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1. Besonderer Theil - S. 837

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten von Ostafrika. Aegypten. «37 *_i_ 29°,-f- 23°,6. Heiß; trocken; fast regenlos. Besonders ist Südägypteu eines der heißesten Länder der Erde, wo sich die Hitze während des heißen Khamsins bis ans -s- 48°, ja bis ans 00° und 70° steigert, so daß man im heißen Sande Eier kochen kann. Dagegen sinkt dort die Wärme manchmal bis ans -j- 5°, im Nildelta aber zuweilen bis unter den Gefrierpunkt herab, b. Jahreszeiten, aa. Oberägyp- ten. Ewig trockener und heißer Sommer, bl). Mittelägypteu. Kühle und an- genehme Zeit von October bis März; höchst seltener Regen. Heiße Zeit von März bis October. cc. Unterägypten. Kühle und nasse Jahreszeit von October bis April; häufige Regen; im December und Januar so kühl, daß manchmal Eis gefriert; im Jahr 829 n. Ehr. gefror sogar der Nil und 1633 fiel Schnee in Alexandrien und Rosette. Heiße und trockene Jahreszeit von April bis October. c. Winde, aa. Nordwinde in Ober - und Mittelägypten 6, in Unterägypteu 9 Monate lang. Sie treiben im Sommer alle Dünste gegen S.; daher der fast ewig heitere Himmel und die Regenlosigkeit. Nur in Unterägypteu veranlassen sie im August und September Nebel, im Winter Nebel, starken Than und Regen. bb. Der Khamsin [= fünfzig; weil er hauptsächlich während einer Zeit von 50 Tagen, besonders vom 29. April bis 18. Junius wehtj; aus dem heißen S. kommend; sehr heiß und gewitterreich; gefährlich für Pflanzen, Thiere und Menschen, cl. Gesundes Klima; mit Aus- nahme der Sumpfgegenden im Delta. Einheimische Krankheiten: Pest, aber nie in Oberägypten; Wechselfiebcr; Aussatz; Wadenwnrm; durch die salzigen Sand- theile aus der Wüste erzeugte Aügenübcl; Cholera. — 7. Einwohner. 1810: 2,895,500. Meist Muhamcdaner in 2,500 Städten und Dörfern, a. 2,600,000 sey- hafte Araber [die Fellahs — Bauernj und 70,000 'arabische Beduinen. Außerdem fast unabhängige, arabische Nomadenstämme von unbestimmter Zahl in den Wüsten, b. 150,000 olivensarbige Kopten. Nachkommen der alten Aegypter. Meist Städtebewohner. Sie reden nicht mehr das Koptische, sondern das Arabische. Monophysiten unter dem Patriarchen von Alexandrien [S. I. p. 239]. Etwa 100 Kirchen und Klöster, c. 20,000 Neger. Sklaven, d. 12,000? Türken, e. 9,500? christliche Europäer, f. 7,000 I nd en. g. Griechen, Syrer, Abessinier, Barabras und kaukasische Sklaven. Je 5,000 Seelen, b. 2,000 Ar- menier. 3) 2. Knltur. — 1. Hauptbeschäftigung ist der Ackerbau. Der außerordent- lich ergiebige Boden gibt oft 2 bis 3 Ernten. Aegypten war auch seit Alters ein Hauptgetreideland. Seitdem Mehemcd Ali sich zum unumschränkten Besitzer des gan- zen Bodens von Aegypten erklärt hat, sind die Fellahs nur Tagelöhner auf den ihnen zur Kultur angewiesenen Landstrichen. Sie müssen die Bodenprodnkte in die Regicrungsmagazine abliefern, wofür ihnen eine bestimmte Vergütung auf die ver- schiedenen Erträge ihrer Ernten und außerdem gegen Verrechnung die zur Bestellung der Aecker nöthigen Thiere und Werkzeuge geliefert werden. Obst- und Oe l bau. Natürliche Wiesen und Wälder fehlen. Wichtige Viehzucht. Ausgedehnte Sei- denzucht. Unbedeutende Jagd. Wichtige Fischerei. Wenig Bergbau. *) — Auf der Landenge von Suez. 84' tiefer gelegen, als das Mittelmeer. — 2. Salzige Küstenseen. Meist durch schmale sandige Landzungen vom Mittelmeer getrennt, a. Birket Mariât [Mareötis. Maria]. 10'/a Qm. b. Der Maadyeh [See von Abukir], 2 Qm. 3' tief.' c. See Ed kn. 53/4 Qm. d. See Burlos [See von^Butos]. 17 Qm. 3'tief. Viele Inseln. Sehr fischreich, f. S ee Menzaleh [See von Tunis]. 34 Qm. Sehr fischreich. Viele gesunde und wohl- bevölkerte Inseln. 2 schiffbare Mündungen. 3) Einwohner. Unter König Amäsis [570 bis 526 v. Chr.] gab es 20,000, unter Ptolemäus, dem Sohne des Lagus [323 bis 284 v. Chr.], 30,000 Städte und Dörfer. Die Einwohnerzahl betrug unter letzterem gegen 8 Mill., noch im vorigen Jahrhundert 4 Mill. Seelen. In Folge der Kriege'des 1849 gestorbenen Vicekönigs Mehemed Ali und seines Druckes, der Viele zur Auswanderung nöthigte, dann durch Cholera und Pest, sank die Bevölkerung auf den jetzigen Stand herab. *) Physische Kultur. — 1. Kulturpflanzen. Wenn der Nil im October und November bis zur Halste gefallen und große, mit dem fruchtbar machenden Schlamm bedeckte Strecken zurückgelassen hat, so werden sogleich gcsäet: Weizen, Gerste Bohnen, Linsen, Lupinen, Flachs, Hanf, Safflor, Tabak, Mohn, Gurken, Kürbisse und Klee. Im Sommer werden tropische und subtropische Gewächse gebaut, wie 9teis, Mais, Durrah, Sesam, Zuckerrohr, Baumwolle, Indigo. Alle südeuropäischen
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