1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Die asiatische Türkei. Eintheilung u. bedeutendste Wohnorte. 761
Sümpfen umgeben. Prachtvolle Ruinen von Baalbeck [Baalath. Beth-Semes. Heliopö-
lis. Diese Namen bedeuten Sonnensta dt]. Im Hochthale Bekla 3,500' h. Besonders
prachtvoll find die Ruinen eines Sonnentempcls, der 800' l. und 400' br. war, und
einiger anderer Tempel. Von dem Mongolen Hulagu Khan zerstört 1260. Höms
semesa]. St. unweit des Orontes. 25,000 E. Biel Industrie. Ruinen eines
prächtigen Sonnentempels, an dem der hier geborne römische Kaiser Heliogabalns
sf 222 n. Chr.] ursprünglich Sonnenpriester war. Sieg des Kaisers Aurelian über
die Kaiserin Zenobia 273 n. Chr. Hamah [Hamath. Epiphanlaj. St. am Oron-
tes. 50,000 C. Bebaut. Handelsstadt und Karawanenstation. Westlich davon die
Stadt Masiyad mit einer Burg, welche von 1228 bis 1271 die Residenz von den
Fürsten der Ismaelier sassassinen der Kreuzfahrers! war, jenes Meuchlerordens,
der von der Sekte Hassans, des Alten vom Berge auf der Feste Alamut, abstammt
ss. p. 728]. Die Stadt ist noch jetzt der Hauplsitz der geringen Ueberreste der Is-
maeller. Die 200,000 Nasarier sansairieh] bewohnen das Gebirgsland zwischen
Libanon und Orontes. Sie sind, wie die Ismaelier, aus dem Islam hervorgangen;
beide aber hassen sich auf's tödtlichste. Die Rasarier find sauft und sehr arbeitsam,
glauben die Gottheit Ali's und die Seelenwanderung und haben viele Geheimlehren.
Äntakijeh [Antiochia Epidaphnes]. St. am Orontes, 1 M. vom Meere. 18,000 E.
Seidenbau. Sasfiangerberei. 7 warme Quellen. Von Seleucus Nikator zu Ehren sei-
nes Vaters Anliochus erbaut 301 v. Chr. Prachtvolle Hauptstadt des seleu-
cidisch-syrischen Reiches mit über 200,000 E. von 301 bis 64 v. Chr. Ihre
Trümmer liegen innerhalb einer Mauer von fast 5 M. im Umfange. Sieg des
dem Antilibanon im O., 3 bis 4 Tagreisen lang, im S. 2, im N. bis 4 Stunden
breit. Eine grüne, im Winter oft mit Schnee bedeckte Aue. Der südlichen Senkung
des Thales folgt der Nähr el-Litany, der nördlichen der Nähr el-Ahsy. — d. Oest-
liche Gebirgszone. aa. Der Antilibanon [= Gegenlibanon. Antilibanus. Dsehe-
bei el - Wast. Dschebel es-Schart]. Von 33'/,° bis 34'/,° N. Br. Richtung
von S. nach No. Fast genau parallel laufend mit dem Libanon. Steiler West ab fall
zumbekaa. Stufeiiarliger Ostabsall zu den Hochflächen Syriens. Dschebel esch-
Scheikh 9,000' jl>. p. 752]. Steile und beschwerliche Reitwege über das Ge-
birge. Gestein wie im Libanon, mit dem Unterschied, daß die Kreide und der
Kreibemergel eine sehr große Verbreitung zeigen,' der Kohlensandstein aber fast ganz
verschwindet. Häufige Erdbeben. — bb. Die Hochflächen des östlichen Syriens.
Sie hängen im S. mir den Hochflächen Haurans und mit der Hochfläche der syrisch-
arabischen Wüste zusammen,, von welch' letzterer sie durch eine Linie vom Dschebel
Hauran über Tadmor nach el-Deir am Euphrat geschieden werden. Im O. scheidet
sie der Euphrat von den Hochflächen Mesopotamiens. Im N. erhebt sich das wilde
Gebirgsland des Taurus zwischen Euphrat und Dschehan. Im W. reicheu sie bis zum
Amanus, dem Thäte des Nähr el-Ahsy und bis zum Antilibanon. Die hügeligen und
trockenen Hochflächen des östlichen Syriens liegen bei Damaskus 2,180', bei Aleppo
1,185' hoch und senken sich etwas gegen das tief eingeschnitteue Euphratthal. Sie
bestehen vorherrschend aus Kreide und tertiären Gesteinen, sind znm Anbau sehr
wohl geeignet, aber wegen Mangels an Bewässerung verödet. Wo aber der Boden
durch Flüsse oder Kunst bewässert wird, finden sich außerordentlich fruchtbare Land-
striche. — e. Das nördliche Syrien llomazene] ist ein hohes, rauhes Gebirgsland
zwischen Euphrat und Dschehun, das von einem Theil des Taurus gebildet wird. —
6. Gewässer. — a. Mitt elmeer. aa. Der Nähr s— Fluß] el-Litany snahr
el-Kasimiyeh. Eevntes]. 4,000' h. Quelle am Oftabhange des Libanon. Durch-
bruch durch den südlichen Libanon, bb. N a h r cl-Kebir großer Fluß. Eleu-
therus]. Vom Ostabhauge des Libanon, cc. Nähr el-Ahsy f— der stürmische Fluß.
Orontes]. Aus einer Kluft am Ostabhauge des Libanon. Er durchfließt den Kad e s-
L-ce ssee von Höms] und verläßt feine nördliche Richtung, um sich in seinem Untcr-
lause gegen W. zum Mittelmeere zu wenden. Er nimmt rechts den Kara-su slap-
padox] aus, der denak-Denis ssee von Antiochien] durchfließt. — b. Persischer
Meerbusen. Der Mittellauf des Euphrat bildet die Grenze zwischen Syrien
und Mesopotamien. Mehrere Zuflüsse, darunter der Nähr Sadschur. — c. Kon-
tinentale Gewässer, aa. Der Bahr el-Merdsch f— See der Wiesen], im
O. von Damaskus, nimmt mehrere Flüsse vom Ostabhauge des Antilibanon auf,
wre den Barada sobr^sorrboas], und vom Dschebel Hauran, wie den Wady el-
t > w a. bb. Nähr Kuweit [Cbalus]. cc. Der Sabcha-See.