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1. Bd. 1 - S. 16

1835 - Eisleben : Reichardt
16 Einleitung. ersteren Falle total oder im letzteren partial ist. Wenn der Mittelpunkt des Mondes durch den Mittelpunkt des Erdschattens geht, so ist die Mondsinsterniß central. Steht der Mond in gerader Linie zwischen der Erde und der Sonne (welches nur zur Zeit des Neumondes geschehen kann), so geht er dann vor der Erde vorüber, wirft seinen Schatten gegen die Erde und entzieht dadurch einem Theile derselben das Sonnenlicht, welches man eine Sonnenfinstern iß nennt, die gleichfalls entweder total oder partial ist, je nachdem vom Monde die Sonnenscheibe entweder ganz oder nur zum Theil verdeckt wird. Beide Arten der Son- nenfinsternisse können central seyn. Der Ausdruck Sonnensin- sterniß ist eigentlich unrichtig, und man sollte dafür Erdsinsterniß sagen; denn es wird nicht die Sonne, sondern die Erde ver- finstert. Aber wie kommt es, daß auf diese Art nicht jeder Vollmond von einer Mondsinsterniß, nicht jeder Neumond von einer Son- nensinsterniß begleitet ist? Lage die Mondbahn mit der Ekliptik in einerlei Ebene, so würde dies allerdings der Fall seyn. Die Bahn des Mondes aber weicht von der Ekliptik im Mittel um fast 6 Grad ab, und durchschneidet dieselbe nur in zwei Punk- ten, welche Knoten genannt werden. Bloß in dem Falle also, wenn der Mond zur Zeit des Vollmondes oder zur Zeit des Neu- mondes genau in dem Knoten oder wenigstens sehr nahe dabei steht, kann eine Mond- oder Sonnensinsterniß Statt finden. Ist aber dies nicht der Fall, so geht der Mond entweder über oder unter dem Erdschatten, über oder unter der Sonne weg, und es erfolgen keine Finsternisse. Auf der uns beständig zugewandten Seite des Mondes er- blicken wir schon mit bloßen Augen hellere und dunklere Theile. Durch Fernrohre hat man entdeckt, daß jene Flecken wirkliche Un- gleichheiten auf der Oberflache des Mondes, also Berge, Thaler und andere große Vertiefungen sind. In frühern Zeiten hielt man die dunklern Stellen für Meere und Seen, weil das Licht vom Wasser nicht so lebhaft zurückgeworfen wird, als von dem festen Lande, welches man sich unter den Hellern Gegenden dachte. Die neuesten Beobachtungen haben indeß gezeigt, daß jene dunkeln Stellen kein Wasser seyn können, und daß es allem Anscheine nach auf dem Monde (wenigstens auf der uns zugekehrten Halste) überhaupt kein Wasser gebe. Vielmehr sind die dunklern Stellen weit ausgebreitete Ebenen, welche bloß in Vergleichung mit den viel höher liegenden, sehr ansehnlichen Gebirgsketten, Bergrücken und Bergspitzen, in einem blassern Lichte erscheinen. Unter den vielen Mondflecken fallen vorzüglich die kleinen fast unzähligen runden auf, welche meist mit einem glanzenden Ringe eingefaßt sind. Man nennt die letztern Ringgebirge. Von der Mondscheibe hat man r
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