1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Die Staaten von Südafrika. Binnenland.
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Ameisenbär; Schuppenthier. Viele Nagethiere, besonders Springhasen. Sehr viel
Hyänen, Hunde, Katzen, Leoparden; Panther u. dgl. Viel Affen, darunter Paviane.
2. Transvaalsche Republik. Seit 1836, besonders aber seit 1840
haben nach und nach in Folge der fast zur Manie gewordenen Auswanderung der
Kapbevölkerung holländischer Abkunft über 30,000 Individuen das Kapland verlaffen
und unter Pretorius eine transvaalische Republik gegründet, die vom Kapgouver-
nement anerkannt worden ist. Die ausgewanderten Boers sbnhrs — Bauern]
verbreiten sich in den Hochebenen vom Vaalfluß an über den Limpopo hinaus bis sehr
weit nach Norden. In diesen Gegenden, in denen neben ihnen einzelne Betschuanen-
stämme wohnen, ziehen sie meist in einzelnen Familien oder in kleinen Haufen noma-
disirend umher. Einzelne Haufen haben bereits auch einzelne feste Ortschaften ge-
gründet, wie Magaliesberg im Caschan, Potschesstroom am Mooiefluß, Leidenburg,
Orichstadt, Zout-Paus-Berg u. a.
3. Land der Hottentotten ss. p. 799]. 1. Die freien Griqua. Auf den
Hochebenen zwischen Nu- und Ky-Garip. Durch protestantische Missionen christiani-
sirt. Ackerbauer und nomadische Viehzüchter. Mehrere kleine Staaten. Griguatown
sklaarwaterj. Hauptstadt eines kleinen, seit 1812 gebildeten Staates mit europäi-
schen Einrichtungen, an einem Zuflusse des Garip, am Fuße der Asbestberge. 3,000-E.
1 Kirche. Schulen. Andere kleine Staaten mit den Orten Phillifwlis, Bloemsün-
teyn, Platteberg, welche Kirchen haben. — 2. Land der Korana s20,000 E.f. Auf
den Hochebenen zwischen 20° bis 25° O. L. und im N. des 30° S. Br., die von
dem Garip und seinen Quellflüssen bewässert sind. Kräftig und schön gewachsen;
träge; höchst räuberische und grausame nomadisirende Viehzüchter. Missionsstationen
der Wesleyaner: Thaba Unschu, regelmäßig gebaute Stadt am Berge gl. N.
10,000 E.; Thaba Bussiu. Stationen der Berliner Missionsgesellschaft: Bethanien
am Niet Rivier 400 E.; Pniel; Hebron und Saron am Key Garip. — 3. Land
Kalahari. Von einem armen und verkümmerten Volke bewohnt, das sich vorzugs-
weise von der Jagd erhält, aber viel kostbares Pelzwerk in den Handel bringt. —
4. Land der Großnamaquas. Zwischen dem Garip im S., dem Nosop im O., dem
Swakop im N. und dem atlantischen Ocean im W. Außerordentlich menschenleer.
Hoch und wohl gebildet; friedlich und freundlich. Jäger und Viehzüchter. Zauberer.
Eine Menge kleiner Stämme unter erblichen Häuptlingen. Protestantische Missions-
stationen. Nisbettbath. Wesleyanische Missionsstation. 600 E. Warme Quelle.
Bethanien. Rheinische Missionsstation am Koanguip u. a.
4. Land der Betschuanern Alle Betschnanen sind - unter sich in Haut-
farbe, Körperbau, Sitten und Gebräuchen fast völlig übereinstimmend und den Kaffern
so sehr verwandt, daß der gemeinsame Ursprung beider Völker unzweifelhaft ist. Die
Hautfarbe ist ein reines Braun, das Haar kurz, krauswollig und schwarz, das Gesicht
breit, die Nase flach, die Lippen sind groß und aufgeworfen, der Wuchs ist hoch und
ebenmäßig. Die Betschuanen haben einen milden und harmlosen Charakter, daher sie in
den Kriegen ihren auswärtigen Feinden, besonders den Buschmännern und Zulu, beständig
unterlagen, besitzen viel Liebe zur Unabhängigkeit und ein würdiges Auftreten, verbunden
mit Fleiß und bei einigen Stämmen sogar mit einer sehr ausgebreiteten Industrie. Ihre
Sprache ist außerordentlich weich und wohlklingend, indem fast jedes Wort mit einem
Vokal endigt. Sie sind Heiden, welche nicht ganz ohne einen Begriff der Gottheit
sind, aber ohne Tempel, Idole, geheiligte Gegenstände und Priester; dagegen glauben
sie an eine übernatürliche Wirksamkeit der Regenmacher. Beschneidung ist allgemein.
Protestantische Missionare wirken mit Glück unter ihnen und führen Ackerbau und
christliche Bildung bei ihnen ein. Sie leben zum Theil in großen Ortschaften von 15,000
bis 20,000 Seelen, kultiviren den Acker, wo es der Boden gestattet, doch ist die Rind-
viehzucht die Hauptbeschäftigung. Viele Stämme unter erblichen Oberhäuptern, die
durch eine mächtige Aristokratie beschränkt sind. — 1. Die Bassuto ans den Hochebenen
zwischen dem Gebirge Quathlamba und dem Caledon.- Viele protestantische Missions-
stationen. Moria, Bethulia 4,000 E. und Berseba, Stationen der französisch-evan-
gelischen Missionare. — 2. Die Batlapi. Auf den wasserarmen Hochebenen zwischen
dem Hartfluß und Molopo. Meist Nomaden. Feste Ansiedlungen au wenigen Orten mit
beständigen Quellen. Mamusa. Große Hauptstadt tu hoher und kalter Lage. Alt-
Llthlku. Einst Hauptstadt mit 4,000 E.; jetzt kleines Dorf. Neu-Lithlku sknru-
m a n]. Wichtiger Missiousplatz am Fluße gl. N. 3,000 E. Motito. Französische Mis-
sionsstation. 1,000 E. — 3. Die Barolong, die Bawankitsi, in deren Gebiet die
Attische Missionsstation Kolobkng liegt, die Bakwain mit der britischen Missionsstation
Tschonuani sbakwain], die Bahurutzi u. die Bamanguato. Diese Betschuanenstämme