1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Die Staaten in Sns el Aksl. Die Inseln im atlantischen Ocean. 853
tz. 242.
Die Staaten in Sus el Aksä.
Das Land Sns cl Alsa [= das ferne @u8] oder Testet, früher zur
maroccanischen Landschaft Süs gehörig, liegt im Sw. von Marocco; zu beiden Sei-
ten des 29° N. Br. und des 7° O. L- Hafcnlose Küste mit dem Kap Nun. 3,000
bis 4,000' b. Gebirgslau d in den Sw. Ansläufern des Atlas. Viele Flüsse:
Wady Draa; Sakia el-Hamra f— rother Flußs; zahlreiche Gebirgsflüsfe.
Gewerbsfleißige, handeltreibende und kriegerische Bevölkerung vom Berberstamm.
Bedeutender Bergbau auf Eisen - und antimoniäle Kupfererze. Mehrere kleine
Staaten. — a. Staat des Sidi Hedschäm. Seit 1810 durch den Marabnt
fheiligens Sidi Hedscham von Marocco losgetrennt und jetzt von seinen Nach-
kommen beherrscht. Jlir und Tellent. Benachbarte Nestdenzplätze. El Sh>g. Großer
Handelsort mit einem mehrere Monale dauernden Markte. — b. Staat des Wady
Nun. In der Nähe des Kapes Nun. 40 Dörfer mit 25,000 E. Wady Nun.
Hauptort. Hauptstationsplatz der im Frühjahr aus Timbuktu kommenden Karawanen.
Sechster Abschnitt.
Die Inseln.
§. 243.
Die Inseln im atlantischen Ocean.
1. Die Azoren. — 1. Name. Azoren — Habichtsinseln. Von dem
portugiesischen Worte ayor s— Habichts, weil die portugiesischen Entdecker 1431 diese
Vögel äußerst zahlreich antrafen. — 2. Lage. 36° 59' bis 39° 44' N. Br. 8° 47'
bis 2° 50' W. L. In der Nähe des großen Schilfmeeres [Mai- de Sargosso]. —
3. Größe. 9 Inseln, die einen 85 M. langen, von Oso. nach Wnw. streichenden
Zug bilden. 44„ Qm. gr. — 4. Oberfläche. Schwer zugängliche, vulkanische,
von tiefen Schluchten zerrissene Ge dir g sin sein. Kegelförmige, vulkanische Piks
bis 17,651' h. Viele erloschene Krater von 2,000 bis 3,000' Tiefe. Erdbeben.
Vulkanische Ausbrüche. Viele heiße Quellen. — 5. Klima. Sehr ange-
nehm und gesund. Mittelwärme -s- 19°. Sehr gleichförmiger Gang der Wärme.
Keine Hitze- und Kälteextreme. — 6. Einwohner: 235,100 katholische Nach-
kommen von Portugiesen, die sich seit 1449 hier niederließen. Jährliche Aus-
wanderungen nach Brasilien und Westindien. — 7. Kultur. Außerordentlich frucht-
barer Boden; aber beschränkter Ackerbau, da fast */4 der Azoren großen Lehnbe-
sitzern smorgadorss gehören, welche ihre Güter an Zeitpächter überlassen. Ueppiger
Pflanzenwuchs sgetreide. Vorzügliche Südfrüchte. Vortrefflicher Wein. Zuckerrohr.
Kaffee. Bananen. Uams. Lackmusflechtes. Bedeutende Viehzucht. Außer Kanin-
chen kein Wild. Viel Singvögel.* Keine sicheren Häfen; dennoch sehr bedeutender
Zwischenhandel zwischen den einzelnen Inseln und Seehandel mit Europa und
Amerika. Viele Schiffe verproviantiren sich hier. — 8. Schlecht verwaltete Pro-
vinz des Königreichs Portugal. Einnahme: '/, Mill.fl. Militär: 1,000 M. -