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1. Bd. 1 - S. 97

1835 - Eisleben : Reichardt
Portugal. 97 stärkste Ausfuhr geht, und macht den Hauptgegenstand des Han. dels von Porto aus. Der Hauptweinbezirk oder der der Cima d o Douro, des obern Douro, beginnt ohngefahr 10 M. von dem Hafen von Porto, und bildet an beiden Flußufern eine Reihe von Hü- geln, welche den Strahlen der Sonne hinlänglich ausgefetzt sind, und aus einem lockern Boden bestehen, wie ihn der Weinstock besonders liebt. Die besten Weine wachsen jedoch auf den Hügeln, wo die obere Erdschicht auf einer Schicht von Thonschiefer liegt, und größten- theils aus dem verwitterten Felsen besteht. Dieser Weinbezirk steht unter der Aussicht einer privilegirten Gesellschaft, welche „die allgemeine Gesellschaft zur Bewirthschaftung der Weinberge des Ober-Douro'" heißt, und der es früher nicht allein zustand, die Preise der verschiedenen Arten von Weinen festzustellen, sondern so« gar die Gränzen zu bestimmen, innerhalb welcher sie nur gebaut werden durften. In dem ganzen Bezirke der Eima do Douro werden die Weinstöcke gewöhnlich niedrig gehalten und an Stök- ken gezogen. Man zieht eine große Menge von Traubenarten, da» von die einen einen sehr starken und vollen, die andern einen mil« dern und angenehmern Wein -liefern. Sobald die Trauben zu schrumpfen anfangen, werden sie gelesen und in breite, flache Ku- fen geworfen, worin man sie, mit den Stielen daran, austritt und dies Verfahren wird wahrend der Gahrung, die bei vorzüglichen Weinen etwa 72 Stunden dauert, mehrere Male wiederholt. Wenn der Wein zu gahren aufgehört hat, wird er in große Fässer ge, füllt, welche 8 bis 20 Pipen (eine Pipe faßt etwa 5 Eimer) halten, und nach der Messe des Douro, welche gewöhnlich zu An- fang Februars gehalten wird, auf Pipen abgezogen, und so, den Fluß hinunter in die Keller der Meinhandler von Porto geschafft, welche um diese Zeit ihre Einkaufe machen. Zu den Weinen, welche zur Ausfuhr bestimmt sind, wird gewöhnlich etwas Branntwein hinzugethan, wenn er in den Magazinen liegt, und eine zweite Do» sis kommt dazu, ehe er verschifft wird, was gewöhnlich ein Jahr nach der Lese geschieht. Im Jahre 1784 wurden ausgeführt von Porto 26,940; im I. 1812: 21,815; im I. 1820: 30,475 und im I. 1824: 26,742 Pipen, die zu 40 Rthlr. die Pipe gerechnet, für das I. 1824 eine Summe von 1,069,680 Rthlr. betragen würden. Davon gingen allein 19,968 Pipen nach England. Der Oelbaum, dessen Zweige bei vielen Nationen des Al- terthums, als Sinnbilder des Friedens galten, ist ein Baum von mittlerer Größe mit immer grünen Blattern, die einigermaßen den Weidenblattern, aber mehr noch den Blattern des Kornelkirschbau- mes gleichen, und tragt kleine länglich runde Früchte, Oliven ge- nannt, die höchstens die Größe eines Taubeneies erreichen. Die Olive ist äußerlich fleischig, meist von schwarzgrüner, doch auch von weißlicher und rothbrauner Farbe, und enthalt in dev Mitte eine sehr harte Nuß oder Stein. Die Oliven, deren Fleisch einen un- 7
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