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1. Bd. 1 - S. 28

1835 - Eisleben : Reichardt
28 Einleitung. ausreicht, und nahe an seinem obersten Rücken schon seinen An- fang nimmt. Hierdurch werden die sogenannten Gebirgspasse, Alpenpasse gebildet. Die Theile des Gebirges, welche nicht zu dem Hauptrücken gehören, sondern wodurch sich der letztere in sanf- ten und steilen Abstufungen zum ebenen Lande hinunter senkt, hei- ßen die Abfalle des Gebirges, und bestimmen in ihrer ge- sammten Weite desselben Breite, wie der Hauptrücken die Lange des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtlicher als die Breite ist. Von diesen Abfallen ist gewöhnlich der eine auffal- lend steiler als der andere. Die lang gestreckten Vertiefungen, durch welche nicht nur die einzelnen Berge, sondern auch ganze Bergketten und Gebirge von einander abgesondert werden, heißen Thaler, und enthalten gewöhnlich das Bette der Ströme, Flüsse und Bache. Man unterscheidet Haupt- und Nebenthaler, Langen- und Querthaler. Hmrrptthaler laufen vom hohen Gebirgsrücken bis zum Fuße des Gebirges hinab; Nebenthaler fangen meistens nicht an dem Hauptgebirgsrücken, sondern an nie- drigern Theilen des Gebirges an, und öffnen sich in die Haupttha- ler. Laufen zwei Bergzüge parallel, so ist das dazwischen liegende Thal ein Langenthal; durchbricht aber ein Thal eine Bergkette, so ist es ein Querthal. Sehr enge Thaler nennt man Schluch- ten, und wenn sie sehr steil und tief sind, Klüfte. Im Allge- meinen erweitert sich ein Thal immer mehr, je tiefer cs im Ge- birge herunter steigt, und je mehr Nebenthaler sich mit ihm verei- nigen. Jedoch ist oft auch der Ausgang eines Thales schmaler und enger als die Mitte, und bildet dann einen Paß oder ein Thor. In Hinsicht der absoluten Höhe theilt man die Gebirge in Landgebirge, Mittelgebirge und Hochgebirge, und rechnet zu den ersten solche, die von 1000 bis 3000 Fuß, zu den zweiten, die von 3000 bis 6000 Fuß, und zu den letzten solche, die über 6000 Fuß sich erheben. Der Himalaya, die Anden, der Kaukasus, die Alpen, Pyrenäen rc. sind Hochgebirge; der Jura, das Riesengebirge, der Schwarzwald rc. sind Mittelgebirge und die Rhön, der Westerwald, Taunus, Odenwald, Spessart, Hainleite rc. sind Landgebirge. Nimmt ein Hochgebirge einen bedeutenden Flachenraum ein, nach Lange sowohl als Breite, so nennen wir das damit bedeckte Land ein Alpenland. — In Hinsicht der Entstehung werden die Gebirge eingetheilt: in Urgebirge, Ue- bcrgangsgebirge, Flötzgebirge und aufgesetzte oder angeschwemmte Gebirge. Die Urgebirge bestehen aus den dichtesten und härtesten Steinarten, darunter Granit, Gneus und Glimmer die vorzüglichsten sind, und werden daher für die uran- fanglichen Grundgebirge gehalten, welche mit der Erde zugleich er- schaffen wurden. Die Uebergangsgebirge, welche auch häufig mit den Urgebirgen zu Einer Klasse gerechnet werden, bestehen Vorzug-
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