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1. Bd. 1 - S. 32

1835 - Eisleben : Reichardt
32 Einleitung. mittelbar z. B. aus dem Laufe der fließenden Gewässer wahrge- nommen werden kann. Die Höhenzüge sind Wasserscheiden, d. h. sie scheiden sowohl die fließenden Gewässer, die in ein Meer- gehen von denjenigen, die einem andern Meere zufallen — als auch das Gebiet des einen Stroms von dem Flußgebiete eines an- dern. Die Wasserscheidung folgt nicht immer den höchsten Punk- ten eines Gebirgszugs, sondern oft ist der Zug der Wasserscheide völlig verschieden von dem Zuge des Gebirges selbst, und öfters lie- gen die höchsten Gipfel einer Gebirgskette ganz außerhalb der Was- serscheide, die auf einer nur mittlern Erhebung derselben fortzieht, ja zuweilen in einem ganz unansehnlichen Landrücken besteht. §. 24. An den Wasserscheiden beginnt das Fließen des Was- sers als Quelle und Bach. Quellen sind die Ausgange oder Ausbrüche des unter der Erdoberfläche befindlichen Wassers, dessen weiteres Fortströmen nach tiefer gelegenen Punkten der Umgebung einen Bach bildet. Aus der Vereinigung mehrerer Bäche entsteht ein Fluß, welcher, wenn er durch viele andere Flüsse ansehnlich vergrößert worden ist, und zuletzt ins Meer sich ergießt, Strom genannt wird. Unter Küstenflüssen versteht man solche, welche in der Nahe der Meeresküsten entstehen und nach einem kurzen Laufe ins Meer sich ergießen. Auch werden die Flüsse in Haupt- und Nebenflüsse eingetheilt. Hauptflüsse heißen diejenigen, in welche mehrere Flüsse laufen; Nebenflüsse sind die, welche hin- ein fließen. Die Vertiefung, in welcher das Wasser eines Flusses lauft, wird das Bette, sein Boden der Grund, seine Ränder oder Seitenwande die Ufer (rechtes Ufer, welches von der Quelle an gesehen zur Rechten, und linkes, welches zur Linken liegt), und sein Ausfluß in einen andern Fluß, See oder Meer die Mündung genannt. Theilt sich ein Fluß in mehrere Abflüsse, so heißen diese Arme, und wenn sie nicht wieder mit demselben sich vereinigen, sondern ihre eigene Mündung haben, Mün- dungsarme; und die dadurch gebildete inselartige Mündungsge- gend nennt man ein Delta. Fließt ein Fluß auf seinem Laufe über einen schroffen Abhang, so bildet sich durch das Hinunterstür- zen desselben ein W a sse r f a l l, Katarakt. Fließt er dagegen über felsigen Boden ohne Sturz, aber doch mit bedeutendem Gefalle, so entstehen Stromschnellen. Unter dem Gebiete eines Flusses oder Stroms versteht man den ganzen Landstrich, welcher von ihm und allen seinen Nebenflüssen, so wie deren Nebenflüssen und Nebenbachen eingenommen wird. Das größte Stromgebiet unter allen Flüssen auf der Erde hat der Amazonenfluß oder Marañon in Amerika, nämlich von 88,400 Qm. Ihm am nächsten kommt der la Plata, dessen Stromgebiet 71,700 Qm. einnimmt. In Asien hat der Obi oder Ob, in Afrika der Nil und in Europa die Wolga oder da diese eigentlich ein zum Theil Asiatischer Fluß ist, die Donau das größte Flußgebiet. Das Flußgebiet des Ob
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