1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Dritte Abtheilung. Afrika.
§. .2 35.
Nubien.
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1. Name. Vom Worte Nop sklur. Nöblgasj oder Nuba sjm A. T.: l^ob.
Aegypt.: Gnab = ©olblaiib], womit man seit den ältesten Zeilen Land und Volk in
Nord- und Mittelnubien bezeichnete. — 2. Lagt. 11° bis 24'/r° N. Br. 47° bis
55° O. L. — 3. Grenzen. Im O. : rothes Meer. 2m N.: Aegypten. Im W:
die Sahara. Im S.: Länder der Nuba, Schillukh u. Galla; Abessinien. — 4, Größe.
22,000 Q.m. — 5. Oberfläche. S t u f e n l a n d des mittlern N i l s mit sehr
verschieden gestalteter Oberfläche und mit nördlicher und westlicher Neigung. Größten-
theils eine unermeßliche Hochfläche von 1,500" bis 2,000", über die sich an
den Rändern und im Innern Gebirgsketten und i solirte Berge bis zu
7,000" erheben, a. Hochebene von Kordofan. 1,800" mittlere Höhe.
Einzelne Berge 2,600 bis 3,000" h. Zur Regenzeit ein grünes Weideland; in der
trockenen Zeit eine dürre Wüste. Einzelne Mimosenwälder, 6. Das Land zwi-
schen dem weißen und blauen Nil. sdschesirah el Dschesireh — Insel
der Jnselnj. Größtentheils eine vollkommne Hochebene von 1,600" Mittelhöhe mit ein-
zelnen Berggruppen. Nur im Lande Fassokl Bergmassen von 2,600" bis 3,l00".
In der Regenzeit ein üppiges Grasland; in der trockenen Jahreszeit eine dürre und
verbrannte Steppe. Einzelne Mimosenwälder. c. Die Hochebene zwischen dem
blauen Nil und dem Atbüra. 3,000" hohe Ausläufer des abessinischen Berglands
im äußersten So. In der Regenzeit ein üppiges Grasland; in der trockenen Zeit
eine dürre und verbrannte Steppe, d. Das Kü stengebirge. Fortsetzung des Ost-
randeö von Abessinien. 4,-000" bis 7,000" h. Berge. Oft reich bewaldet. Steilab-
fall zum rothen Meere. Steile und einförmige Küste ohne Häfen. Zahlreiche kleine
Koralleninseln, e. Wüste von Korvsko sgroße nu bis che Saudwüstech Zwi-
schen dem Atbüra und dem großen Wüstenthal Atmür Bahr-bela-ma. Von
liefen und engen Sandthälern durchzogen. Unzählige isolirte Kegelberge von 500"
bis 600" relat. Höhe. Gebirge Langay und Dyad von So. nach Nw. 4 vom
Nil aus gegen O- laufende Parallelketten 1,400" bis 3,000" h.; darunter das G e birge
Schigre. Ungemein dürre, wasserarme, vegetationslose Wüste, ohne Brunnen und
Kultnrstellen. s. Wüste Bahiüda. Zwischen dem No. Bogen des Nils im westlichen
Mittelnubien. 1,570" h. Hochebene mit einzelnen Bergmassen, aber ohne Kulturstellen,
g. Gebirgsland von Nordnubien. Zwischen 22° bis 24° N. Br. Ein chaoti-
sches Gemenge von zertrümmerten Felsmassen und unzähligen, isolirt stehenden, meist
konischen Bergen. Vom Nil in einem engen, sehr tiefen und spaltartigen Thale durch-
flossen. h. Mittel- und Nordnubien zwischen 17° bis 24'/z° N. Br. ist eine unermeß-
liche Sandwüste, welche nur von der langen Oase des Nilthals, in dem sich Haus
an Haus reiht, durchzogen wird. i. Gestein. Ur- und Uebergangsgebirge
bilden die höheren Gebirge, ältere und jüngere Sandsteine die niedrigen Ge-
birge und die Hochebenen. Große Dilluöial- und Alluvialgebilde in Süd-
nubien. — 6. Gewässer. Keine Quellen. Nur in wenigen. Gegenden reichliche
Brunnen. Nur ein Strom, der Nil. a. Der blaue Nil sbahr el Azrek.
S^ p. 829], Von 11° bis Khartum in 15° 34" N. Br. Majestätischer Strom mit
nördl. Richtung, vielen Krümmungen und Inseln. Grünes Wasser. Prachtvolle Ur-
wälder an den Ufern. Vereinigung niit dem weißen Nil bei Khartum. Mit dem
Den der und Nah ad rechts und dem Tumat links. 6. Der weiße Nil sbahr el
Abiadj. Von 11° bis Khartum in 15° 34" N. Br. Nördliche Richtung in den Sa-
vannen Sennaars. Bedeutender als der blaue Nil. Seifenartiges Wasser. Unermeß-
liche Urwälder an den Ufern. Zur trockenen Jahreszeit bei Khartum 1,500" br. und
20' bis 25" tief, in der nassen Jahreszeit 1 M. br. und 36" bis 50" tief. c. Der
vereinigte Nil. Von Khartum in 15° 34' und 1431" h., bis in die Nähe von
Assuan in 24'/z° N. Br. und 327" h. Richtung gegen No., N., W., No. und N.
Viele Stromschnellen und Katarakten, welche die Schiffahrt erschweren. 10 größere
Katarakten; der erste bei Sherry oberhalb Schendi; der letzte bei Assuan in Aegyp-
ten. R. Z.: Der Atbara; Unterlauf des Taeazze; einziger Zufluß des 300 M. l.
Stromes; mit dem Mo grau, der aus den Regenbächen Ghor el Gasch und Ghvr
Barata entsteht, rechts. — 7. Klima. Nubien ist vielleicht das heißeste Land der
Erde. a. Südnubien. Zwischen 11° bis 17° N. Br. Tropische Mittelmärme von
Z-28° bis 31°. Nasse Jahreszeit von April oder Mai bis November; heftige Regen