an dessen Hofe der Geschichtschreiber Mirchond u. andere Gelehrte lebten. Farrah [Phra], Stadt am Farrah. 50,000 E. Fabriken. Handel. 6. Bergland der Hasareh und Aimak [Ghur oder Ghuristan — Berg- land. Paropamisus]. Grenzen: im O. Kabulistan, Chanat Kundus, Chanat Bu- chara; im N. Chanat Chiwa; im W. Persien; im S. Herat und Kandahar. Eine große Berg gruppe im Nordrande von Afghanistan, vom Murgh-ab u. Heri- rud bewässert. — a. Das Land der Aimak oder Eimak s— Hördes im W. ist minder hoch u. kalt, doch immer klippig bis Herat; da schützen viele Bergfesten aus steilen Felsen vor fremder Gewalt. Gegen Nw. sind die Berggehänge sanfter, weil dort Khorasan höher liegt. Reich bewässerte Thäler, darunter das des Murgh-ab. Im S. sind weite Grasungen u. Quellen; im W. Kulturthäler, wo Weizen, Gerste, Hirse, Mandeln gebaut werden. Die Aimak sind tatarisch-mongolischer Abkunft, Sunniten, reden einen persischen Dialekt, leben in Lagern, haben beständige Zwiste unter sich, so,wie mit den Hasareh, welche ihre tödtlich gehaßten Stammverwandte sind. Ihre Chane leben in prunkvollen Hoflagern, u. sind, wenn sic sich schon den Herrschern von Kabul oder Herat unterwürfig bezeigen, doch unabhängige Gebieter in ihrem Bergrevier. — b. Das Land der Hasareh [— Abtheilung von Kriegern] im O. ist rauher, öder, kälter; im Winter fällt tiefer Schnee. Selten reift das Korn, daher leben die Hasareh [350,000] vorzüglich von ihren Pferde-, Rinder- u. Schafheer- den. Sie sind gleichfalls tatarisch-mongolischer Abkunft, aber Schiiten, reden einen persischen Dialekt, haben die wichtigsten Stutereien u. sind die größten Roßhändler in Khorasan u. ans den Märkten von Herat. Sie wohnen in Dörfern u. theilen sich in viele Stämme, deren jeder seinen despotisch gebietenden Sultan hat. In beständigen Fehden unter einander, sind sie doch stets gegen die Aimak u. andere Nachbarvölker gerüstet u. stehen insgesammt wider ihre Oberherren von Kabul, sobald Tribut einge- fordert wird. §. 200. Kekudschistan. ') 1, Lage. 25° bis 30° N. Br. 75'/,° bis 86'/,° O. L. — _ 2. Grenze». Im O.: indobritisches Reich. Im N.: Afghanistan. Im W: Persien. 2"> S.: indopersisches Meer. - 3. Größe. 7,800 Qm. - 4. Oberfläche. So. Theil des Hochlandes von Iran. a. Südliche Hälfte des Ost ran des von Iran oder das Hala-Gebirge sarbitius Lions], das im S. mit dem Kap Murawi endet. An seinem Oftfuße liegt die Tiefebene der Provinz Gandawa. b. Oestliche Hälfte des Südrandes von Iran. Ein von dem flachen, sandigen Küstenstriche gegen N. terrassenartig aufsteigendes Bergland, dessen steile Bergketten von O. nach W. ziehen, o. Die Hochebene ist von kltppigen und kahlen Hügeln und Bergketten durchzogen. Ein großer Theil derselben bildet die 65 M. lange und 40 M. breite Sandwüste von Beludschistan. Hier wehen oft glühend heiße Winde, welche mächtige Sand- ') Der Name Beludschistan besteht erst, seitdem der persische Schah Nadir 1739 einen der Hordenfürsten der Beludschen, Nusstr Khan, unter dem Titel Beg- lerbeg als Haupt des Landes und als Vasall bestätigte.
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