1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Dritte Abth eilung. Afrika.
bewohnten die reizenden Gebirgslandschaften am obern Limpopo und seinen Zuflüssen,
trieben Ackerbau, Viehzucht und mancherlei Industrie, besonders die Kupfer- und Eisen-
fabrikation , und hatten große Städte und Orte. Durch einen großen Haufen von
Zulnkafsern hmatobslss, die sich nach dein Biunenlande wandten, wurden diese Be-
tschuancnvölker nach einem grausamen Kriege theils vernichtet, theils zersprengt, und
ihre großen Städte meist zerstört. Die Znln gründeten hier seit 1840 unter ihrem
Oberhaupt Moselekatz ein despotisch-monarchisches Reich, dessen Ausdehnung
jedoch durch die ausgewanderten holländischen Bauern wieder beschränkt worden ist.—
4. Die Batletli. Im So. des Ngami Sees. Holz - und Eisenfabrikation. —
5. Die Bayaye sbakoba — Sklaven^. Im N. des Ngami Sees und am Unterlauf
des Teoge. Ackerbau. Jagd. Fischfang.
3. Länder der nördlichen Völker des südafrikanischen Volks-
und Sprachstammes. Sie haben mit den Betschuanen einen verwandten Charak-
ter und sehr übereinstimmende Sprachen. — 1. Die Matsanyana. Im N. der
Bayaye am Teoge. — 2. Die Bawicko. Am obern Teoge. Ackerbau. Großer Handel
mit dpn umliegenden Völkern. Libebe. Große Haupt- und Handelsstadt am Teoge.—
3. Reich Makololo. Vom Liambey und Tschobe bewässert. Sekeletu. Hauptstadt am
Tschobe. Sescheke. St. am Liambey. — 4. Reich Barotse. Große, den alljährlichen
Ueberschwcmmungen des Liambey ausgesetzte, 20 M. breite Thallandschaft. Anbau von
Palmen, Zuckerrohr, Bananen re'. Zahlreiche Viehherden auf den prächtigen Weiden.
Viele kleine Städte und Dörfer. Nariele. Hauptstadt am Liambey. 1,000 E.
In der Nähe Katongo, die fernste portugiesische Handelsstation im Innern Süd-
afrikas. Durch dieses Land ziehen arabische Handelsleute, Unterthanen des Imams
von Maskat, vom östlichen Zanzibar aus quer durch den Kontinent nach dem west-
lichen Bengnela. — 5. Reich Mvropüa. Eine der mächtigsten Monarchien des Innern
Afrikas, die von dem Lnlna und seinen Zuflüssen bewässert, von den Milüa bewohnt und
von einem Herrscher mit dem Titel Mn ata ja Nvo regiert wird. Der Handel mit
Fischen, Kupfer aus den Kupferbergwerken des Gebirges Jmpunc, mit Salz ans dem
1tagreisen breiten Salzsee Quigila und mit Sklaven nach Angola bildet die Hanpt-
einkünfte des Herrschers. Musumba smoropüap Hauptstadt am Luiza. — 6. Reich
des Cazembe. Zwischen dein Reiche Moropüa und dem Njassi-Sec. Große, mächtige
und wohlgeordnete Monarchie mit gut bewaffnetem und eingeübtem Heere. Großer
Handel mit Sklaven, Elfenbein, grünen Steinen und Kupfer nach den portugiesischen
Besitzungen am Zambese durch Vermittlung der gewerbsfleißigen und tributpflichtigen
M'b iza. Lucenda. Große Hauptstadt und Residenz des Cazembe am Zambesi. Zan-
ganika. Bedeutende Handelsstadt am Njassi-See. — 7. Land Der Mucaranga
jmonomoezij. Ausgedehnte, vom obern Luftdschi bewässerte Hochebenen im No.
vom Njassi-See, die sehr reich an Vieh, besonders an schönen Eseln und an Eisenerzen
sind. Die Mucaranga sind fleißige Eisenarbeiter und rüstige Handelsleute. — 8. Land
Uniamesi. 0° bis 6° S. Br. 45°'bis 49° O. L. Fast in der Mitte der großen Hochebene
von Südafrika mit dem großen Süßwassersee Uniamesi. Im N. des Landes soll der Strom
Udschambarra fließen, der bis zu seiner noch unbekannten Mündung in den atlantischen
Ocean schiffbar sein soll. Die Bewohner treiben großen Handel nach allen Richtun-
gen, besonders großen Karawanenhandel an die Ostküste. — 9. Land Kiloma oder
Kiroma sdschaggaj. Schönes Bergland mit 6,000' h. Bergen und dem Kiliman-
dscharo zwischen 3° bis 5° S. Br. Tropische Vegetation in den Thälern; ewige Schnee-
und Eisdecke in den höchsten Gebirgen. Die nur in zerstreuten Höfen wohnenden Bewoh-
ner, die Wakilomas, stehen unter einem despotischen Herrscher, Mangi genannt. —
10. Land Ukamüüni. Zwischen 0°. bis 4° S. Br. 52° bis 55° O. L. Theils Hochebenen
bis 3,000' h., theils Gebirge, wie das Gebirge Mudomoni u. der gigantische Kenia, zwi-
schen dem Ädi u. Dana. Die Wakamba sind ein sehr merkwürdiges Volk. Sie haben
eine republikanische Verfassung, gewinnen und verarbeiten das beste Eisen der Welt, und
sind durch ihren ausgebreiteten Handel sehr wohlhabend geworden. Kitui ist der Hauptort.
§. 228. -
Der Nordrand *).
i. Grnndmacht. — 1. Lage. 5° bis 16° Nr. Br. 22° bis 53° O. L. -
2. Grenzen. Im O-: Abessinien; Nubien. Im N. die Sahara. Im W.: der Ni-
0 Der Nordrand des Hochlandes von Südafrika ist die größere, östliche Hälfte