1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Zweite Abtheilung. Asien,
rühmte Gerbereien. Viele-prachtvolle Ruinen von Myra [Myri], von Xanthus u. a.
Städten. — 6. diaria Melassa [Mylassa]. St. am Sari-Tschai. Baumwollen- und
Tabaksbau. Handel mit Wachs und Honig. Güselhissar [^.idin. Tralles], St.
am Geb. Mcfiogis und am Tschakyrly-Su fludon]. 40,000 E- Baumwollenban.
Teppich-, Baumwollen-, Seidenweberei, Gerberei. Lebhafter Handel. — 7. Doris.
Mermeridscheh. St. an der Bai gl. N., in der die österreichisch-britische Flotte,
welche im Herbst 1840 die syrischen Küsteuplätzc erobert hatte, überwinterte. Dabei
prachtvolle Ruinen von Physeus. Ruinen von Cnidus am Vorgebirge Triopium
skap Krio], ans der Westspitzc der Halbinsel, welche den Golf von Syme [Shonus
Sinnst von dem Golf von Kos und Dschowa [Cerainicus Sinusj scheidet. Seesieg
des Konon über den Pisander 394 v. Chr. Blldrun [Halioamassus. Petionion].
St. am Golf von Dschowa. 10,000 E- Citadelle. Hafen. Handel. Vaterstadt
der griechischen Geschichtschreiber Herodötus geb. 484 v.chr., und Dionysius um
30 v. Chr. — 8. Lydia Ala-Schehr [Philadelphia]. St. am Ostfuße des Tmo-
lus und am Flüßchen Cogamus. 9,000 E. Ruinen. Weitläufige Ruinen von Sar-
des beim Dorfe Sari, am Nordsuß des Tmolus und zu beiden Seiten des Pactölus.
Ehemalige prächtige Hauptstadt der lydischen Könige. Manissa [ölagnesia ad
Sipylurn]. St. am Nordsnße des Sipylns smanissa Dagh], in der Nähe des Gedis-
Tschai. 40,000 E. Kastell. Viele Moscheen. Safranbau. Tulpenzucht. Baumwol-
lenweberei. Ruinen. Sieg des L. Scipio über den-syrischen König Antiochus 190
v. Chr. Ak-Hissar [Tiratira]. St. in der hyrcanischeu Ebene am Lycus. 8,000 E.
Seiden - und Baumwollenhandel. Ehemals berühmte Purpursärbereien. Bedeutende
Ruinen. — 9. «Ionia. Die jetzt in einem Sumpf begrabenen Ruinen von Milötus,
beim Dorfe Palatscha. Ehemals die wichtigste Stadt unter den jonischen Städten
und die Mutter- einer Menge von Pflanzstädten mit 4 Häfen. Die griechischen Welt-
weisen Thales geb. 648 v. Chr., und Anaximander geb. 610 v. Chr. Ruinen vou
Priöne bei Samsun. In der Nähe das Vorgebirge Mycäle fkap St. Maria],
Samos gegenüber. See si eg der Griechen über die Perser 25. Sept. 479 v. Chr.
Am Nor'dabhange des Gebirges Mycäle, beim heutigen Tschangli, lag das Panisnion,
wo die großen Bundesversammlungen der Ionier gehalten wurden. Kusch-Adassi oder
Scalanowa [Neapölis], St. am Busen gl. N. 20,000 E. Zeugfabr. Handel mit
Wein, Rosinen und Getreide. Ruinen von Ephesus beim Dorfe Ajasaluk, am Ab-
hange des Coressus und des Prion und am Flusse Caystrns. Ehemals eine der
größten Städte Asiens mit dem Hafen Pauormns an der Mündung des Cayster.
Unter den christlichen Kaisern Hauptstadt der ganzen Provinz Asia. Berühmter Dianen-
tempel, durch Herosträt 356 v.' Chr. verbraunt, wieder aufgebaut, durch Konstantin
den Gr. auf immer zerstört. Ruinen von Kolophon. Von dieser Stadt hat das Ko-
lophonium seinen Namen. Tschesme. St. ans einer Halbinsel, Chios gegenüber.
Kastell. Hafen. Verbrennung der türkischen Flotte durch die Russen 1770. Smyrna
[Smyrna. J smi r]. 38° 25' 38" N. Br. und 44° 48' 6" O. L. Prachtvoll ge-
legene, aber schlecht gebaute Stadt am Nordabhange des Kifil Dagh [Pagus] und
am Busen von Smyrna [Hermaeus Sinus]. Wenige Ruinen. 130,000 E. Die
Türken [70,000], von denen die Christen oft blutige'verfolgungen zu leiden haben,
bewohnen de» ober» Theil der Stadt; an diesen schlicht sich das Judenquarticr [10,000]
an; die Armenier [7,000] haben das östliche Viertel innc; die Franken [4,000], welche
ihre Landhäuser meist in dem nahen, großen und schönen Dorfe Bnrnabad haben,
wohnen in der Ebene am Gestade; zwischen den beiden letztern wohnen die Griechen
[24,000]. In der Mitte der Stadt ist das befestigte Schloß St. Peter. 60 Mo-
scheen und Bethäuser; viele türkische Klöster; 5 griechische Kirchen und Kapellen; 20
griechische Klöster; 2 katholische Kirchen; 1 armenische, 1 protestantische und 1 angli-
kanische Kirche; 7 Synagogen. Jede Nation hat ihre öffentl. Hospitäler. Europäisch
eingerichtete Kaffeehäuser. Viele Bäder, Bazars und Karavauserais. Fabrikation von
Teppichen, wollenen, baumwollenen und seidenen Stoffen, von Saffian. Sitz der Cou-
suln von vielen europäischen Staaten. Der Hafen Burla ist eine Station für europ.
Kriegsschiffe. Wichtigste Handelsstadt der asiatischen Türkei. Dampfschiffahrtsverbiudung
mit den Häfen des mittelländischen und schwarzen Meeres. Der Handel, der sich meist
in den Händen der Griechen, Armenier und Juden befindet, wird theils durch Kara-
vauen ins Innere des vsmanischen Asiens, theils zur See nach Europa betrieben.
Smyrna ist auch der Stapelplatz für europäische Waaren. Der Werth der jährlichen
Ausfuhr au Fabrikaten, Kämet- und Baumwollengarn, Wachs, Galläpfeln, Apotheker-
waarcift Südfrüchten ». dgl. beträgt über 125 Mill. türkische Piaster; die jährliche
Einfuhr o. 90 Mill. Piaster. Die Stadt leidet viel von Erdbeben und Feuersbrün-