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1. Besonderer Theil - S. 815

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten von Südafrika. Nordrand. — 10. Religion. Heiden. Muhamedaner. Einige Inden in Dsr-Fur. Keine Christen. °) ^ t m , . , , 2, Kultur. — 1. Der Ackerbau wird meist von de» Weiber» betriebe». Er ist wegen des fruchtbaren Bodens und der sorgfältigen Bebauung sehr ergiebig und liefert nicht allein für die Einheimischen, sondern auch für einen großen Theil der Bewohner in den angrenzenden Wüsten die nöthigen Lebensmittel. Die sehr aus- gedehnte und gut betriebene Viehzucht beschäftigt sich mit dem Rind, Pferd, Kameel, Esel, Schaf und auch mit der Ziege. Bedeutende Fischerei in de» Süßwasterseen und in den Flüssen. Sehr ergiebige Jagd. Einiger Bergbau in manchen Gegen- den. — 2. Die Gewerbe sind nicht ohne Bedeutung und liefern außer dem eigenen Bedarf manches werthvolle Produkt in den Handel. Am ausgedehntesten ist die Ver- arbeitung der Baumwolle und die Färbung der Baumwollenzeuge durch Indigo, Ar- beiten, die in allen Haushaltungen durch die Weiber versehen werden. 10) — 3. Sehr ausgedehnter Binnen- und Außenhandel nach allen Richtungen, besonders nach dem Norden, indem Nigritien eine Reihe werthvoller und für die Ausfuhr geeigneter Pro- dukte besitzt, anderer aber, woran die Nachbarn Ueberfluß haben, namentlich des Salzes, sehr dringend bedarf. ") — 4. Von einer geistigen Bildung kann kaum die vortreffliche Viehzüchter in den verschiedenen Staaten der eingebornen Häuptlinge. Der Druck, dem sie in manchen gleichen ausgesetzt waren, reizte sie im Ansauge dieses Jahr- hunderts zur Empörung. Es gelang ihnen unter der Leitung geschickter und ehrgeiziger Führer, durch persönliche Tapferkeit ». durch ihre großen Reiterschaaren 2 großen'reiche zu gründen, nänilich das Reich Sokoto im Lande Haussa unter dem Sultan Dandofio und das Reich Rabbah in Nufi unter dem Sultan Mellam Deuda. Gegenwärtig sind diese Reiche in viele kleinere aufgelöst. — 4. Die Araber. Ueberall eingewandert. Sie leben theils in den Städten als Handelsleute und als Priester oder ziehen in den ebenen Gegenden als Nomaden herum. Ihre ursprüngliche Nationalität und Sprache haben sie beibehalten. — 5. Die Tuarik. Aus der Sahara in verschiede- nen Gebieten des Westens eingewandert. Theils Nomaden und Räuber, theils seß- hafte Landbauer und Handelsleute. 9) Religion. — 1. Ursprünglich waren alle Negervölker Heiden. Jetzt sind es nur noch die Galla, die Neger am weißen Nil, die Dtuka, Schillukh, Nuba, Fer- titer, ein Theil der Fellau, die Musgoer und die unbekannten Völker in der Nähe des Aequatvrs. Manche Hcidenvölker haben keine Fetische und keine Priester, sondern verehren den Mond, Adansonien oder andere Bäume u. dgl. — 2. Der Muhame- danismus ist bei den Arabern und den Tuarik, bei den meisten Fellan und bei den Negervölkern in Dar-Für, Wadñy, Bügirmi, Bornü und in den kleinern davon ab- hängigen Ländern verbreitet. Die Muhamedaner sind der civilisirteste und gebildetste Theil der Bevölkerung und auch dadurch ausgezeichnet, daß sie meist wohl bekleidet sind, während die Heiden nur wenig bekleidet oder ganz nackt gehen. 10j Technische Kultur. — 1. Wichtigste Fabrikate. Schöne Baumwollen- zeuge, die aus dünnen, nur 3 bis 4 Zoll breiten blauen und weißen Streifen, die hernach sehr künstlich zusammengenäht werden, bestehen. Feine Leinenzeuge. Schöne buntfarbige Seidenstoffe in Bornü, wozu die rohe Seide durch Karawanen eingesührt wird. Grobe, scharlachrothe Kleider, Boruükleider genannt. Felle. Farbe». Indigo- färbereien. Messer, Schilde, Schwerter und andere Waffen und Eiseuwaaren. Kupferwaaren. Verschiedene Arbeiten aus Gold, wie Golddrath und goldene Ringe. Mancherlei Lederwaaren, wie lederne Flaschen, Sandalen, Börsen, Schläuche aus Ziegenfelle,r rc. Geschnittene Holzwaaren, namentlich hölzerne Mörser, Gcfässe, Löffel. Töpserwaaren. Vortreffliche Matten u. dgl. — 2. Wichtigste Gewerbe- länder. Haussa, Nufi, Bornü, Bägirmi und Dur-Für. u) Handel. — 1. Der Binnen- und Außenhandel ist hauptsächlich in den Händen der Araber und Tuarik; nur die Kleinhändler sind Einheimische. Er wird meist durch Karawanen betrieben; jedoch bildet der Niger und auch der weiße Nil in gewissen Gegenden eine sehr lebhaft befahrene Wasserstraße. Die ansehnlichsten Kara- wanen, die nach Nigritien kommen, sind die Salzkarawanen von Bilma, die bis 6,000 Kameele stark sind, die Karawanen aus Marokko, Tripolis und Fezz-ui, endlich die große ägyptische nach Dar-Für, die zuweilen bis 15,000 Kameele umfaßt. Aus den östlichen Gegenden gehen auch große Handelskarawaneu nach den Häfen Zeila u. Berbera, aus den westlichen Gegenden kleinere nach der Guineaküste und nach Sene- gambten. — 2. Die allgemeinsten Tauschmittel im Handel: Kauris, die in den
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